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Hepatitis B/C durch Blutreste?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

09.02.2021 | 00:51 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

es tut mir leid, dass ich mich mit ein paar sehr ungewöhnlichen Fragen an Sie richte aber das Thema beschäftigt mich doch sehr.

Ich bin letztens in Kontakt mit zwar bereits getrocknetem Blut (also ich vermute mal, dass es bereits trocken war) gekommen, jedoch war es so erhaben angetrocknet, dass es abbröselte, als ich dran kam. Ich hatte es dummerweise zu spät bemerkt. Es zerfiel in viele kleine Blutreste, ungefähr so wie Minibrösel eines Toast (damit man versteht, was ich meine). Leider konnte ich diese Brösel nicht mehr alle erkennen, so dass ich nicht sicher bin, wo sie überall hin fielen.

Meine Fragen jetzt sind Folgende:

1. Wenn ein paar oder auch nur einer dieser kleinen Krümel in meine kleinen Kratzer gefallen ist (ich hatte aufgeplatzte und leicht blutige Hände durch die Kälte, also sehr frisch aufgeplatzt), muss ich mir dann Sorgen bezüglich einer Infektion mit Hepatitis B oder C machen?

2. Und angenommen ich hätte noch welche an meiner Kleidung gehabt, mit denen ich zu Hause noch in der Küche gearbeitet oder mich auf die Couch gesetzt habe. Könnten sich diese Krümel/Brösel in der Wohnung verteilen und wenn man sich ein paar Tage später verletzt noch zur Infektion führen oder kann man solche kleinen Teilchen einfach vernachlässigen und zum "Hausstaub" dazu zählen?                                                           Ich habe nämlich auch schon gelesen, dass frisches Blut etwaige Viren aus trockenem Blut wieder rauslösen können. Ist das hier möglich oder wären Viren längst abgestorben oder in viel zu geringerer Menge vorhanden? Reicht diese kleine Menge an Blut überhaupt aus um zu einer Infektion zu führen?

3. Desweiteren wollte ich fragen, wie es überhaupt möglich ist, das Blut auf diese Weise antrocknet und in solche Einzelteile zerfallen kann. Woran liegt das und ist das normal? Können Sie mir diese Frage vielleicht beantworten?

Für Ihre Mühen danke ich Ihnen sehr und über Ihre fachliche Einschätzung zu dieser Situation/ diesen Situationen wäre ich sehr dankbar, da wir in der engeren Familie auch bald Nachwuchs erwarten mache ich mir natürlich auch um das kleine Baby Sorgen.

Vielen herzlichen Dank und mit freundlichen Grüßen.

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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09.02.2021, 12:41 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

Ihre Frage enthält so viele Fragezeichen, dass mir eine vernünftige Beantwortung nicht wirklich möglich ist.

Sie sind letztens in Kontakt mit bereits getrocknetem (?) Blut gekommen. Was war das für ein Kontakt? War es eine flüchtige Berührung? Fand der Kontakt mit einer offenen, frischen Wunde von Ihnen statt? Wissen Sie von wem das Blut wahrscheinlich stammte? Wie muss ich mir das mit dem Zerbröseln vorstellen, zumal Sie sich nicht sicher sind, ob es überhaupt getrocknet war? Normalerweise ist getrocknetes Blut ja ein geronnener und getrockneter Fleck. Es scheint in Ihrem fall ja eine größere Menge gewesen zu sein, wenn Sie schon gar nicht wissen, wohin die Brösel sich alle zertstreut haben usw.

Grundsätzlich geht von getrocknetem Blut normalerweise kein Infektionsrisiko aus. Ja, es ist richtig, dass unter Laborbedingungen mit geeigneten Lösungsmitteln oder auch flüssigem Blut aus getrocknetem Blut Viren wieder zurückgewinnen kann. Aber das spielt im wirklichen Leben keine Rolle.

Also: ich würde mir keine Sorgen machen, die Krümel mit dem Staubsauger entfernen und mich mit anderen dingen beschäftigen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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09.02.2021, 14:33 Uhr
Kommentar

Vielen herzlichen Dank für Ihre Rückmeldung, ich werde zum Verständnis nochmal versuchen den genauen Hergang zu schildern.

