Angst Herzbeutelentzuendung als Nebenwirkung von Covid Impf.

Guten Tag,

zunächst: Ich halte es für eine sehr gute Idee, dass Sie sich demnächst gegen Corona impfen lassen wollen. Die Hypertriglycidämie spricht spricht meines Wissen nicht dagegen. 

zu 1. Dass wir glücklicherweise sehr rasch über gute Impfstoffe gegen die neue Infektionskrankheit hatten liegt nicht an einer oberflächlichen Erprobung der Impfstoffe. Es gibt zwei Gründe, warum dies so rasch geschehen konnte:

a) Normalerweise beginnt die Entwicklung eines neuen Impfstoffs mit einer "vorklinischen" Phase, die viel Zeit in Anspruch nimmt. Zunächst wird firmenintern darüber nachgedacht, ob die Entwicklung eines Impfstoffs gegen eine neue Infektionskrankheit überhaupt durchführen lässt, ob ein Bedarf besteht und ob dieser so groß ist, dass sich die Entwicklung überhaupt wirtschaftlich lohnt. Dann folgt eine Screening-Phase im Labor, wo verschiedene Impfstoffkandidaten verglichen verglichen werden. Dann beginnt die präklinische Phase, in der die ausgewählten kandidaten im Tierversuch oder in Zellkulturen erprobt werden. Und diese frühen Überlegungen und Tests dauern im allgemeinen schon mehrere Jahre. Bei den Impfstoffen gegen Covid-19 konnt diese  Phasen sehr stark verkürzt werden, weil die meisten Antworten völlig klar waren: Natürlich bestand Bedarf, natürlich lohnte sich die Entwicklung eines solchen Impfstoffs.

Die eigentliche klinische Entwicklung konnte dann rasch verlaufen, weil freiwillige gesunde Probanden schnell gefunden werden konnten. An der Zahl der probanden wurde dabei keineswegs gespart. In Phase III werden üblicherweise mehr als 10.000 freiwillege Probanden eingesetzt. Und bei den Corona-Impfstoffen waren es z. bei BioNTech/Pfizer über 40.000.

b) Aber es gibt noch einen Grund, warum die Impfstoffe so rasch von den Zulassungsbehörden zugelassen werden konnten: Die Hersteller haben sehr früh bereits den Kontakt zu den Behörden gesucht und diese ständig über die Ergebnisse der Tests unterrichtet. Dadurch wurde viel zeit gewonnen.

zu 2.) Natürlich können Entzündungen des Herzmuskels oder des Herzbeutels, wenn diese sehr blande verlaufen, übersehen werden. Aber da sich in den Fällen mit Symptomen diese relativ rasch zurückbildeten, wäre es schon merkwürdig, wenn die symptomlosen Fälle chronisch verlaufen würden. Selbstverständlich können sie sich durch Ihren Hausarzt bzw. Ihre hausärztin untersuchen lassen, wenn Sie Sicherheit haben möchten. Und wenn diese Untersuchung vier Wochen nach der zweiten Impfung erfolgt und keine Myo-/Perikarditis ergibt, können sie davon ausgehen, dass Sie davon verschont wurden.

Übrigens trat diese Nebenwirkung der Impfung bei den >50-jährigen sehr selten auf.

Und schließlich: Die Myo-/Perikarditis durch die Krankheit Covid-19 ist sehr viel häufiger als durch die Impfung.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Hat mir sehr geholfen.  Termin am Montag gemacht.