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Frage

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

06.08.2018 | 14:47 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

ich muss Sie noch einmal etwas fragen. Sie erinnern sich, ich bin bei der Familie meines Mannes in Serbien. Ich hatte Sie um Ihre Einschätzung gefragt und muss dies heute ein letztes Mal tun. Ich kann mir vorstellen, dass Sie über Tollwut nichts mehr lesen können, aber ich bräuchte noch einmal Ihren Rat. 

Ich erzählte Ihnen dass mich vor ca 2 Wochen der Hund meiner schwiegerEltern leicht gekratzt hat (geimpft). Nun hat mir meine schwiegermutter erzählt, dass er ca 7 Tage bevor wir gekommen sind einmal zum Nachbarn (leerstehendes haus) ausgebüchst ist und auch in die Büsche gerannt wegen den Katzen. Aber mein Schwiegervater hat ihn nach ein paar Minuten sofort geholt. Dieser Garten ist total verwachsen und verwildert, Grass ist in die Höhe gewachsen, Gebüsche. Dort halten sich wechselnde Strassenkatzen auf und bringen sogar ihre jungen zur Welt. Sogar lag letztes Jahr eine tote Babykatze da. Nun macht es mir sorgen dass da viele Katzen ein und ausgehen.

1. sollte der Hund Tage vorher in infektösen speichel getreten sein und mich dann 1-2 mm leicht am Fuß gekratzt ohne Blut, besteht da immernoch kein Risiko so wie Sie es beim letzten Mal beschrieben haben?

2. wenn nein, dann warum nicht?

3. würde man hier mitbekommen wenn strassenkatzen Tollwut bekommen oder können die einfach sterben ohne dass es jemand mitbekommt?

4. benötige ich in Ihren Augen eine Pep?

5. ein befreundeter Arzt von meiner schwägerin Sagt, dass dies nicht nötig sei und so Tollwut nicht übertragen wird zumal hier Tageslicht diesen Speichel inaktivieren Würde innerhalb Stunden. Ist das richtig? Ich möchte auch Info von einem deutschen Arzt. 

6. kommt den an so einem verwilderten Garten genug tageslicht ran um den virus zu inaktivieren? Auch durchs gebüsch auf die Erde um es zu inaktivieren?

ich hoffe ein letztes Mal Antwort von Ihnen zu bekommen da ich Ihnen hier vertrauen kann. Bitte um eine letzte Info, Sie würden mir unglaublich helfen. Ich habe hier niemanden den ich fragen kann und niemanden der mich versteht. 

Danke und alles erdenklich Gute für Sie, Steffi

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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07.08.2018, 11:19 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Steffi,

merken Sie eigentlich nicht, dass Sie letztlich immer wieder dieselbe Frage stellen? Biss, Kratzer oder Kontakt mit dem Speichel eines tollwütigen oder tollwutferdächtigen Tieres zu einer Wunde oder Schleimhaut können zu einer Übertragung führen. Aber nicht der so sehr indirekte Kontakt, vor dem sie sich fürchten und der ohnehin mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht erfolgt.

Also: Kein Risiko, wenn ein Hund mit der Pfote in eine Flüssigkeit stapft, die von einem tollwütigen Tier stammt, und er Sie anschließend kratzt.

1. Nein, kein Risiko (aber woher sollte das tollwütige Tier überhaupt kommen?)

2. zu indirekt

3. Ja, dann wäre gropße Aufregung und die Behörden würden ausrücken. 

4. Nein!!!

5. Ja.

6. Machen Sie sich doch keine Gedanken. Warum sollten in dem "verwilderten Garten" tollwutviren sein? 

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

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09.08.2018, 14:59 Uhr
Kommentar

Guten Tag lieber Dr. Leidel, 

Ich möchte mich bedanken, denn ich vertraue auf Ihre Aussage. Ich möchte Sie noch etwas fragen. Was meinen Sie mit „und der ohnehin mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht erfolgt“? Meinen Sie damit, dass ich wahrscheinlich gar nicht in Kontakt mit einer infizierten Flüssigkeit komme?

um auf Ihre Fragen zurück zu kommen woher das Tier Tollwut herhaben sollte und wieso in dem Garten tollwutviren sein könnten!? Es ist ja so, dass in Serbien 2017 noch 1-2 Füchse mit Tollwut aufgefunden wurden aber in 2018 keiner mehr. 2011 der letzte Straßenhund und 2012 die letzte StraßenKatze. Das ist ja nicht sehr lange her, deswegen die Angst da ja mehrere StraßenKatzen in dem verwilderoten Garten ein und ausgehen und evtl. auch dort leben, wo der Hund der nich gekratzt hat ausgebüchst ist.

aber würden auch tollwutviren genauso schnell in einem verwilderten Garten inaktiviert werden? Auch wenn diese sich am Boden / Erde befinden und das grass und die Gebüsche 1m hoch gewachsen sind?

