Das RKI hat in der "Bekanntmachung des Arbeitskreises Blut des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung"
( Link hier: https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/90/277r874hxE6cgxQqU.pdf?sequence=1&isAllowed=y )
folgende Zahlen zu HIV veröffentlicht: "Am Anfang der Infektion werden Virustiter im Blut von 10 hoch 5 bis zu 10 hoch 9, in Ausnahmefällen bis zu 10 hoch 14 Genomkopien/ml erreicht." Das wären Spitzenwerte von 100.000.000.000.000 Kopien/ml.
Weiter heißt es: "Eine human infektiöse Dosis (1 HID) entspricht etwa 100 bis 1.000 HIV-Partikeln".
Auch andererorts fand ich Zahlen, dass 100-500 Virus-Kopien für eine Infektion genügen.
Andere Stellen sprechen auch von 0,25-95,5 x 10 hoch 6 Kopien HIV-1-RNA/ml während der Akuten HIV-1-Infektion. Im Durchschnitt 13x 10 hoch 6 Kopien. Im Durchschnitt wären es hier 13 Millionen Kopien/ml.
Wenn man annimmt, dass 1ml Blut etwa 25 Tropfen Blut entspricht, so könnte ein einziger Tropfen Blut eines Patienten mit frischer HIV- Infektion 4.000.000.000.000 Virus-Kopien enthalten.
Dies wären 40.000.000.000 mal 100 Kopien, also 40.000.000.000-fach ausreichend für eine Infektion.
Daher meine erste Frage danach, weshalb fast alle Aidshilfen schreiben, dass nur sichtbare Mengen Blut für eine Infektion ausreichen?
Könnten z.B. in eine frische Wunde, bei beispielsweise der Blutentnahme, und unsauberem Arbeiten über Schmierinfektion, nicht doch ausreichende Mengen an frischem Virus in den Körper gelangen?
Weiter gibt es sehr sehr unterschiedliche Aussagen über die infektiösität des Virus außerhalb des Körpers. Es gibt Studien in denen auf Oberflächen eingetrocknetes Virus noch nach Wochen infektionsfähig war, Studien in denen dies bei Raumtemperatur noch bis zu sieben Tage der Fall war, Aussagen von Hilfestellen, dass infektiöse Körperflüssigkeiten an der Luft nur Sekunden infektiös bleiben, sowie häufige Aussagen, dass diese nach 10-15 Minuten nicht mehr Infektiös sind.
Das RKI hat in der "Bekanntmachung des Arbeitskreises Blut des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung"
( Link hier: https://edoc.rki.de/bitstream/handle/176904/90/277r874hxE6cgxQqU.pdf?sequence=1&isAllowed=y )
folgendes veröffentlicht:
"Bei niedrigeren Temperaturen ist HIV relativ stabil: Bei 20°C beträgt t/2 etwa 9 h."
"HIV-Partikel sind gegen physikalische Einflüsse wie z. B. UV-Licht, Gamma-Strahlen oder Ultraschallwellen relativ stabil [28]. Im Plasma ist die Halbwertszeit (t/2) für HIV etwa 2 Tage bei Körpertemperatur [22]"
Häufig findet sich die unpräziese Aussage, dass das Virus auf Oberflächen innerhalb einiger Stunden zu 90-99% an Infektionsfähigkeit verliert.
"Untersuchungen der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) unterstreichen, dass das Trocknen des Blutes oder der Flüssigkeit (das Aussetzen an die Luft) die Konzentration infektiöser Viren innerhalb weniger Stunden um 90 % bis 99 % senkt." ( Link hier: https://www.thebody.com/article/how-many-minutes-will-hiv-survive-outside-the-body )
Selbst wenn also bei hohen Viruskonzentrationen nach einigen Stunden trocknen nur noch 1% der Viren infektiös sind, wären es statt 10 hoch 14 immernoch 10 hoch 12 Kopien pro ml, was 1.000.000.000.000 sind.
"In einem Nachrichtenartikel in der BMJ-Ausgabe vom 10. März wird Daniel Halperin zitiert dass „das HIV-Virus äußerst fragil ist und einmal der Luft ausgesetzt leicht und schnell stirbt." Diese Aussage widerspricht allen verfügbaren Beweisen relevante Laborstudien, über die in Fachzeitschriften berichtet wird.
