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Frage Immunglobulin

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

30.06.2022 | 14:33 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

Können Sie mir nur noch sagen, ob die passive Impfung oder allgemein Immunglobulie Krebszellen übertragen können und dadurch der Geimpfte Krebs übertragen bekommen könnte? Ich weiß dass nur gesunde Blut spenden dürfen, aber es gibt ja viele die von Ihrer Krankheit nichts wissen. 

mit freundlichen Grüßen 

Klara

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Experte-Leidel
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30.06.2022, 14:53 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

nein, durch immunglobulin-Präparate können überhaupt keine Zellen übertragen werden, schon gar keine Krebszellen. Es handelt sich ausschließlich um Antikörper gegen gefährliche Infektionen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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30.06.2022, 17:22 Uhr
Antwort

Guten Tag Herr Dr Leidel,

das steht im Beipackzettel von Berirab:

Virussicherheit
Standardmethoden zur Vermeidung von Infektionskrankheiten, die im Rahmen der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln auftreten können, umfassen die Auswahl der Spender, die Prüfung jeder einzelnen Spende und jedes Plasmapools auf spezi- fische Marker für Infektionen, sowie die Ein- beziehung effektiver Herstellungsschritte zur Inaktivierung/Eliminierung von Viren. Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglich- keit der Übertragung von Erregern bei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte Viren und andere Pathogene.
Die getroffenen Maßnahmen werden als wirksam angesehen für umhüllte Viren wie z.B. HIV, HBV und HCV, und für die nicht- umhüllten Viren HAV und Parvovirus B19. Aufgrund klinischer Erfahrungen kann da- von ausgegangen werden, dass bei der Verabreichung von Immunglobulinen keine Übertragung von Hepatitis A oder Parvovi- rus B19 erfolgt. Außerdem kann der Anti- körpergehalt einen wichtigen Beitrag zur Virussicherheit liefern.
Es wird auf die Dokumentationspflicht ge- mäß Transfusionsgesetz hingewiesen.

wie wahrscheinlich ist es dass man hierdurch eine Erkrankung bekommen kann? Gerade bei Kindern die im Wachstum sind? Ist das Risiko groß, da es ja nicht ausgeschlossen werden kann?

Experte-Leidel
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30.06.2022, 21:15 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend,

die Fachinformation von berirab, der Sie ihren Text genommen haben, ist mir wohl bekannt. Neben vielen anmerkungen, die die Sicherheit des Präparats begründen, gibt es auch den von Ihnen zitierten Hinweis:

Trotz dieser Maßnahmen kann die Möglichkeit der Übertragung von Erregern bei der Anwendung von aus menschlichem Blut oder Plasma hergestellten Arzneimitteln nicht vollständig ausgeschlossen werden. Dies gilt auch für bisher unbekannte Viren und andere Pathogene.

Das ist ein Hinweis des Herstellers, der sich bei biologischen, noch nie aufgetretenen Komplikationen aber vielleicht mal geschehenen frei halten möchte. Tatsächlich kann natürlich ein ganz ungewöhnliches Ereignis nie mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden. Kann ich denn ausschließen, dass gleich die Decke meines Arbeitszimmers herunterfällt?

Natürlich können Sie aus Angst vor einer noch nicht beobachteten, aber nicht vollständig auszuschließenden Nebenwirkung lieber auf eine vielleicht lebensrettende Maßnahme verzichten. aber ich würde das nicht für klug halten.

Also: Wie wahrscheinlich ist es dass man hierdurch eine Erkrankung bekommen kann? Bisher ist ein solches Ereignis meines Wissen (nach der Frühphase der Entwicklung der passiven Immunisierung) noch nie zu einem solchen Ereignis gekommen. Aber tausende von Menschen wurden auf diese Weise vor Tetanus, Diphtherie, Tollwut und anderen Krankheiten bewahrt.

Ich würde damit jetzt unseren Austausch von E-Mails gerne beenden.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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02.07.2022, 16:48 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

darf ich Sie noch etwas fragen. Das wäre noch das letzte und dann wären alle meine Fragen geklärt. Da jedes Mal vor Ort ein anderer Arzt ist, kann niemand so richtig meine Fragen beantworten. 

Warum bekommt man bei einer Pep 5 Impfungen? Ist hier schon mit eingerechnet, falls eine nicht wirkt oder die volle Wirkung erreicht? Sprich hätte man auch eventhüll einen Schutz wenn nur 4 von 5 gewirkt hätten?

 

Im Impfpass klebt bei jeder Rabipur dahinter mit einer Chargenumme die sehr ähnlich fast identisch bis auf 1,2 Nummern sind. Der eine Aufkleber (bei dem sie keine Schmerzen hatte und der Einstich sehr weit hinten am Oberschenkel erfolgt ist, plus Rötung) steht kein Rabipur drauf und der Aufkleber ist etwas höher. Da steht eine Chargenummer drauf aber die sehr abweicht von den anderen und ein Verfallsdatum, daneben mit der Hand "Tollwut Rabipur" geschrieben. Können Sie mir hier den Unterschied der Aufkleber erklären? 

Heute bei der nächsten Impfung hatte sie wieder schmerzen und der Einstich war auch seitlich am Oberschenkel. Und bei der anderen hinten im Oberschenkel eben nicht plus Rötung. Hat das irgendwas zu sagen?

