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Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

27.04.2020 | 08:01 Uhr

Guten Morgen lieber Dr Leide,

ich habe wieder eine Frage an Sie, denn Sie sind der einzige der mich beruhigen kann. Gestern Mittag gingen mein Sohn 2 Jahre, mein Mann und ich spazieren. Mein Sohn saß auf seinem Scooter welchen ich geschoben habe. Auf dem Gehweg lag irgendwas schwarz braunes, ich habe es mir natürlich angeschaut und konnte es nicht wirklich identifizieren. Direkt nachdem wir vorbei gelaufen sind, griff mein Sohn zu den Reifen und ein Reifen hat an seinem Bein geschliffen und ihn etwas geschürft. Wir sind nicht draufgefahren aber daran vorbei, wenn das eine  tote Fledermaus war oder Fell von einem Tier welches tollwiut hatte oder wie auch immer, kann da meinem Sohn was passieren? Wie gesagt sind wir nicht drauf getreten aber dran vorbei und vielleicht lag es ja vorher an der Stelle wo wir draufgefahren sind und direkt daraufhin schürft der Reifen ein wenig das Beinchen meines Sohnes?!

als wir zurück gelaufen sind, war mein Mann genervt von meinen Ängsten und griff mit einem Ast in dieses etwas um mich zu beruhigen und mir zu zeigen dass da nichts ist. Er sagt 10000% ist das keine Fledermaus, weil es weich und innen leer ist. Er sagt das war dreck und irgendwas vom Baum. Dennoch lässt es mir keine Ruhe. 

Dann habe ich gleich Panik bekommen warum mein Mann mit einem Stock dadran gegangen ist und dann unsere Gegenstände berührt hat. 
Sehen Sie in irgendeiner Situation ein Risiko?

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27.04.2020, 08:22 Uhr
Antwort

Wenn es Reste eines kadavers wäre, gäbe es ein Risiko? Mein Mann sagt es war leicht, leer und wie ein nichts. 

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27.04.2020, 10:04 Uhr
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Zusammengefasst 2 konkrete Fragen:

1. wenn das "irgendetwas" Tollwut hatte und wir daran vorbeilaufen, es aber zuvor da lag wo wir gelaufen bzw mit dem scooter gefahren sind und mein Sohn sich direkt danach am Reifen schürft, kann da was passieren? Oder ist das ausgeschlossen?

2. mir ist eingefallen dass ich beim laufen ihn mit meinem Turnschuh an seinem fester dran gekommen bin und den Turnschuh dabei etwas ausgezogen habe an der Ferse meines Sohnes. Womöglich habe ich ihn dabei vielleicht auch leicht geschürft. Ich bin auch da nicht reingetreten aber dicht nebendran vorbeigelaufen. Ist das auch ausgeschlossen?

Experte-Leidel
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27.04.2020, 13:00 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Hanna82,

Ich denke, Sie wissen selbst, dass Ihre Fragen hauptsächlich Ihrer Angst geschldet sind und nicht einem realen Risiko.

Ich wiederhole nochmal, wodurch das Risiko einer infektion besteht:

Bei nichtblutenden, oberflächlichen Kratzern oder Hautabschürfungen durch ein verdächtiges oder TW-krankes Tier sowie dem Knabbern oder Leckender an der nicht intakten Haut durch ein solches Tier sollte eine vollständige Impfung erfolgen ohne Gabe von Immunglobulin.

Bei Bissverletzungen oder Kratzwunden, Kontakt von Schleimhäuten oder Wunden mit dem Speichel des Tieres (z. B. durch Lecken), bei Biss oder Kratzern durch eine Fledermaus oder den unmittelbaren Kontakt von Schleimhäuten oder Wunden mit einer Fledermaus sollte eine Impfung erfolgen einschließlich der Gabe von Immunglobulin.

Nichts davon ist Ihnen widerfahren. Ein Kontakt (eigentlich ja nur ein Blickkontakt) mit irgendetwas schwarz-braunem, das sich nicht regte, und die theoretische Möglichkeit, mit diesem Irgendwas durch Schuhe oder Scooter-Reifen in Kontakt gekommen zu sein, führt nicht zu einem Infektionsrisiko.

zu Ihren Fragen:

1. nein, da kann nichts passieren.

2. auch dadurch kann nichts passieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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27.04.2020, 15:21 Uhr
Antwort

Vielen Dank Herr Dr. Leidel,

das beruhigt schon sehr. Darf ich Sie noch etwas detailierter Fragen.

1. wenn mein Sohn mit dem Reifen unmittelbar nachdem wir da vorbeigelaufen sind und uns einige Minuten daneben aufgehalten haben, da ich aus Angst nachgeschaut habe was das sein könnte, sich sein Beinchen geschürft hat, kann da definitiv nichts passieren? Auch wenn es im schlimmsten Fall eine tollwütige tote Fledermaus war und die zuvor genau da lag und vielleicht erst kurz davor zur Seite (wie auch immer) verlegt wurde?

