Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,
ich möchte Sie heute gerne etwas fragen und um Ihre sehr geschätzte Meinung bitten. Wir leben seit einiger Zeit am Rande eines Waldgebietes in Schleswig-Holstein und haben eine Freigänger-Katze, die aktuell nicht gegen Tollwut geimpft ist (12 Jahre alt, kleine Runden, Entscheidung wegen Möglicher Sarkome an der Impfstelle). Hier sind grundsätzlich sehr viele Fledermäuse, auch hatten wir im letzten Jahr eine in der Wohnung. Es gab jedoch keine Probleme damit sie vorsichtig und ohne Kontakt rauszusetzen. Ich habe trotzdem über dieses Thema einiges recherchiert und würde dazu gerne zwei Fragen stellen :
1) Lässt sich sagen, welcher Anteil der Fledermauspopulation überhaupt EBLV1 und/oder EBLV2 als Erreger in sich tragen ? So wie ich das mitbekommen habe, hat nicht jede Fledermaus auch einen Erreger in sich?
2) Auf verschiedenen Seiten im Internet wird darüber gesprochen, dass es sich z.B. bei der Fledermaustollwut um keine Zoonose wie bei der Wildtiertollwut handelt, d.h. sollte z.B. eine Katze von einer Fledermaus gebissen und infiziert werden, wäre dort Ende und die Katze ihrerseits würde die Erkrankung nicht durch Bisse z.B. an einen Menschen weitergeben. Können Sie dazu etwas sagen ?
3) Kratzverletzungen reichen prinzipiell für eine Infektion mit der TW aus ?
Ich möchte mich ganz herzlich im Voraus bei Ihnen für die Beantwortung der Frage bedanken.