Da Sie der einzige sind der sich wirklich hier sehr auskennt, wäre ich Ihnen Tausend Mal dankbar wenn Sie noch einmal Info geben könnten. Es gibt niemanden den ich fragen könnte. 

Das wären wirklich meine letzten Fragen und ich hoffe von Ihnen ein letztes Mal zu lesen. 

Ich bin wirklich keine Mama die gleich in Panil ausbricht, aber hier geht es um Tollwut (über Tollwut habe ich mir im Leben keine Gedanken gemach) und das besorgt mich weil es halt so schlimm ist. 

Ich danke Ihnen von Herzen und wünsche Ihnen nur das beste. Bleiben Sie gesund und nochmal DANKE!!!

Klara

Experte-Leidel
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02.07.2022, 19:56 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Abend Klara,

von der WHO werden zwei unterschiedliche Schemata für Impfserien zur PEP für nicht oder nur unvollständig vorgeimpfte Personen empfohlen: 

Essen-Schema: je 1 Impfstoffdosis an den Tagen 0, 3, 7, 14 und 28.

Zagreb-Schema: 2 Impfstoffdosen am Tag 0 (zeitgleich), je eine weitere Impfstoffdosis an den Tagen 7 und 21 (0, 0, 7, 21).

Beide sind erprobt und wirksam. Und ich würde keinesfalls dazu raten, willkürlich eine der Injektionen wegzulassen. 

Zu der zweiten Impfung kann ich vom Schreibtisch aus wirklich nichts sagen. Ich kenne eigentlich auch nur die Klebezettel mit der Bezeichnung des Impfstoffs plus Chargennr.

Ich kann zu der Impfung, die Ihnen so große Probleme macht, leider nichts sagen. Ich war nicht dabei und kenne die Kollegin nicht. Was Sie schildern hat mich allerdinga auch etwas gewundert. Wenn Sie dieses Problem - was ich durchaus verstehe - wirklich klären möchten, geht dies nur, wenn Sie die Kollegin direkt ansprechen mit Ihren Fragen oder - noch besser - sich an den Leiter der entsprechenden Abteilung wenden und ihn um Rat bitten.

Ich weiß nicht, wie ich ihnen sonst helfen könnte.

Ich wünsche Ihnen eine kurzfristige Klärung und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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11.07.2022, 17:23 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

ich wollte mich noch einmal für Ihren Rat bedanken, ich konnte alles klären. Es ist alles in bester in Ordnung. Danke hierfür nochmal. 

Ich habe noch eine andere Frage an Sie. Meine Tochter hat einige wenige Petechien am Gaumen bekommen. Ich habe das vom Kinderarzt klären lassen, und er sagte dies kommt häufig bei Kindern vor wenn sie einen Infekt haben. Sie hatte auch einen Infekt. Nun möchten wir nur zur Sicherheit Blut abnehmen lassen und hierzu wollte ich Sie was fragen:

Können die Rabipur Impfungen (letzte vor 2 Tagen) und das Berirab vor 2 Wochen das Blutbild verfälschen? Das vergaß ich in der Praxis zu fragen. Ich habe in der Berirab PackungsBeilage gelesen dass hier serologische Tests verfälscht werden können, ist hier auch das Blutbild gemeint?

ich danke Ihnen nochmals. 

Experte-Leidel
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11.07.2022, 18:09 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Hallo again,

nein, die Impfungen mit Rabipur und das Berirab haben keinen verändernden Einfluss auf das Blutbild.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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19.07.2022, 17:40 Uhr
Antwort

Hallo Herr Dr. Leidel,

es ist alles gut gegangen und es war eine Halsentzündung mit Streptokokken. Darf ich Sie noch 2 Sachen fragen:

1. die 4. Impfung bekam sie als sie schon diese Entzündung im Hals hatte. Ansonsten war sie fit. Hat das gesundheitliche Auswirkungen wenn man bei Krankheit impft? Es ist ja keine Impfung die man hätte verschieben können. Der Arzt meinte es wäre nur eine Erkältung und sei nicht weiter schlimm. Jedoch kam ein paar Tage später raus dass es Streptokokken waren. 

2. die 5. und letzte Impfung steht in ein paar Tagen bevor. Momentan geht überall Corona wieder rum. Was wenn mein Kind Corona bekommt aber keine Symptome zeigt, darf sie trotzdem die Impfung bekommen? Es wird ja vorher nicht getestet. Ist das irgendwie gesundheitlich bedenklich?

ich danke VIELMALS 

Experte-Leidel
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20.07.2022, 10:03 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Klara,

zu 1.: Keine Sorge, die Streptokokken-Infektion Ihrer Tochter hatte keinen Einfluss auf die 4. Impfung. 

zu 2.: Die 5. Impfung wirkt auf jeden Fall, auch wenn Ihre Tochter eine infektion mit Corona (Covid-19) bekommen sollte. Und die etwaige Covid-19-Erkrankung würde durch die Impfung nicht beeinflusst.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

Diskussionsverlauf
Corona: Welche Symptome sind möglich?

Die wichtigsten Fakten zum Coronavirus im Überblick und der aktuelle Impfstatus in Deutschland →

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