Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,
Letzten Sonntag gegen 13 Uhr (heute ist Donnerstag) war ich mit dem Fahrrad unterwegs. In einem Dorf (ca. 100 m weiter lag ein Waldanfang) machte ich kurz Pause.
Aufeinmal verfing sich vorne etwas in meinen Haaren, wirbelte Sie vorne ganz auf und war dann aber schnell wieder verschwunden. Beim Umgucken habe ich nichts entdecken können. Einen Kratzer oder Biss konnte ich nicht feststellen. Auch beim Aufwirbeln der Haare bemerkte ich nichts. Ich habe direkt danach nach etwaigen Bissen oder Kratzern geschaut, gesehen habe ich nichts. Nun brennt und juckt aber meine Kopfhaut seit genau diesem Vorfall an ganz unterschiedlichen Stellen und ich mache mir Sorgen.
Fledermäuse können ja auch sehr schnell fliegen, was meine Angst bestätigt, sie einfach nicht gesehen zu haben.
Ich habe mir die Gegend des Vorfalls danach extra auf dem WHO-bulletin zu Tollwut angeschaut - von 1990-2018 kein einziger Fall von Fledermaustollwut in dieser und der näheren Umgebung.
Ich habe nun trotzdem sehr starke Angst. Meine Hausärztin ist momentan im Sommerurlaub, sodass ich mit niemandem über diese Probleme sprechen kann.
Könnten Sie mir bitte die folgenden Fragen beantworten:
1) Kann es sich möglicherweise um einen Schmetterling etc. der mir ins Gesicht geflogen ist gehandelt haben? Aber kann so ein kleines Tier tatsächlich meine Haare so aufwirbeln?
2) Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine tollwutkranke Fledermaus mitten am Tag in meine Haare fliegt und mir dabei unbemerkt in die Kopfhaut beisst oder kratzt?
3) Ist eine Impfung notwendig?
Ich hoffe, sie können mir meine Ängste nehmen. Ich bin gerade mit meinen Nerven am Ende.
Haben Sie vielen Dank und mit freundlichen Grüßen
L.