Hepatitis B Impfung / Übertragung durch küssen

Guten Tag,

wer in der Kindheit oder dem Jugendalter gegen Hepatitis B geimpft wurde, braucht eigentlich später keine serologischen Kontrollen oder Auffrischimpfungen. Eine Ausnahme besteht, wenn jemand als Kind geimpft wurde und nun als Erwachsener einen Beruf mit besonders hohem Risiko (z. B. Medizin, insbesondere Chirurgie) ergreift.

In vielen Ländern, darunter die USA, gilt ein Antikörperbefund im Serum von 10 U/l als ausreichender Schutz. In Deutschland hat man die 100 U/ml gewählt, weil die Testergebnisse früher im niedrigen Bereich nicht immer zuverlässig waren.

Das Immungedächtnis ist nach den drei Impfungen so gut, dass sogar bei einem möglichen Kontakt und niedrigem Titer im eigenen Serum praktisch keine Infektionsgefahr besteht. Das Immunsystem produziert sofort wieder massenhaft Antikörper und eine Infektion braucht doch so lange, dass die Antikörperbildung die Infektion locker überholt.

Natürlich schadet eine Auffrischimpfung aber auch nicht. Sie ist nur unnötig.

Eine Übertragung durch Küssen ist sehr, sehr unwahrscheinlich. Sie kann aber (bei ungeimpften) erfolgen, wenn im Speichel, der beim Küssen übertragen wird, Blut enthalten ist.

Ihnen alles Gute und viel Glück!

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel