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MMR Impfung

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Impfungen | Expertenfrage

15.02.2025 | 17:40 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam, 

mein 9-Monate alter Sohn soll am Donnerstag gegen MMR geimpft werden. Momentan hat er noch einen fieberhaften Infekt der am abklingen ist. 

Zudem ist es wahrscheinlich, dass ich ihn heute mit Herpes angesteckt habe, da ich ihn geküsst habe und erst später die anbahnenden Blasen bemerkt habe. 

Wir haben uns bewusst für diese Impfung mit 9 Monaten entschieden, da wir ein wenig reisen wollten, bevor der Große in die Schule geht. 

Jetzt ist es so, dass man zwischen zwei Lebendimpfungen ja 4 Wochen Abstand halten soll. Wie ist das mit der Antikörperbildung spezifisch bei Masern, wenn er sich heute mit Herpes angesteckt hat und evtl noch einen leichten Infekt mit sich trägt. 

Werden trotz allem Antikörper gegen Masern aufgebaut, oder soll ich zur Herpesinfektion 4 Wochen Abstand halten? 

Spielt es eine Rolle? Tut mir leid für die vielen Fragen, aber die Masernimpfung ist mir sehr wichtig. 

 

Viele Grüße und ein schönes Wochenende 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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23.02.2025, 17:11 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wir verstehen, dass Sie sich Gedanken über den optimalen Zeitpunkt der MMR-Impfung für Ihren Sohn machen, insbesondere in Verbindung mit dem aktuellen Infekt und der möglichen Herpes-Exposition.

1. MMR-Impfung nach einem Infekt – Ist das problematisch?

Da Ihr Sohn noch einen fieberhaften Infekt hatte, der aber am Abklingen ist, hängt die Entscheidung zur Impfung von seinem Allgemeinzustand ab. Grundsätzlich gilt: Eine Impfung sollte nur verschoben werden, wenn das Kind noch akut krank ist oder hohes Fieber hat. Ein leichter Restinfekt ist in der Regel kein Hindernis für die Impfung. Ihr Kinderarzt wird vor der Impfung ohnehin den Gesundheitszustand überprüfen und einschätzen, ob sie wie geplant erfolgen kann und dies auch mit Ihnen besprechen. 

2. Beeinflusst eine Herpesinfektion die Antikörperbildung der MMR-Impfung?

Eine Herpes-simplex-Infektion ist zwar eine virale Infektion, betrifft aber vor allem Haut und Schleimhäute und führt nicht zu einer relevanten Schwächung des Immunsystems. Es gibt keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, dass eine frische Herpes-Infektion die Antikörperbildung gegen Masern, Mumps und Röteln beeinträchtigt. Das Immunsystem Ihres Sohnes kann gleichzeitig auf verschiedene Viren reagieren, sodass eine frische Herpes-Infektion kein Grund ist, die MMR-Impfung zu verschieben.

 

Unser Fazit: Falls sich Ihr Sohn am Tag der Impfung fit fühlt, kein anhaltendes Fieber hat und sein Allgemeinzustand gut ist, kann die MMR-Impfung wie geplant erfolgen. Eine Herpes-Exposition oder eine leicht abklingende Erkältung stellen keine Kontraindikation dar. Da die Masernimpfung Ihnen besonders wichtig ist und Sie reisen möchten, spricht nichts gegen eine Durchführung, wenn Ihr Kinderarzt keine Bedenken hat.

Falls Sie unsicher sind, können Sie am Impftag noch einmal mit Ihrem Kinderarzt Rücksprache halten. Wir hoffen, dass sich Ihr Sohn schnell erholt und die Impfung problemlos verläuft!

 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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