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Antikörper-Test auf Chlamydien trotz Antibiotika aussagekräftig?

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage an Experte-Leidel

07.08.2012 | 16:23 Uhr

Lieber Experte,
ich habe letzten Freitag einen Antikörper-Test auf Chlamydien gemacht. Ich habe symptomische Beschwerden schon seit einem Jahr. Mehrere Abstriche der Harnröhre sowie Labor vom Ejakulat blieben ohne Befund. Ich habe komisches Gefühl in der Harnröhre, Harndrang und brennende Augen. Nun habe ich letzte Woche vom Arzt 4 Tage lang Doxycilin bekommen. 1 Tag 200 mg und 2. bis 4. Tag 100 mg. Nun wollte ich sichergehen und habe zur Sicherheit mir im Labor Blut abnehmen lassen und habe es auf Antikörper Chlamydia trachomatis und Chlamydia pneumoniae testen lassen. Darf ich das Testergebnis so nehmen oder ist es wegen dem Antibiotika verfälscht?
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Experte-Leidel
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07.08.2012, 18:11 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

es ist für eine Chlamydieninfektion eigentlich etwas ungewöhnlich, dass Sie schon so lange Beschwerden haben. Allerdings gibt es chronisch-aktive verläufe. Sind denn früher auch schon Untersuchungen von Abstrichen aus der Harnröhre und von Ejakulat und/oder Behandlungsversuche durchgeführt worden?

Antikörper werden im Allgemeinen etwa 6 bis 8 Wochen nach Beginn der Infektion nachweisbar. Eine antibiotische Behandlung verfälscht das Ergebnis der Antikörper-Bestimmung nicht, zumal wenn die Behandlung erst relativ spät erfolgt.. Es ist allerdings oft schwierig, aufgrund der Antikörper zwischen einer ausgeheilten, einer chronisch-aktiven und einer akuten Chlamydieninfektion zu unterscheiden. daher ist der Nachweis der Chlamydien selbst bzw. ihres Erbmaterials, z. B. durch die PCR, bei einer akuten Infektion die Nachweismethode der Wahl.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel.

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07.08.2012, 19:05 Uhr
Kommentar

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,
vielen Dank für die Antwort.
Ich habe nun das Ergebnis erhalten. Die Werte IgG (0,1 bei Grenzbereich 1.0 - 1.3) und IgA (0,4) bei Chlamydia trachomatis sind negativ. Der Wert IgG bei Chlamydia pneumoniae ist mit 1,4 positiv und der Wert IgA mit 1.3 im Grenzbereich. Wie sollte ich nun weitervorgehen. An welchen Facharzt kann ich mich wenden? Habe ich Chancen meine Beschwerden in den Griff zubekommen?

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07.08.2012, 20:20 Uhr
Kommentar von Experte-Leidel

Sehr geehrter quit-us-deus,

angesichts der überwiegend negativen bzw. gerade knapp positiven Befunde nach längerer Dauer der beschwerden halte ich es eher für unwahrscheinlich, dass Ihre Beschwerden auf eine Chlamydien-Infektion zurückzuführen sind. Es sollten wirklich auch alle anderen Möglichkeiten erwogen und geprüft werden. Dies geschieht am besten durch einen Facharzt für Urologie.

Ihnen alles Gute

Dr. Jan Leidel

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