 

Experte-Leidel
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10.08.2018, 11:10 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Steffi.Steff,

damit meine ich, dass es ja überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür gibt, dass der Hund tatsächlich Kontakt zu einer tollwütigen Katze hatte. Dies ist eher sehr unwahrscheinlich. Auch wenn vielleicht wieder ein infiziertes Tier in Serbien auftauchen sollte (eher wenig wahrscheinlich), wird es ja nicht unbedingt eine Katze im verwilderten Nachbarsgarten sein.

Wie schnell die Viren in dem verwilderten Garten inaktiviert werden, kann ich Ihnen nicht sagen. Ich bin nicht Dr. Allwissend und kenne nicht alle Umstände.

Ich bin der Überzeugung, dass damit jetzt wirklich alles in dieser Angelegenheit gesagt wurde und bitte daher um Verständnis, dass ich weitere Fragen in diesem Zusammenhang nicht mehr beantworten werde.

Alles Gute

Dr. Jan Leidel

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18.08.2018, 08:57 Uhr
Antwort

Guten Morgen Herr Dr. Leidel,

ich brauch Sie ein allerletztes Mal. Eine Sache lässt mir noch keine Ruhe. Danach kann ich mit dieser Sache abschließen. 

1. ist es auch so gut wie ausgeschlossen, wenn der Hund geimpft ca 10 Tage zuvor bevor er mich gekratzt hat DIREKTEN Kontakt zu einer tollwütigen Katze gehabt hätte und dann ihren Speichel an der Pfote hätte. 

2. in diesen 10 Tagen wäre doch sicher dies eingetrocknet auch wenn nicht wirklich Sonnenlicht an die Pfote /Krallen durch das dichte Fell drankommen würde? Und noch dazu läuft ja der Hund und hätte dies bestimmt verschmiert. Würde es in 10 Tagen eintrocknen an der Pfote?

3. ich habe gelesen, dass wenn eine Flüssigkeit eintrocknet diese nicht mehr infektiös ist. Ist das richtig?

4. Flüssigkeiten trocknen doch sehr schnell ein und die CDC sagt, diese ist nicht mehr infektiös. Warum dauert es dann manchmal Stunden oder Tage bis das virus abstirbt?

5. wo ist denn der Unterschied ob ein tollwütiges Tier einen Menschen kratzt oder ein gesundes Tier evtl in eine flüssigkeit stapft? Die Viren wären doch an der Pfote so oder so?!

6. also definitiv so gut wie ausgeschlossen und keine Pep?

ich weiß dass Sie das alles nicht mehr hören können und auch nicht mehr antworten wollen. Aber diese Fragen haben mich noch sehr beschäftigt und ich wäre Ihnen 1000000mal dankbar wenn Sie sich ein allerletztes Mal die Zeit für mich nehmen. Ich werde Sie hierzu nichts mehr fragen.

ich bitte Sie denn Sie sind der einzige der mich beruhigen kann.

ich Danke Ihnen von Herzen und wünsche ein angenehmes Wochenende, Steffi 

 

 

Experte-Leidel
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18.08.2018, 15:58 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Steffi.Steff,

ich weiß selbst nicht, warum ich doch noch ein letztes Mal antworte, zumal es im Grunde wieder dieselben Fragen sind.

1. Ja!

2. Ja!

3. Ja!

4. Viren sind keine Lebewesen. Sie können sich nur in lebenden Zellen vermehren. Sie können sich auch nicht fortbewegen. In angetrocknetem Zustand sind sie nicht mehr infektiös, weil sie nicht in lebende Zellen hineingelangen können. Wenn man es sehr geschickt anstellt und die angetrockneten Viren in einer für sie günstigen Flüssigkeit wieder "löst", können Sie (für eine begrenzte, von den Umweltbedingungen abhängige Zeit) ihre Infektiosität wieder erlangen. Das geht aber nicht an der Hundepfote.

5. Kratzer eines infektiösen Tieres führen nur sehr selten zu einer infektion, und nur, wenn der frische infektiöse Speichel des Tieres selbst sich in ausreichender Menge an den Krallen befindet. Der "Umweg" über die Umwelt und die Pfote eines anderen Hundes ist zu indirekt.

6. Ja!

Und jetzt hoffe ich, dass Sie Ihr Versprechen einhalten und dass Sie sich von Ihren Zwangsgedanken und Sorgenketten befreien können.

Alles Gute!

Dr. Jan Leidel

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