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Frage zur indirekten Übertragung von Tollwut

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

14.04.2018 | 20:21 Uhr

Lieber Hr. Dr. Leidel,

ich habe eine Frage zur indirekten Übertragung. Ich besuche gerade eine Freundin in Indien und wir wollten uns auf Stühle setzen wo 1 Minute vorher noch Hunde herumschnüffelten bzw am Sessel lagen. Kurz danach setzten wir uns hin und ich spürte einen nassen Fleck auf der Hose den ich mit der Hand wegwischte. Denke der war von den Hunden. 5 Minuten danach hatte ich etwas im Auge und fuhr mir mit der Hand mit der ich vorher über meine Hose wischte tief ins Auge. Ich dachte einfach nicht nach, geschweige denn meine Hände zu waschen..

Nun bin ich etwas besorgt. Können Sie mir Ihre Einschätzung geben?

Mfg

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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14.04.2018, 22:57 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Sonnenblume89,

ich halte dies nicht für einen "relevanten Kontakt", der zu Maßnahmen führen sollte.

Relevante Kontakte sind ein Biss oder ein blutiger Kratzer oder das direkte Belecken einer offenen Wunde bzw. Schleimhaut. Ihre Situation macht nach meiner Einschätzung keine Maßnahmen erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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15.04.2018, 00:46 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort. Auch wenn der Kontakt sehr direkt war  (habe die Hunde noch gesehen) aber für einen relevanten Kontakt doch zu indirekt? Sehe ich das so richtig. Ich meine außerdem mir die Hände zumindest an meinen Beinen abgewischt zu haben. Würde gerne verstehen wieso dies kein Risiko war.

Danke nochmals für Ihre Antwort. 

Experte-Leidel
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15.04.2018, 11:53 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Einen schönen Sonntag Sonnenblume89,

die offiziellen, wissenschaftlich gut begründeten Empfehlungen der Ständigen Impfkommission und anderer Fachgremien unterscheiden drei mögliche Formen des Kontakts zu einem Tier in einem Land, in dem die Tollwut vorkommt:

1. Berühren oder Füttern von Tieren oder das Belecken der intakten Haut. Es sind keine Maßnahmen erforderlich.

2. Nicht blutende, oberflächliche Kratzer oder Hautabschürfungen durch ein Tier bzw. Lecken und Knabbern an der nicht intakten Haut. Da sollte eine postexpositionelle (nachträgliche)Tollwut-Schutzimpfung erfolgen. Die Gabe eines Antiserums ist jedoch nicht erforderlich.

3. Bissverletzungen oder tiefe Kratzwunden sowie ein tatsächlicher Kontakt von Schleimhäuten oder Wunden mit Speichel (z. B. durch Lecken). Da wird sowohl eine postexpositionelle Impfung als auch die Gabe eines Antiserums empfohlen.

Ihr Kontakt ist als noch geringer und ungefährlicher einzustufen als das, was hier unter 1. aufgeführt wird. Es ist also keine Maßnahme notwendig.

Dies ist ein Expertenrat, an dem Sie sich orientieren können bzw. sollten. Aber natürlich sind Sie ein freier Mensch und können sich auch abweichend verhalten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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