Ich arbeite in einem Büro und bekam Unterlagen aus einer Klinik zu geschickt. Ich wollte diese bearbeiten und bemerkte erst nach einiger Zeit die Flecken und Brösel auf der Rückseite. Ich dachte auch dass Blut normalerweise zu einem Fleck antrocknet aber es sah aus, wie wenn Brotkrümel in roter Flüssigkeit auf dem Papier klebten. Deshalb bin ich mir unsicher ob getrocknet. Auf jeden Fall habe ich, bis ich es bemerkt habe natürlich schon damit gearbeitet, also auf dem Tisch liegen gehabt, immer wieder in die Hand genommen usw. Bemerkt habe ich es, als ich in einen davon direkt reingefasst habe und es abfiel. Ich bin mir nicht sicher, wo es in der Zwischenzeit überall schon abgebröselt sein könnte. Deswegen mache ich mir auch Sorgen, weil ich nicht sicher bin, ob ich alles entfernen konnte und ob es dadurch dass es vllt. auf dem Tisch landete auch über meine Pulloverärmel mit nach Hause kommen könnte und sich so weiter verteilt. Ich würde das Ganze als flüchtigen Kontakt bezeichnen, habe mich aber wie gesagt gesorgt, weil ich mir vorstelle, wie so kleine Krümel in eine frische Wunde fallen und die Viren dadurch wieder aktiv werden. Aber das haben Sie ja bereits verneint.

Also nehme ich auch an, dass selbst noch vorhande Krümel nach ein paar Tagen sowieso keine überlebenden/infizierbaren Viren mehr enthalten. Stimmt das so?

Ich denke ich bin da etwas überängstlich aber ich war mir einfach unsicher, ob es eine Gefahr darstellen könnte.

Mit freundlichen Grüßen

Experte-Leidel
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09.02.2021, 15:52 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Diese Zusatzinformationen waren in der Tat hilfreich. Wobei ich es schon für merkwürdig halte, dass sich auf schriftlichen Unterlagen von einer Klinik so etwas befindet. Man kann kaum glauben, dass es sich wirklich um Blut gehandelt hat.

Aber wie auch immer, auf jeden Fall halte ich es für ausgeschlossen, dass Sie sich dadurch haben infizieren können.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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09.02.2021, 17:21 Uhr
Kommentar

Nochmals herzlichen Dank. 

Eine Frage hätte ich noch.

Darf ich es auch in Zukunft für ausgeschlossen halten, dass man sich (Ich, Familie, Freunde bei mir zu Hause) noch mit Hepatitis B oder C anstecken kann, wenn noch irgendwelche Reste auf irgendeine Weise in frische Wunden kommen?

Kann ich das Thema komplett beiseite legen?

Für eine letzte Antwort wäre ich Ihnen sehr dankbar und bedanke mich nochmals für Ihre Zeit und Mühe.

Mit freundlichen Grüßen.

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09.02.2021, 17:30 Uhr
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Also damit meine ich z.B. folgende Szenarien:

Noch ein Krümelchen am Fingernagel und ich kratze mich damit auf oder ich habe eine frische Wunde und berühre eine Oberfläche wo noch etwas liegt oder nutze ein Zewa um schnell die Wunde abzudecken und das Zewa kam vorher noch mit einem Krümel in Berührung.

Nur noch schnell um wieder fehlenden Informationen vorzubeugen.

Danke.

Experte-Leidel
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09.02.2021, 21:21 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

iwenn Sie mit Ihrer Frage die Krümmel meinen, über die wir uns ja schon ausgetaucht haben, würde ich diese Fragen bejahen. Von diesen Krümelchen geht nach meiner festen Überzeugung keine Gefahr aus. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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09.02.2021, 21:32 Uhr
Kommentar

Guten Abend,

Ja die Frage war auf die vorherigen Krümelchen bezogen und ich danke Ihnen sehr, dass Sie sich heute die Zeit für meine Fragen genommen haben.

Ihnen noch einen schönen Abend.

Mit freundlichen Grüßen.

