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Impfung

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

03.06.2019 | 17:40 Uhr

Hallo Herr Dr. Leidel, 

Ich hätte doch nochmal ne Frage. Hatte vor ca. zwei Jahren eine Fledermaus in meinen Schlafzimmer und das Thema lässt mich nicht so richtig los. Hatte Sie damals auch angeschrieben. Habe irgendwie immer noch so ne Situation im Kopf wo ich nicht weiß ob ich vielleicht nicht doch was abekommen habe. Ich bin deswegen am überlegen ob ich mich nicht doch impfen lassen soll. Jetzt ist nur die Frage ist ja zwei Jahre her kann da noch was passieren?Und welche Impfung bräuchte ich dann?

Mit freundlichen Grüßen

 

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Experte-Leidel
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03.06.2019, 21:37 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

eine so lane Inkubationszeit ist für Tollwut nicht absolut ausgeschlossen, aber eine extreme Rarität. Sollten Sie tatsächlich von einer solchen Ausnahmesituation betroffen sein, was ich für praktisch ausgeschlossen halte, käme eine postexpositionelle Impfung jetzt eigentlich zu spät.

Wenn Sie dies trotzdem unbedingt wünschen, wäre eine Postexpositions-Prophylaxe (PEP)  mit 5 Injektionen eines Zellkultur-Impfstoffs gegen Tollwut angezeigt. Aber - wie schon gesagt - halte ich dies für nicht sinnvoll. Auch nehme ich an, dass Sie niemanden finden werden, der dazu bereit wäre.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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04.06.2019, 10:33 Uhr
Antwort

Ok und was wäre wenn man eine normale Impfung machen lässt? Sind glaube ich drei oder? 

Mit freundlichen Grüßen 

Experte-Leidel
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04.06.2019, 14:08 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

natürlich können Sie sich impfen lassen. Aber ich wüsste nicht wirklich, warum Sie das tun möchten. Es sei denn, Sie planen in absehbarer Zeit längere Reisen in Länder mit Tollwutrisiko oder denken, dass die Impfung gegen Ihre Ängste wirksam sein könnte.

DJa, die vorbeugende impfung gegen Tollwut besteht aus drei Injektionen eines zellkulur-Impfstoffs. Üblicherweise erfolgen diese Injektionen an den Tagen 0 - 7 - 21 oder 28. Es gibt für den Impfstoff rabipur® für Erwachsne von 18 bis 65 Jahre alternativ auch ein Schnellschema (0 - 3 - 7). Das vor allem angewendet werden kann, wenn eine entsprechende Reise schon kurzfristig angetereten werden soll.

Die Impfung ist in aller Regel gut verträglich. Sog. "übliche Impfreaktionen" wie vorübergehende Schmerzen und Schwellung an der Impfstelle oder Allgemeinerscheinungen wie erhöhte Temperatur, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit für ca. 3 Tage (selten auch etwas länger) können auftreten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

 

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05.06.2019, 22:07 Uhr
Kommentar

Meinte im Bezug auf lange Imbukations Zeiten. Man könnte also auch eine normale Impfung machen lassen und die würde dann aber nicht so schnell wirken wie eine PEP?Aber wenn die normale wirkt ist man auch geschützt? 

Versteh ich das richtig? 

Mit freundlichen Grüßen 

Experte-Leidel
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06.06.2019, 13:13 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

eine vor über zwei Jahren erfolgte Infektion (die ich persönlich für ausgeschlossen halte), würde jetzt weder durch eine nachträgliche (PEP) noch durch eine vorbeugende Impfung sicher beeinflusst werden.

Eine jetzt durchgeführte vorbeugende Impfung wirkt nur gegen künftige Infektiuonen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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