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Impfungen und Schmerzmittel

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Impfungen | Expertenfrage

13.04.2020 | 20:58 Uhr

Sehr geehrter Herr Dr Leidel, 

mich beschäftigt eine allgemeine Frage zum Impfen bei Säuglingen und Kleinkindern. Ich habe meinen beiden des öfteren bei verschiedenen Impfungen, weiß nicht mehr welche, wie oft und wann genau, Schmerzmittel bei Reaktionen wie Fieber und Schmerzen gegeben. Gegeben meist Zäpfchen ich weiß nicht mehr ob Ibuprofen oder Paracetamol, wir hatten mal das eine dann das andere zu Hsuse. Zudem gab es bei der 3. 6fach Impfung eine starke Reaktion, Bein angeschwollen, heiß und Petechien, hier gab es in der Klinik damals auch Medikamente. Die 4. 6fach Impfung erfolgte deswegen auch erst sehr spät kurz vor dem 2. Geburtstag. Auch mussten wir mit ca 1 Jahr ein Mittel gegen Nesselsucht, Quaddeln eon paar Tage lang nach einer Impfung geben.

Jetzt hab ich schon öfter gehört, dass Medikamente evtl die Antikörperbildung behindern könnten va Schmerzmittel und habe nun Sorge ob der Schutz zum Teil nicht ausreichend da sein könnte. Müsste man das testen?? Auch im Hinblick auf die späte letzte 6fach impfung, besteht da voller Schutz?

 

Herzlichen Dank vorab schonmal für Ihre Antwort und liebe Grüße, hoffentlich hatten Sie ein schönes Osterfest 

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Bisherige Antworten
Experte-Leidel
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14.04.2020, 10:58 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Stern8,

nach einer Impfung können sog. übliche Impfreaktionen auftreten. Dabei handelt es sich um für 1 bis 3 Tage (selten länger) anhaltende Rötung, Schwellung oder Schmerzhaftigkeit an der Impfstelle sowie um Fieberreaktionen von meistens < 39 Grad. Diese Reaktionen sind in aller Regel für die geimpften Kinder oder Erwachsenen kein Problem und Ausdruck der Auseinandersetzung des Immunsystems mit dem Impfstoff..

Bei Kindern, die dazu neigen, können allerdings auch Fieberkrämpfe ausgelöst werden. Deswegen sollte bei solchen Kindern ein fiebersenkendes Mittel gegeben werden, z. B. ein Paracetamolzäpfchen kurz vor der Impfung und 4 sowie 8 Stunden später. Manche empfehlen auch ein Zäpfchen kurz vor oder nach der Impfung und ein weiteres 6 Stunden später.

Es gibt wissenschaftliche Studien, die gezeigt haben, dass durch die Gabe von fiebersenkenden Mitteln kurz vor oder nach der Impfung die Antikörperspiegel geringer ausfallen. Allerdings weiß man nicht, ob das wirklich bedeutet, dass die immunantwort auch längerfristig geringer ist.

Durch die relativ neue Impfung gegen Meningokokken B (Bexsero®) hat das Thema nochmal an Bedeutung gewonnen, da diese Impfung häufig stärkere Fieberreaktionen nach sich zieht. In vielen Ländern wird daher routinemäßig ein Fiebersenker gegeben.

Die Herstellerfirma hat entsprechende Untersuchungen durchgeführt und sagt, dass Paracetamol keine negativen Auswirkungen auf die Impfung habe. Andere Antipyretika wurden nicht untersucht.

Mein Fazit: Bei Fieberreaktionen <39 Grad würde ich eher auf die Fiebersenung verzichten. Bei höherem Fieber hätte ich aber auch keine wirkluchen Bedenken, das Fieber mit Paracetamol zu senken.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

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14.04.2020, 23:19 Uhr
Kommentar

Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Leider weiß ich nicht mehr bei welchem Impfungen ich was gegeben habe und welches Medikament, ist alles schon länger her und war in dem Moment nichts besonderes, da mir diese Info noch nicht bekannt war... im alter von ca 1 Jahr reagierte mein Sohn mit hohen Fieber und wiederkehrenden Quaddeln auf die Meningokokken C Impfung. Das Fieber lies sich auch im Wechsel mit Ibuprofen und Paracetamol nicht senken, in der Klinik gab es dann sogar noch weiteres Schmerzmittel. Wann genau es nach der Impfung war weiß ich nicht mehr, schon länger her...

 

Habe nun wirklich Sorge, dass einige Impfungen nicht richtig gewirkt hsben... ist die Sorge begründet? Kann bzw muss man etwas tun?? 

 

Herzlichen Dank für Ihre Antwort und Mühe, liebe Grüße 

Experte-Leidel
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15.04.2020, 11:51 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Morgen Stern8,

meine Antwort war vielleicht etwas kompliziert. Also: Es ist überhaupt nicht sicher, ob die Wirkung wirkllich weniger gut ist und auf jeden Fall sollte man von einem Schutz ausgehen. Sie brauchen nichts zu tun.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel 

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