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Menningokokken C, Grippe u.a.

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Impfungen | Expertenfrage

09.10.2019 | 14:03 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr. Leidel,

schön dass Sie sich über meine Anfrage gefreut haben und vielen Dank für Ihre Antwort.

Mir gehen die Fragen tatsächlich so schnell nicht aus.

Die Berichte über den Menningokokken C - Ausbruch in Bayern hat mich sehr erschreckt. Wir sind hier im Allgäu zwar nicht betroffen, trotzdem habe ich mir über die Impfung Gedanken gemacht. Ich habe noch 6,5 Monate alte Zwillinge. Könnte die Impfung vorgezogen werden, zumindest dann wenn auch hier Krankheitsfälle auftreten?

Es stellt sich auch die Frage, ob die Babys die Grippeimpfung bekommen sollen. Unsere Kinderarztpraxis rät nicht dazu. Mein Mann und ich lassen sich impfen, ebenso unser Sohn. Unsere Tochter möchte ich auch impfen lassen, obwohl sie große Angst vor der Spritze hat. Was würden Sie raten? Sie haben mal geschrieben, dass Ihre Enkel geimpft sind. Schon als Säuglinge?

Zufälligerweise bin ich noch auch ein ganz anderes Problem gekommen. Es betrifft die Impfung gegen Menningokokken B bei meiner Tochter mit knapp 3 Jahren. Laut Herstellerhinweis soll nur Paracetamol gegeben werden, da die Wechselwirkungen nur insoweit untersucht sind. Ich wusste das damals nicht und habe Ihr Ibuprofen-Saft gegeben. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, wann das war. Vermutlich bei der ersten Spritze, weil sie starke Schmerzen an der Einstichstelle hatte und bei der zweiten dann prophylaktisch.

So was Dummes  aber auch. Was  kann ich jetzt tun? Titerbestimmung geht nicht, oder? GSK erteilt keine Auskünfte an den Endverbraucher. Haben Sie noch weitere Informationen? Falls empfehlenswert, würde ich weitere Impfungen auch selbst zahlen.

Vielen Dank im Voraus.

Mit freundlichen Grüßen

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Experte-Leidel
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09.10.2019, 17:37 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Allgäumama,

Ihre Sorge wegen der Meningokokken C-Fälle in Bayern kann ich verstehen. Besonders betroffen ist der Landkreis Ebersberg in Oberbayern. Allerdings sind es bisher "nur" 6 Fälle, darunter auch eine 13-Jährige aus dem Landkreis München. Trotzdem ist die Häufigkeit von Meningokokken-Erkrankungen in Deutschland in den letzten Jahren ständig rückläufig gewesen.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Impfung gegen Men C ab Beginnn des 2. Lebensjahres, zugelassen ist der Impfstoff ab dem 2. Lebensmonat. Ich weiß nicht, ob ich die Zwillinge jetzt impfen lassen würde. Wenn sie bei einer Tagesmutter oder in einer sonstigen Betreuung mit anderen Kindern wären, würde ich es überlegen, sonst eigentlich eher nicht.

Bei der Grippe-Impfung muss man (bzw. der Kinderarzt) etwas aufpassen: Die meisten Grippe-Impfstoffe sind ab einem Alter von 6 Monaten zugelassen, aber nicht alle. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich nicht mehr weiß, ob ich meine Enkel schon als Säuglinge geimpft habe. Wahrscheinlich nicht, weil ich als Opa vielleicht in diesem frühen Alter Probleme hatte. Auf jeden Fall waren sie als Säuglinge noch zu Hause und nicht in einer Einrichtung, in der das Risiko größer gewesen wäre. Die 3-Jährige würde ich impfen lassen und Vater, Sohn und Mutter sowieso.

Ich würde mir wegen des Ibuprofen-Safts keine Sorgen machen, allerdings in den weiteren Fällen das Paracetamol vorziehen. Ich würde jedenfalls jetzt nicht zusätzliche Impfungen machen lassen. Das wäre nicht verhältnismäßig. Titerbestimmung würde ich auch nicht machen lassen.

So, dann habe ich - glaube ich - Ihre impffragen abgearbeitet.

Alles Gute für Ihre Familie und herzliche Grüße

Dr. Jan Leidel

 

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