Hepatitis C/ HIV

Guten Tag Maddyyy,

wie haben Sie festgestellt, dass es wirklich Blut war?

Es ist richtig, dass es unter Laborbedingungen möglich ist, Viren in getrocknetem Blut mit geeigneten Lösungsmitteln wieder in einen infektiösen Zustand zu bringen. Aber man kann das meines Erachtens nicht auf die von Ihnen geschilderte Situation übertragen.

Es ist tatsächlich sehr, sehr unwahrscheinlich, dass es zu einer Ansteckung hätte kommen können. Ein Fall einer auf diesem Weg erfolgten Ansteckung ist m. W. bisher in der wissenschaftlichen Literatur nicht beschrieben worden.

Die Deutsche leberhilfe schreibt zu diesem Thema: 

Hepatitis C wird nicht durch Alltagskontakte übertragen: also nicht durch Anhusten/Anniesen, nicht durch Händeschütteln oder Umarmen, nicht durch Türklinken, nicht durch Benutzung der gleichen Toilette und nichtdurch Trinken aus dem gleichen Glas oder Flasche. Besonders besorgte Menschen fragen mitunter, ob man sich in solchen Situationen durch unsichtbare Blutreste vielleicht doch anstecken könne, wenn man gleichzeitig eine Mikroverletzung, rissige Lippen, Zahnfleischbluten oder einen Mückenstich habe; solche konstruierten Szenarien scheinen in der Realität jedoch praktisch nicht einzutreten. Weltweit ist uns kein Fall bekannt, wo es unter solchen Umständen nachweislich zu einer Hepatitis-C-Infektion gekommen wäre."

Was hier zu Hepatitis C gesagt wird, gilt auch für HIV und Hepatitis B.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

Herzlichen Dank Herr Dr. Leidel für ihre schnelle Antwort. 

Das mit " In Lösung bringen" meinte ich das Beispiel, das ich gelesen habe, wenn Drogenabhängige die selbe Spritze nehmen in der das Blut schon getrocknet ist und wieder sozusagen in Lösung gebracht wurde, können diese Infektionen auch in den Körper gebracht werden. Und mit dem Speichel wie in meiner beschreibung wird das getrocknete Blut doch auch wieder flüssig gemacht und gelangt in den Körper, ist dies nicht das selbe? 

Lieben Dank nochmals.