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Hiv durch Kratzen?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

05.10.2018 | 20:49 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel, mein 2-Monate altes Baby kratzt sich und andere manchmal, wenn es schreit. Aktuell bekomme ich eine Haushaltshilfe von einem Pflegedienst über die Krankenkasse. Heute war sie zum ersten Mal da und hat mir auch kurz das Kind abgenommen. Das Baby hat ihr die Hand ins Gesicht geschlagen und evetuell auch gekratzt. Ich hab ihr dann Handschuhe angezogen.  Ob mein Kind sich danach selbst gekratzt hat, weiss ich nicht, da sie öfter mal Kratzer im Gesicht hat.  Könnte sich mein Kind mit HIV angesteckt haben, falls es etwa beim Kratzen de Frau geblutet hätte und es sich danach selbst gekratzt(ev  blutig) häte? Ich konnte das Baby leider nicht davon abhalten ihre Hand in den Mund zu nehmen. Wöre das auch eine Gefahr?Gegen Hepatitis ist das  Baby geimpft. Gibt es auch Preps für Babys? Oder mache ich mich umsonst verrückt? Vielen Dank! Schmetterling

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Experte-Leidel
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06.10.2018, 12:55 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Schmetterling,

ja, ich denke, dass Sie sich unnötig "verrückt" machen. Dadurch, dass das Baby andere und sich selbst kratzt, kann es sich und andere normalerweise nicht mit solchen Krankheiten infizieren.

Aber warum kratzt es andere Menschen? Und könnten Sie ihm nicht die Fingernägel kürzer schneiden?

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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06.10.2018, 13:21 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihr Nachricht. Die Nägel sind gekürzt, das Kratzen passiert, wenn das Kind mit den Händen zappelt. 

Wegen HIV mache ich mir ständig Sorgen. Etwa wenn ich zur Blutsbnahme beim Arzt oder Krankenhaus muss, habe ichb Angst, dass Kanülen oder Nadeln bereits benutzt sind und ich mich anstecken kann. Aber hier in Deutschland sollte das bei Ärzten und Kliniken kein Risiko darstellen, oder? 

Experte-Leidel
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06.10.2018, 13:30 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Nein, das sollte es nicht.

Dummerweise kann man Ängste und daraus entstehende Zwangsgedanken nicht mit Informationen abstellen. Dazu könnte eine entsprechende Therapie verhelfen. Ich bin als Infektionsmediziner nicht der richtige Ansprechpartner für Sie.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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11.10.2018, 15:35 Uhr
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Eine Therapie ist bereits angefragt, demnächst sollte ich Details diesbezüglich erfahren. Eine Frage hätte ich noch: Sollte mein Baby die Frau tatsächlich gekratzt haben, dass eine blutige Wunde entstanden ist und das Kind Blut unter den Nägelchen gehabt haben, könnte es sich mit HIV infizieren, wenn es sie Finger in den Mund nimmt und daran lutscht? 

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11.10.2018, 15:07 Uhr
Antwort

Eine Therapie ist bereits angefragt, demnächst sollte ich Details diesbezüglich erfahren. Eine Frage hätte ich noch: Sollte mein Baby die Frau tatsächlich gekratzt haben, dass eine blutige Wunde entstanden ist und das Kind Blut unter den Nägelchen gehabt haben, könnte es sich mit HIV infizieren, wenn es sie Finger in den Mund nimmt und daran lutscht? 

Experte-Leidel
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12.10.2018, 12:25 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Schmetterling,

nein, auf diesem indirekten Weg (Baby kratzt Frau blutig - hat Blut unter dem Fingernagel - steckt Finger in den Mund) ist eine Infektion nicht möglich.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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12.10.2018, 12:42 Uhr
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Vielen Dank Herr Dr. Leidel, das.beruhigt mich sehr. Ich nehme mal an, selbst wenn das Baby sich im Mundraum mit dem Nagel wo.Blut drunter wäre, kratzen und verletzen würde, wäre eine Infektion nicht möglich. Habe ich das richtig so verstanden? Bitte entschuldigen Sie die Nachfrage. Herzlichen Dank, Schmetterling

Experte-Leidel
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12.10.2018, 12:57 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Hallo nochmal Schmetterling79,

es scheint Sie wirklich sehr zu beschäftigen. Haben sie eigentlich überhaupt irgendeinen Hinweis darauf, dass bei der gekratzten Frau eine solche Infektion vorliegen könnte. Wir gehen davon aus, dass etwa einer von 1.000 Menschen in Deutschland eine HIV-Infektion aufweist. Dabei überwiegen die Männer deutlich. Die meisten befinden sich in einer modernen Behandlung, die die Infektiosität auf praktisch Null reduziert.

Aber wie auch immer, selbst mit einer Wunde im Mund halte ich eine Übertragung auf diese Weise nicht für realistisch.

Und damit sollten wir unsen Schriftwechsel zu diesem Thema beenden. Sie kreisen sonst immer mehr und immer weiter um Ihre Angst.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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12.10.2018, 13:19 Uhr
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Ich bin hypochondrisch veranlagt und gehe davon aus, dass jeder infiziert sein könnte. Dass die Frau infiziert ist, glaube ich eigentlich nicht, aufgrund ihres Berufs als Haushaltshilfe für Senioren und Familien. Sie ist auch verheiratet und Mutter eines 18-jährigen. Allerdings ist sie gepierct und tätowiert (ich weiss, Vorurteile). Meine Mutter vermutet eher, dass ich Schuldgefühle habe, weil ich mein Kind einer Fremden in den Arm gegeben habe weil ich was arbeiten musste. Ich habe sogar Probleme, wenn mein Mann das Baby zum Einkaufen allein mitnimmt oder andere das Kind anfassen, weil ich Angst habe, sie.tun ihr weh. gleich nach der Geburt musste sie ein paar Tage in die Kinderklinik, daher habe ich Angst, ihr passiert was. Jedenfalls vielen Dank für Ihre beruhigende Antwort. 

Experte-Leidel
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13.10.2018, 20:31 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Schmetterling79,

jetzt melde ich mich doch nochmal. Ich glaube, ich verstehe Sie ganz gut. Und eigentlich ist es ja richtig und vernünftig, wenn man sich um sein Kind sorgt. Aber wenn das zuviel und zu eng wird, dann schadet man ihm womöglich sogar.

Vielleicht können Ihnen zwei Sätze wenigstens ein bischen helfen. Der eine lautet: "Häufige Dinge sind häufig und seltene sind selten." Und Ihre Ängste betreffen ganz überwiegend sehr seltene bis nahezu unmögliche Risiken.

Der andere satz stammt aus meiner ursprünglichen hessischen Heimat: "Ei, bevor ich mich ufräch, is es mir livver egal". Natürlich kann einem das Wohl und Wehe des eigenen Kindes nicht egal sein. Aber eine gewisse Gelassenheit ist sicher auch für die Mutter-Kind-Beziehung wichtig.

Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute, eine gewisse Gelassenheit und die notwendige Aufmerksamkeit, wenn es um wirkliche Risiken geht.

Herzliche Grüße

Dr. Jan Leidel

 

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15.10.2018, 23:13 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr Leidel, vielen Dank nochmal für die netten und beruhigenden Worte. Ich versuche künftig etwas gelassener zu sein. Und Ihre beiden Sätze mir zu Herzen zu nehmen. Herzliche Grüße Schmetterling79

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