Im Jahr 1985 berichteten Barre-Sinoussi und Kollegen über die „ungewöhnliche Stabilität“ von HIV bei Raumtemperaturen. In getrockneten Präparaten aus konzentriertem HIV bleiben einige ansteckende Viren nach 4 und 7 Tagen erhalten.
1986, Resnick und Kollegen berichteten, dass HIV unter nassen Bedingungen mehr als 15 Tage und nach dem Trocknen bis zu 3 Tage überlebte. Diese Experimente, die mit konzentriertem HIV begannen, zeigte, dass eine Reduzierung der Infektiosität um 1 Log (90%) nach dem Trocknen Stunden erforderte.
Im Jahr 1987 berichtete die CDC, ohne Einzelheiten ihrer Verfahren zu beschreiben: dass „das Austrocknen von HIV eine schnelle (innerhalb mehrerer Stunden) 1–2 log (90 %–99 %) Verringerung der HIV-Konzentration bewirkt. Dieser vage formulierte Bericht ist konsistent mit anderen Beweisen, dass 10 % des trockenen HIV mehrere Stunden überleben.
in Einem Experiment trockneten Van Bueren und Kollegen 1994 zellfreies und zellassoziiertes HIV gemischt mit 10 % oder 100 % fötalem Kälberserum, legten die Lösungen auf Objektträger und ließen sie trocknen. Durch das Trocknen, das etwa 2,5 Stunden dauerte, war der Verlust des Infektionstiters der zu verzeichnen war niemals mehr als 1 log TCID50/ml. Nach der Lagerung der Objektträger mit dem Material für mehrere Tage bei Raumtemperatur sahen sie, wie viel davon noch Zellen infizieren konnte. Aus diesen Experimenten schätzten sie, dass 10 % infektionsfähiges HI-Virus 17,5 Stunden bis mehrere Tage überlebe und dass es 5 Tage oder länger dauert, bis das gesamte HIV inaktiviert ist.
In einer 2006 veröffentlichten Studie heißt es, dass HIV länger als sieben Tage auf trockenen Oberflächen überlebt. Unter nassen Bedingungen, z. B. in einer gebrauchten Spritze oder Nadel, 1999 veröffentlichte Forschungsergebnisse zeigten, dass HIV wochenlang bei Zimmertemperatur überleben kann.
Fehlinformationen über das Überleben von HIV sind weit verbreitet und gefährlich."
Ich las auch mehrfach Angaben, dass alle 9h eine Reduktion um Faktor 10 stattfindet. Dann bräuchte es 13x9h um die Menge der infektiösen Vieren auf ein unbedenkliches Maß zu reduzieren.
Meine Frage ist daher, warum alle Aidshilfen schreiben, außerhalb des Körpers stellen infektiöse Körperflüssigkeiten sobald sie getrocknet sind kein Infektionsrisiko dar?
Direkt in einer frischen, offenen Wunde oder auf Schleimhäuten wären sie doch noch einige Tage in ausreichender Zahl infektiös, da bereits ab 100 Kopien ausreichen können, oder?
Wenn bei der Blutentnahme Hände und Flächen auf denen Material von Vorpatienten lagen nicht desinfiziert werden und dann ohne Handschuhe frische Tupfer auf diese Flächen abgelegt und von dort mit nicht desinfizierten Händen genommen und auf die Einstichstelle gepresst werden, kann dann außreichend Virus durch "Schmierinfektion" (nicht unbedingt sichtbare Blutreste an Fingern oder auf Gegenständen/Arbeitsfläche) in die Wunde gelangen? Vorausgesetzt kurz zuvor gab es einen Patienten mit äußerst hoher Viruslast.
Kann im Alltag bei hoher Viruslast zu Anfang einer Infektion durch Nasenbluten oder während der Periode Blut im Haushalt "verteilt" werden, in nicht direkt sichtbaren Mengen, das für eine Infektion genügt, wenn es in offnene Wunden oder auf Schleimhäute gelangt? Wie ist es mit getrocknetem Spermaspuren oder Blut der Periode auf Bettwäsche?
Oder wenn Muttermilch (als infektiöse Körperflüssigkeit) bis zum Möglichen HIV-Test in einer Stillpause ausgestrichen wird und einige Spritzer und Tropfen und die Umgebung gelangen?
Da ich eigentlich noch stille, möchte ich meine Tochter nicht gefärden.
Für eine Antwort wäre ich äußerst dankbar!