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Testosteronersatztherapie vertretbar?

Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Hormonelle Erkrankungen | Expertenfrage

13.10.2023 | 10:46 Uhr

Hallo Zusammen, würde mich freuen über Meinungen.

Zu mir: 42 Jahre alt, Bürojob, ohne Stress, 3xWoche Krafttraining, + Cardio, Ernährung 90% clean, ausreichend gute Fette. kein Alkohol, rauche nicht.

Symptome: Antriebslosigkeit, wenig Energie, Libido im Keller. Am Nachmittags richtig schlapp und oft Brainfog.


Mit Anfang 20 bereits Gynäkomastie beidseitig, leider ohne Hormonprofil. Mit 30 das erste mal Testo messen lassen: 3,5 ug/l. Über Jahre versucht zu optimieren, leider Erfolglos. Mit 38 war der Wert im Durchschnitt auf 2,9 auch mal 2,1.

Daraufhin 1,5 Jahre T substituiert, 120mg/Woche, super, alle Symptome beseitig. Leider Hämatokrit Anstieg auf 54 weshalb ich es habe wieder sein lassen. Ordentlich abgesetzt mit SERMS. Hier die aktuellen Werte, 12 Monate später:

LH – Serum 1.7 – 8.6 IU/l * 4.3
FSH – Serum 1.5 – 12.4 IU/l * 2.4
Testosteron – Serum 2.49 – 8.36 µg/l * 3.86
17ß-Östradiol – Serum 11.3 – 43.2 ng/l * 18.1
SHBG – Serum 18.3 – 54.1 nmol/l * 23.5

Meine Eigenproduktion ist ja nicht ganz eingeschlafen, aber reicht mir nicht um mich wohl zu fühlen.

Schilddrüse habe ich auch checken lassen, ist alles in Ordnung. Kann auch gern noch mehr Werte posten bei Bedarf.

Ist bei meinem Befinden eine Therapie anzuraten? Ich habe echt alles optimiert wo ich nur kann und komme vom Testo Wert nicht über 3,9. Fühle mich etwas besser als noch mit 2,1. Aber immer noch nicht ausreichend.

Bin gespannt.

VG
Mick

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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15.10.2023, 17:17 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Mick,

das ist tatsächlich eine gar nicht so einfache Frage, die wir aus der Ferne natürlich nicht beantworten können.
Das Hauptproblem ist natürlich, dass die Therapie mit bestimmten Risiken einhergeht, die nicht zu unterschätzen sind. Durch eine gute Begleitung und regelmäßige Kontrolluntersuchungen lässt sich das aber wohl ganz gut zumindest beschränken.
Tatsächlich wird in der Ersatztherapie ein höherer Spiegel als der Ihrige angestrebt. Insofern scheint eine Therapie schon gerechtfertigt. Ganz eindeutig scheint das ja auch Ihr Befinden zu bestätigen. Insofern sollten Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob eine Therapie nicht sinnvoll wäre. Allerdings müssen die Blutwerte dabei gut beobachtet werden, damit es eben nicht zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt kommt.
Ob die Risiken oder der Nutzen überwiegen, müssen letztendlich Sie entscheiden. Darüber sollten Sie deshalb gut aufgeklärt werden.
Auf der anderen Seite könnte natürlich auch die weitere Ursachensuche weitergehen, vielleicht können Ihnen auch Psychopharmake helfen, dass Sie "aktiver" werden. Damit könnte vielleicht die notwendige Testosterondosis reduziert werden.
Sie sehen, das Ganze ist schon kompliziert und hängt wohl auch mit Ihrem individuellen Gesundheitsgefühl zusammen. Deswegen sollten Sie sich nochmal gut mit Ihrem Arzt austauschen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit etwas weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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16.10.2023, 09:04 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für Ihre Antwort. An der Ursachenforschung bin ich natürlich am meisten interessiert, habe bereits einen Endokrinologen und Andrologen aufgesucht, keiner konnte eine Ursache feststellen, die Hoden wurden geschallt, alles ok, Prolaktion ist nicht erhöht, daher wurde auch ein Prolaktinom ausgeschlossen. Ich weiß nicht was sonst noch als Ursache in Betracht kommen könnte. Ich vermute Fettleibigkeit während der Pubertät und evtl. zu viel Cortison in der Kindheit (Asthma).

Ein Arzt rät mir zur Therapie, einer nicht, daher bin ich etwas in der Schwebe. Die Nebenwirkungen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt sind meine größten Sorgen bei der Therapie. Wobei es auch Studien gibt die besagen mit einem niedrigen Testosteron Wert sei man ebenso gefährdet. Psychopharmaka kommen für mich nicht in Frage, ich habe keine Depressionen und denke dass diese mehr Schaden anrichten als Testosteron. Wobei ich während meiner 1,5 Jahre Substitution ja auch völlig beschwerdefrei war.

 

VG

Lifeline Gesundheitsteam
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20.10.2023, 20:23 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

leider können nicht immer alle Ursachen geklärt werden. Zudem haben viele Therapien gewisse Nebenwirkungen. Sie sollten sich an einen Arzt wenden, zu dem Sie auch ein gutes Vertrauensverhältnis haben. Es bringt häufig nichts, sich mehrere Meinungen einzuholen, da man am Ende eher verwirrter ist. Gerade in unklaren Situationen ohne klare Leitlinien muss der Arzt mit dem Patienten sorgfältig abwägen, was zu tun ist. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen dennoch weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

 

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