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Aphthe und HerpesinfektIon

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

18.01.2019 | 12:09 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr.Leidel,

 

ich wünsche Ihnen noch ein gesundes neues Jahr und hoffe Sie sind gut gestartet! Ich hatte Sie schon einmal befragt bezüglich einer Aphthe. Sie konnten mich damals sehr beruhigen. Leider bin ich was das Thema Herpes angeht sehr sehr ängstlich, da sich unsere Tochter nach der Geburt damit ansteckte und dann mit Aciclocir behandelt wurde.

Unser Sohn ist heute genau 12 Wochen alt, er kam 3 Wochen früher.  Ich selbst leide leider gerade an einer Apthe und trage vorsichtshalber Mundschutz und desinfiziere mir die Hände, aber nur wenn ich ihn anfasse. Jetzt musste ich heute mit Erschrecken bei meiner Tochter feststellen, dass sie an der Innenseite der Unterlippe auch eine ganz kleine Aphthe besitzt. Sie hat nur die Hände des Bruders gestreichelt und ansonsten ist sie halt in unmittelbarer Nähe, kein direkter Kontakt, aber ich kann nicht sicher sagen, ob sie nicht doch mal ihn beim Sprechen angespuckt hat etc. Es kann auch sein, dass sie sich einfach auf die Unterlippe gebissen hat und daher die Verletzung stammt oder eben von mir...Genau weiß ich es nicht. Ich mache mir solche Sorgen bezüglich einer HerpesinfektIon bei meinem Sohn. Sehen Sie hier ein großes Risiko? Was ist zu beachten? Soll ich vorsorglich zum Arzt? Aber das wird wohl nicht viel bringen.... Vielen Dank!

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Experte-Leidel
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19.01.2019, 10:16 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag SvenjaAbel,

danke für Ihre guten Wünsche zum neuen Jahr, die ich gerne erwidere. Im November hatte ich Ihnen ja bereits geschrieben, dass einzelne Aphten im Mund in aller Regel nicht durch Herpesviren verursacht werden und nicht ansteckend sind. Dies gilt auch heute. Es gilt auch für die fragliche Aphte an der Innenseite der Unterlippe Ihrer Tochter.

Sollten Sie Zweifel haben, ob es wirklich eine Aphte ist, würde ich es schon dem Haus- oder Kinderarzt (bzw. der Ärztin) zeigen. Und man könnte sogar versuchen, einen Abstrich von der Aphte in ein virologisches Labor zu senden. Dort könnte man klären, ob Herpesviren daran beteiligt sind. Aber das ist mit ziemlichem Aufwand verbunden und nur in besonderen Einzelfällen wirklich sinnvoll.

Ein anderes Problem ist, dass man eine Herpesinfektion kaum zuverlässig verhindern kann. Deswegen haben sich ja auch ca. 90% aller Menschen irgendwann mit Herpesviren angesteckt.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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