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Angst vor Tollwut nach spielen mit Hund

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Infektions- und Reisemedizin | Expertenfrage

30.08.2022 | 16:29 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel, 

ich habe ein großes Problem und benötige ihre Einschätzung. Es dreht sich um Folgendes:

Meine Bekannte hat seit etwa 4 Wochen einen jungen Hund aus dem Ausland (Albanien) über eine Tierschutzorganisation adoptiert.

Am Wochenende war ich bei ihr zu Besuch und habe mit dem Hund gespielt. Dabei hat die Hündin mich versehentlich mit ihren scharfen Zähnchen an der Hand verletzt (1. Kratzer am Freitag und 2. Kratzer am Samstag). Die Kratzer waren nicht schlimm – ähnlich, wenn man sich an einer Dorne verletzt. Ein Kratzer hat minimal geblutet. Ich habe die Kratzer unter fließend Wasser ausgewaschen und auch desinfiziert.

Die Hündin meiner Bekannten wurde in Albanien vom früheren Besitzer mit ihren Geschwistern ausgesetzt. Tierschützer haben sie entdeckt und mitgenommen.

Anfang Juli wurde die Kleine mit Tollwut geimpft. Allerdings in Nordmazedonien. Von dort ist auch der Heimtierausweis. Nach Ablauf der 21 Tage wurden die Hunde nach Deutschland (über Italien) gebracht.  

Nun meine Frage: Es könnte doch sein, dass sich die Kleine kurz vor oder nach der Impfung mit Tollwut infiziert hat. Könnte sie mich dann angesteckt haben? Oder ist das unwahrscheinlich? Nach den Bildern wurde die Hundefamilie von der Tierschutzorganisation in einem separaten Gehege gehalten und könnte höchstens durch den Maschendrahtzaun mit anderen Hunden in Kontakt gekommen sein….

Der Hündin (und auch den Hundegeschwistern) geht es gut. Sie ist munter und macht einen gesunden Eindruck.

Ich mache mir nun wirklich große Sorgen und habe schreckliche Angst. Soll ich zum Arzt und eine Notfall-Impfung durchführen lassen? Kann ich auch erst mal abwarten, wie es der Hündin in den nächsten Tagen geht, oder ist es dann schon zu spät.

Von den zwei Kratzern ist bis auf einen kleinen Punkt auch nichts mehr zu sehen.

Vielen Dank für Ihre Bemühungen

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30.08.2022, 16:56 Uhr
Antwort

Ach ja, fast hätte ich noch eine Information vergessen:

Die Hündin ist wohl schon seit Anfang Mai (da war sie etwa 2 Monate alt) in der Obhut der Tierschützer.

Experte-Leidel
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30.08.2022, 17:27 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

Deutschland ist - wie Sie ja wissen . seit vielen Jahren frei von Tollwut durch landlebende Tiere. Natürlich könnte theoretisch durch einen illegalen Import wieder eine Einschleppung erfolgen. Das was Sie beschreiben, ist ja nun aber alles andere als illegal. Es ist alles vorschriftsmäßig abgelaufen und die Hündin ist sogar geimpft. Also deswegen würde ich mir aber nun auch überhaupt keinerlei Gedanken machen.

Wenn Sie aber - warum auch immer - trotzdem den Verdacht haben, dass der Hund  illegal importiert worden sein könnte und Sie sich durch das Verhalten der Hündin darin bestätigt sehen, sollten Sie unbedingt die Veterinärbehörde informieren und wenn diese Ihren Verdacht teilen sollte, würde ich eine Impfung in Erwägung ziehen.

Aber wie gesagt, das ist aus meiner Sicht nicht zu erwarten.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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31.08.2022, 12:32 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Herr Dr. Leidel,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

Ich glaube nicht, dass die Hündin illegal importiert wurde.

Dennoch habe ich noch eine kurze Rückfrage zum Thema Tollwut allgemein. Ich dachte immer, wenn ein Tier Tollwut hat erkennt man das und die Krankheit ist auch erst ab da ansteckend...nun habe ich aber gelesen, dass die Tiere auch vorab und ohne KrankheitsSymptome ansteckend sein können. Die Zeitspanne reicht von 14 Tagen bis zu drei Tagen. Was stimmt nun? Und wäre die Hündin (was sicher nicht der Fall ist) illegal eingereist, wäre es dann überhaupt möglich, dass sie mich am Samstag (also vor 5 Tagen) angesteckt hat und heute quietschfidel ist?

Es tut mir sehr leid, dass ich sie mit dieser Rückfrage belästige, aber mein innerer Hypochonder lässt sonst keine Ruhe.

Viele Grüße und vielen Dank 

Experte-Leidel
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31.08.2022, 18:17 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag,

ich halte dies für extrem unwahrscheinlich, wüsste aber nicht, wie ich es ausschließen. könnte. Vielleicht könnten Sie die Hündin ja zum Tierarzt bringen, damit er das klären kann.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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