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Biss im Schlaf

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

03.11.2022 | 23:58 Uhr

Hallo!

Vor ein paar Wochen bzw Monaten habe ich auf meinem Oberkörper Bissspuren entdeckt, die ich eindeutig einer Fledermaus zuordne. Habe es versucht zunächst zu verdrängen, mich aber dann doch dazu entschlossen, eine Impftiterbestimmung durchführen zu lassen, weil ich gegen Tollwut geimpft bin. Es kam raus, dass ich wenig, aber noch Antikörper (2.97 Einheiten) habe. Bin dann zur Ärztin, um doch einmal aufzufrischen. Jetzt der Hammer: sie sagte zwar, sie impft mich, nahm mich aber nicht ernst und glaubte ich merke es nicht, dass sie mir das pure Wasser für Injektionszwecke spritzt ohne es vorher mit dem Pulver zu vermischen. Meine Fragen:

1. Reichen die Antikörper ohne Auffrischungsimpfung aus? 

2. Wie lange würde ein Körper benötigen, um möglicherweise eindringende Viren zu bekämpfen? Monate oder Wochen? Oder Tage? 

3. Schadet es dem Körper, wenn das pure Wasser für Injektionszwecke geimpft wird ohne Pulver? 

LG und danke

 

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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04.11.2022, 12:16 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Hallo,

Fledermäuse beißen allenfalls, wenn sie sich angegriffen fühlen. Der letzte mir bekannte Fall ereignete sich 2008 in der Eifel. Eine todkranke Fledermaus flatterte am Boden, eine freundliche Dame wollte ihr helfen, die (tollwutkranke) Fledermaus geriet in Panik und hat zugebissen. Die Fledermaus starb an Tollwut, die Helferin und ihre Familie wurden gegen Tollwut geimpft und es ist ihnen nichts passiert.

Dass Sie Fledermausbissspuren eindeutig zuordnen können, ist sicher eine große Leistung.

Der minimale Schutztiter gegen Tollwut beträgt 0,5 I. E./ml.

Ihre Aussage zu der Ärztin kann ich nicht glauben. Das wäre nicht einfach ein Kunstfehler, sondern würde eventuell sogar an ein Verbrechen grenzen.

  1. Ja, der bei ihnen gemessene Ak-Titer von 2,97 I.E./ml. bedeutet, dass der Schutz noch ausreicht.
  2. Das ist so nicht wirklich zu beantworten. es kommt auf die Art und besonders Menge der Viren sowie auf die Frage der Immunität an. Wenn die Person bereits immun ist, geht das  schneller, als wenn die immunität sich erst bilden muss.
  3. Nein, aber es bringt auch nicht den angestrebten Effekt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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07.11.2022, 16:07 Uhr
Kommentar

Hallo, danke für die schnelle Antwort. Habe noch einmal mit der Ärztin geredet, sie hat mir erklärt, dass sie sehr wohl das Pulver geimpft hat und ich glaube ihr. Sie meinte, sie hätte das Fläschchen mit dem Pulver und der Injektionslösung geschüttelt und dass die Flüssigkeit gestockt hat, bevor sie es mir injiziert hat. Warum verklebt denn das Pulver? Mir ist das schon einmal aufgefallen. Stimmt was mit der Impfung dann nicjt?? Liebe Grüße 

 

Experte-Leidel
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07.11.2022, 21:14 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

dass Sie nochmal mit der Ärztin gesprochen haben, finde ich sehr gut.

Dass Pulver sollte in dem Lösungsmittel - wie der Name sagt - gelöst erden. Hinterher sollte also eine Lösung zur Injektion verwendbar sein.

Ich weiß nicht so recht, was Sie mit "verkleben" des gelösten Impfstoffs meinen. Und nochmal: Das Pulver soll sich im Lösungsmittel für die Impfung vollständig aufgelöst haben.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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07.11.2022, 21:43 Uhr
Kommentar

Hallo, 

Ich meine damit, dass scheinbar noch Partikel sichtbar waren - zumindest meinte das scheinbar meine Ärztin, als sie sagte, dass sie das Fläschchen geschüttelt hatte und die Flüssigkeit gestockt hat. Jedenfalls wollte ich nur gerne nachfragen, ob mit dem Pulver etwas nicht stimmt, wenn es etwas fester ist. Hängt das vl mit der Lagerung zusammen? Jedenfalls danke für Ihre Mühe. LG

Experte-Leidel
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08.11.2022, 11:12 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ich denke, alles hat seine Richtigkeit und Ordnung. Machen Sie sich also keine Sorgen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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10.11.2022, 10:09 Uhr
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Ok danke vielmals.

Eine Frage hätte ich noch. Ich bin seit der Impfung etwas kränklich, es ist aber keine direkte Impfreaktion, weil die tritt ja für gewöhnlich 1-2 Tage nach der Impfung auf. Bei mir ist es jetzt eine Woche her. Kann es sein, dass eine Impfung das Immunsystem etwas anfälliger macht, dass ein Virus im Körper, der schon da war, eher ausbricht?

LG Piku

Experte-Leidel
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10.11.2022, 11:06 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Piku,

eigentlich sollte eine Impfung das Immunsystem ja eher stärken. Dass Sie sich etwas kränklich fühlen, kann ganz unterschiedliche Gründe haben, die keinerlei Grund zur Sorge bieten müssen.

Ich denke, dass Sie sich in Ihren Körperreaktionen auch recht genau beobachten. Wahrscheinlich geht dieses "kränklich sein" bald zurück. Sollte das aber nicht der Fall sein, wäre es vielleicht sinnvoll, Ihren Arzt bzw. ihre Ärztin zu konsultieren.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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22.12.2022, 09:03 Uhr
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Hallo,

entschuldigen Sie bitte, dass ich hier noch einmal nachhake. Ich hatte Ihnen ja geschrieben, dass der Impfstoff (Pulver) der Rabipur-Impfung verklebt war und beim Schütteln gestockt ist (das hat mir meine Ärztin bestätigt). Daraufhin hatte ich die Befürchtung, dass das Pulver nicht intakt gewesen ist, da es normalerweise rieselfähig sein sollte. Ich habe jetzt eine Antikörperbestimmung machen lassen und tatsächlich ist der Wert des Antikörperstandes nach der Impfung nicht nach oben angestiegen. Er ist sogar geringer als vor der Impfung. Ich weiß, dass es abstrus klingt, aber irgendwas ist da doch nicht in Ordnung?

Liebe Grüße

Experte-Leidel
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22.12.2022, 11:09 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

es ist für mich sehr schwierig, vom Schreibtisch aus zu klären, was sich da tatsächlich abgespielt haben könnte. Am besten wäre es, wenn Sie die Situation mit der Impfärztin klären könnte.

Das Wichtigste scheint mir aber, dass Sie über einen ausreichenden Schutz verfügen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest.

Mit freundlichen Grüßen 

Dr. Jan Leidel

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22.12.2022, 11:41 Uhr
Kommentar

Ok vielen Dank für Ihre Antwort!

Liebe Grüße und Ihnen auch ein schönes Fest!

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