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10.02.2021, 18:25 Uhr
Kommentar

Guten Abend sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

Sie hatten mir bereits gestern hier Entwarnung über die von mir beschriebenen Krümel gegeben. Leider kreisen in meinem Kopf noch tausend andere Szenarien wie diese in meinem Alltag noch in frische / offene aber z.B. nur leicht blutende Wunden kommen können.
Um meiner sich im Moment scheinbar verselbstständigenden Angst komplett den Garaus zu machen und Ihnen nicht mit einzelnen Geschichten auf die Nerven zu gehen, frage ich jetzt noch einmal konkret nach.
Ist es völlig egal auf welche Weise diese noch vorhanden Krümel in eine frische Wunde gelangen (und dort auch verweilen, also nicht wieder ausgeschwemmt werden sondern in die Wundheilung "einheilen"), Sie halten an Ihrer Aussage fest, dass von ihnen keine Gefahr mehr bzgl. Hepatitis B und C ausgeht?
Ist es dabei egal wie alt die Krümel schon sind oder an wie vielen Stellen sie "vor dem Einbringen" schon waren?

Wenn ich das so richtig verstanden habe, wäre ich für eine kurze Rückmeldung dankbar und werde versuchen meine Gedanken mit etwas anderem zu beschäftigen und Sie nicht weiter damit zu nerven.

Ich bitte um Entschuldigung und verbleibe mit freundlichen Grüßen. Herzlichen Dank.

Experte-Leidel
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10.02.2021, 21:04 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

Sie haben sich offenbar in eine Angst gesteigert, die durch einigermaßen rationale Aussagen aus der Ferne kaum beeinflusst werden kann. Und da kommt für mich auch der Moment, an dem ich ihnen nicht weiter helfen kann. Ich habe ihnen nach bestem Wissen geantwortet und vielleicht zu wenig Wert darauf gelegt, was das überhaupt für merkwürdige Krümmel gewesen sind.

Auch habe ich nicht hinterfragt, warum die Klinik Ihnen diese Krümmel geschickt hat. Ich bin leider mit meinem Latein am Ende.

Ich möchte Sie bitten, diese Fragen nunmehr mit Ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin zu erörtern. 

Ich selbst werde jedenfalls nicht weiter antworten.

Ich wünsche Ihnen weiterhin alles Gute.

Dr. Jan Leidel

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11.02.2021, 00:17 Uhr
Kommentar

Entschuldigen Sie, dass ich Sie damit belästigt habe. Ich wollte nur sicher sein, dass ich Ihre Antworten auf meine Fragen sicher richtig verstanden und zusammengesetzt habe. Ich war mir nicht sicher, weil ich das Gefühl hatte, dass ich etwas verwirrend gefragt habe.

Ich wollte nur nochmal alles zusammengefasst haben, damit ich mir nur sicher sein kann, dass ich Ihre Antworten richtig und Sie meine Fragen richtig verstanden haben, dass ich davon ausgehe, dass diese Krümel in eine offene blutige Wunde gelangen, dort auch nicht ausgeschwemmt werden, sondern "verbleiben" und sich die Viren trotzdem nicht rauslösen und keine Infektion verursachen können, da sie ja quasi in einem Gerinnsel festgehalten werden und das mit dem Rauslösen in einem echten Körper nicht funktioniert.

Ich werde mich an meinen Hausarzt wenden und bedanke mich trotzdem herzlich bei Ihnen.

Wäre Ihnen aber sehr verbunden wenn Sie mir mit einem einfachen Ja antworten, damit ich weiß, dass ich alles richtig zusammengesetzt habe.

Mit freundlichen Grüßen.

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11.02.2021, 12:53 Uhr
Kommentar von Community-Managerin

Guten Tag Mariposa22,

vielen Dank für Ihre Frage an unseren Expertenrat.

Leider sprengt der Umfang Ihrer Fragen unseren Expertenrat, denn letztlich ist es nicht möglich Ihre Situation aus der Ferne zu beurteilen.

Am besten, Sie folgen den Rat unseres Experten Herrn Dr.Leidel und wenden sich an Ihren Hausarzt.

Wir wünschen Ihnen alles Gute.

Viele Grüße

Victoria

Lifeline - Community-Managerin

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