Sehr geehrter Dr. Leidel,
ich habe eine Frage bezüglich möglicher Infektionsgefahr durch Kleinvögel. Meine Kinder (4 und 7 Jahre) waren gestern ein paar Stunden beim Nachbarn zum Spielen. Als ich sie abgeholt habe, hat mein Nachbar gezeigt, dass er vor ein paar Stunden eine junge Meise (mit Feder und schon flugflähig) gefunden hat, die sehr auf Menschen fixiert ist, fliegt auf ihren Arm, Kopf und er geht davon aus, dass er alleine nicht überleben kann. Er wollte den Vogel zur Vogelstation bringen, die waren aber telefonisch nicht erreichbar, deshalb haben sie ihn vorübergehend behalten. Die Meise hat Würmer ubd Obst gefuttert bekommen und die Kinder haben toll mit ihm "gespielt" (er flog auf ihren Kopf, Arm die ganze Zeit usw). Ich weiß, dass ich nachhinein nicht viel machen kann, aber ich habe trotzdem einige Fragen. Mein Mann und meine Mutter sagen nämlich, dass sei überhaupt nicht schlimm, als Kind haben sie kleine Vögel gerettet und zu Hause gefuttert, da kann nichts passieren. Im Internet sehe ich auch sämtliche Bilder, wo über Rettung von Vögel geschrieben wird und die werden in den Beispielbildern meistens ohne Handschuhe angefasst Ich bin nicht in Deutschland aufgewachsen.
1. Geben sie meinem Mann und meiner Mutter Recht, dass ich mir unnötig Sorgen mache? Oder geht von sowas eine reale Infektionsgefahr in Deutschland aus? Gibt es irgendwelche Krankheitszeichen, worauf ich bei den Kindern achten soll?
2. Soweit ich weiß, Tollwut können Vögel nicht, nur Fledermäuse übertragen.
3. Wenn nächstes mal sowas vorkommt, darf ich das meinen Kindern erlauben, dass sie kleine Vögel ohne Handschuhe anfassen? Oder soll ich sie davor warnen? Ich will ihr in solchen Situationen nicht unnötig den Spaß nehmen, aber ich bin total unsicher...
Vielen Dank für Ihre Meinung, ich kann das sehr schätzen!
Mit freundlichen Grüßen