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Schwere Nebenwirkungen nach Tetanus Impfung

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Impfungen | Expertenfrage

17.03.2022 | 22:33 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren!

Als Kleinkind wurde ich Tetanus geimpft. 24 Jahre später meinte mein damaliger Arzt ich bräuchte wieder eine Grundimmunisierung und Auffrischung da die Impfung schon zu lange zurück läge. Ich dachte mir nichts dabei, bekam die 1. Impfung und auf dem nach Hause Weg wurde mir übel, schwindling, hatte Kopfschmerzen, ca. 20 Min. später zu Hause angekommen hatte ich das Gefühl zu ersticken, rang nach Luft, hatte Muskelzuckungen am ganzen Körper. Bin dann zusammen gebrochen, Arzt wurde von meiner Großmutter verständigt. Bekam dann angeblich einige Spritzen verabreicht, habe aber nichts mehr davon mit bekommen. Ich hatte dann weiterhin diese Beschwerden, allerdings in abgeschwechter Form. Mein Arzt meinte, dass ich mir das alles nur eingebildet hätte und das nicht die Impfung daran schuld gewesen wäre. Ich vertraute ihm und ich bekam 2 Wochen später meine Auffrischung. Danach ging das ganze wieder los und zwar so heftig, dass Notarzt erste Hilfe leistete und ich dann 3 Wochen stationär im Spital aufgenommen wurde. So richtig wussten die Ärzte nicht was sie machen sollten. Ich bekam Infusionen, Spritzen, Medikamente usw. Ich kann seit  diesen Imfpungen im Jahre 1989 nicht mehr ohne Medikamente auskommen vor alle  nachts hindern mich die noch immer vorhandenen Muskelzuckungen am schlafen. Tagsüber ist es erträglich. Alle Ärzte waren und sind bis heute ratlos. Nun will mir mein Hausarzt wieder eine Tetanusimpfung verabreichen, da er meint dass diese wichtig sei. Angesichts meiner Erfahrungen mit dieser Impfung bin ich allerdings sehr skeptisch und befürchte meinen Gesundheitszustand weiter zu verschlimmern. Bei einer seinerzeitigen und vor kurzem durchgeführten Titer-Bestimmung wurde festgestellt, dass dieser Wert weit höher ist als das was man "normal" nennen kann. Sollte ich trotzdem dem Rat des Arztes folgen und eine weitere Imfpung riskieren?

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Experte-Leidel
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18.03.2022, 11:05 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Andrea0123,

Ihre Schilderung klingt derart krass, dass man sich fragt, ob das alles wirklich so stimmt. Ich gehe jetzt aber mal davon aus. Während meiner langen Zeit als impfender Arzt habe ich einen ähnlichen Fall jedenfalls niemals erlebt.

Die Komplikationen bei der Auffrischimpfung 1989 hätten eigentlich durch den Impfarzt (oder auch Sie*) als Verdacht auf eine Impfkomplikation an das Paul-Ehrlich-institut gemeldet werden müssen. Eventuell hätte Ihnen auch eine Entschädigung wegen des Schadens zugestanden.

Auch wenn eine impfung sehr lange zurück liegt, reicht eine einzige Auffrischimpfung aus, um wieder einen Schutz zu bieten.

Ja, die impfung gegen Tetanus ist prinzipiell wichtig. Aber die Krankheit ist bei uns so selten geworden, dass man durchaus überlegen kann, ob sie unbedingt erfolgen müsse. Und zunächst sollte doch eindeutig geklärt werden, ob Ihre Beschwerden tatsächlich auf die Impfung zurückzuführen sind. Und nachdem, was Sie schreiben, sind sie ja wahrscheinlich gut geschützt.

*Einen Berichtsbogen an das PEI können Sie über folgenden Link herunterladen:

https://www.pei.de/DE/arzneimittelsicherheit/pharmakovigilanz/meldeformulare-online-meldung/meldeformulare-online-meldung-node.html

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

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