2. da ich mich ja direkt daneben ein paar Minuten aufgehalten habe und meine Schuhe in direkter Nähe waren, und ich unmittelbar danach dabei meine Sohn an der selben Stelle streife wo die Haut abgeschürft ist. Ist das auch ausgeschlossen. 

3. würde man in so einer Situation überhaupt impfen? Oder würde das kein Arzt machen?

wie gesagt, sind wir nicht drauggetreten und auch nicht irgendwie berührt sondern nur dran NAH vorbei. Außer dass mein Mann der momentan Handschuhe trägt, dies mit einem Stock aufgehoben hat und mir zeigen wollte das dies nichts ist. 

4. kann denn mein Mann beim wedeln die Viren an uns übertragen?

 

kann ich diese Sache wirklich abhaken und eine Übertragung auf meinem Sohn ist so gut wie ausgeschlossen?

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27.04.2020, 15:25 Uhr
Kommentar

Ehrlich gesagt traue ich mich nicht mal einen Arzt zu fragen, weil mein Mann meint ich würde spinnen und Kinder fallen draußen überall hin. Aber mir macht es einfach nur Angst dass in unmittelbarer Nähe sich da etwas befunden hat und ich nicht weiß was es war und ob es sich nicht kurz vorher Genau an der Stelle wo wir gelaufen bzw gefahren sind. Wenn denn da etwas auf der Straße an Viren wäre, wäre denn das ausreichend für eine Infektion? 

verzeihen Sie Herr Dr Leidel, aber Sie sind momentan der einzige an den ich mich wenden kann und der meine Angst etwas stillen kann. Ich habe meinen Sohn mit 40 bekommen und er ist mein ein und alles und ich habe einfach nur Angst um ihn. 

ich danke und wünsche Ihnen nur das beste 

Experte-Leidel
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27.04.2020, 15:40 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Es tut mir leid, dass ich mich offenbar nicht verständlich ausdrücken kann. Ich versuche es noch einmal:

Wenn eine lebendige aber kranke Fledermaus Ihren Sohn gebissen hätte oder unmittelbar sein aufgeschürftes Bein beleckt hätte, hätten wir es mit einer Risikosituation zu tun. Das alles war aber nicht der Fall.

zu 1.: Eine solche Art der Übertragung ist bislang nicht geschehen. 

zu 2.: Auch hier gilt, dass so etwas noch nie passiert ist. Ausgeschlossen ist ein Wort, dass ich ungern verwende. Es könnte ja vielleicht sein, dass so etwas einmal in einer Million Jahre durch unglückliche Verquickungen möglicherweise doch einmal geschieht. Bis jetzt haben wir so etwas nicht erlebt.

zu 3.:Ein Arzt, der vernatwortungsbewusst ist, würde m. E. nicht impfen. Aber vielleicht können Sie ja jemanden finden, der es tut.

zu 4.:Nein, wedeln überträgt nicht.

Zum Schluss habe ich eine Bitte: Da Ihre Angst so groß ist, dass Sie Mühe haben, mir zu glauben, sollten sie unbedingt Ihren Haus- oder Kinderarzt oder Ihre Kinderärztin auch zu Rate ziehen.

Und bitte, haben Sie Verständnis dafür, dass ich weitere Fragen hierzu nicht beantworten werde. Sie benötigen einen Angsttherapeuten und keinen infektionsmediziner.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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27.04.2020, 15:49 Uhr
Kommentar

Ich danke Ihnen und werde Ihnen glauben und es dabei belassen. Ich danke Ihnen dass Sie sich die Zeit genommen haben. Ich werde mich darum kümmern evtl über meine Angst mit jemandem zu sprechen. Eine allerletzte Sache Herr Dr Leidel, würden Sie impfen wenn wir als Patient zu Ihnen kommen würden? Bzw würden Sie in so einer Situation Ihren Sohn bzw. Enkel impfen oder würden Sie es so belassen? Oder wieso sagen Sie dass ich einen Arzt kontaktieren sollte?

das wärs von mir und ich hoffe auf eine letzte Antwort und verabschiede mich. 

Experte-Leidel
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27.04.2020, 16:26 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Ok Hanna82,

ja, wir sollten die Sache freundlich beenden. Ich habe Ihnen geraten bzw. Sie gebeten, eine ärztliche Zweitmeinung einzuholen, weil ich den Eindruck gewonnen habe, dass ich Sie nicht wirklich überzeugen kann.

Nein, ich würde Sie bzw. Ihren Sohn nicht impfen und bei meinem Sohn oder Enkel wäre ich nie auf die idee gekommen, das zu tun.

Ich hoffe, Sie können ihre Angst irgendwie positiv wenden. Eigentlich ist Angst, wenn sie begründet ist, ja etwas durchaus Gutes. Aber eine Angststörung kann für einen selbst und seine Mitmenschen sehr stressig sein.

Ihnen alles Gute

Dr. Jan Leidel

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