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Hantavirus

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

31.03.2025 | 16:31 Uhr

Guten Tag liebes Expertenteam

 

Ich habe Fragen betreffend Hantavirus. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, sich in der Schweiz mit dem Virus zu infizieren? Schon seit längerer Zeit liegt Mäusekot am Boden des Sattelschrankes. Ich habe das bisher noch nicht gereinigt, aus Angst vor einer Ansteckung. Ist die Gefahr gross, sich mit altem Mäusekot anzustecken? Und wenn Gegenstände mit dem Kot in Berührung kommen, kann man sich dann auch anstecken, wenn man diese anfasst? 

Und noch eine Frage für mein Zuhause: ich wohne in einer Dachwohnung mit einem separaten Raum, um Material zu lagern. Dieser ist nicht isoliert und ausgebaut. Können sich da Mäuse einnisten, auch wenn kein Futterangebot vorhanden ist? 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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02.04.2025, 11:52 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Ihre Sorge ist nachvollziehbar.
Das Hantavirus wird hauptsächlich durch den Kontakt mit Urin, Kot oder Speichel infizierter Nagetiere übertragen. Eine Ansteckung erfolgt in der Regel, wenn Staubpartikel, die mit den Ausscheidungen der infizierten Tiere kontaminiert sind, in die Luft gelangen und eingeatmet werden. Das direkte Anfassen von Gegenständen, die mit Kot in Berührung gekommen sind, stellt hingegen ein geringeres Risiko dar, es sei denn, diese Gegenstände sind frisch mit Kot oder Urin behaftet. Es ist daher besonders wichtig, das Aufwirbeln von Staub zu vermeiden. Das Risiko einer Ansteckung ist am größten, wenn in einem schlecht belüfteten Raum stark kontaminierte Materialien aufgewirbelt werden und virushaltige Partikel in die Luft gelangen.
Das Hantavirus sollte nicht unterschätzt werden, jedoch sind Infektionen in der Schweiz relativ selten. Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung ist daher insgesamt gering. Dennoch ist es ratsam, sich unnötigen Risiken zu entziehen, insbesondere bei der Reinigung von Bereichen, in denen Mäusekot vorhanden ist. Um das Aufwirbeln von Staub zu verhindern, sollte man nicht einfach fegen. Es ist sinnvoller, den Kot und die betroffenen Flächen zunächst mit einer Desinfektionslösung oder zumindest mit Wasser zu befeuchten, um den Staub zu binden. Das Tragen von Handschuhen und einer Maske, idealerweise einer FFP2-Maske, schützt zusätzlich vor dem Einatmen von Staub und dem direkten Kontakt mit den Ausscheidungen.
Mäuse bevorzugen ruhige, geschützte Orte, um sich zu verstecken und zu nisten. Ein Raum, der nicht regelmäßig genutzt wird, bietet ideale Bedingungen für Mäuse, auch ohne ein Futterangebot. Daher ist es ratsam, präventive Maßnahmen zu ergreifen, wie etwa das Abdichten von Öffnungen und das Aufstellen von Mäusefallen. Hinweise auf einen Mäusebefall finden Sie an Nagespuren oder den typischen Mäusekotstellen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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