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Muscle bridge 80% Lebensqualität 0

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Herzinfarkt | Expertenfrage

14.07.2024 | 00:26 Uhr

Hallo, ich hoffe inständig, das ich mein Anliegen nochmal kundtun darf. Letztens gab es ja ein Durcheinander. Bitte, bitte helfen Sie mir kurz, bitte. 

Mutter 66 J. Derzeit in der Türkei. 

Neuer Befund aus der Türkei. Ich habe übersetzt so gut ich kann.

Unstabile Angina pectoris, LAD MID kleiner Spot Läsion die jedoch zu einer 80% muscle bridge führt. 

Paar Jahre davor in Österreich:

Linksschenkelblock de Novo

diastolische Ventrikelfunktionsstörung Grad 1(Relaxationsstörung) --füllungsdruck vermutlich normal, abnormer Kontraktionsablauf bei Schenkelblock.
rechter Ventrikel grenzwertig groß, leicht reduzierte Rechtsventrikelfunktion (Tapse 17mm), physiologische Pulmonalinsuffizienz, physiologische Trikuspidalinsuffizienz.

 

Sie ist fast jede Woche im Krankenhaus weil sie sagt ihr Brustkorb brennt, hoher Blutdruck, 180, 190. Rettung wird gerufen, Troponin gecheckt. Nach Hause geschickt. Es geht ihr schecht. Sie liegt herum und sagt sie hat keine Kraft und wird schnell müde. Lebensqualität 0. Der Dr. hat gesagt sie werden sich IMMER so fühlen und noch schlechter. Wenn der musle bridge 90 % wird, können wir operieren aber es ist sehr riskant.

Ist es normal daß man mit diesem Befund nur herumliegt? Total kraftlos? Der muscle bridge drückt zu 80% auf eine andere Arterie? Schneidet 80% des Sauerstoffes ab? Dann würde ich ihren Zustand verstehen.. 

Sie sagt auch sie hat keine Lust, Laune zu irgendwas. Hobbies macht sie nicht mehr. Wenn sie zu Besuch geht bleibt sie max. 1 Stunde. Nichts macht ihr mehr Spaß. Sie hat Angst alleine zu bleiben, weil sie könnte ja wieder so eine Attacke haben. Es passiert meistens wenn sie zu sehr im Garten gearbeitet hat. Nach so einer Attacke dauert es mehrere Wochen sich zu berappeln. 

Sie ist mit Depression und Angststörung diagnostiert worden. Nimmt ihre Medikamente nicht ein. Nach ihrer Meinung geht es ihr so schlecht wegen dem muscle bridge. Vater ist auch herzkrank, aber immer auf Achse. Ok er hat kein musle bridge. Es kann einfach nicht sein das dieser Bridge Leute aus ihrem Leben reißt! 

 

Bitte, bitte klären Sie mich auf. Ich kann ihr nicht helfen. Vielen dank, liebe Grüße 

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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28.07.2024, 18:14 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Su7, 

Verzeihen Sie bitte unsere späte Antwort.
Wir können sehr gut nachvollziehen, dass die gesundheitliche Situation Ihrer Mutter sehr belastend für Sie beide ist. Gleichzeitig ist sie auch relativ komplex, sodass eine einfache Lösung leider nicht zu finden sein wird.
Natürlich können wir aus der Ferne alles nur eingeschränkt beurteilen. Wenn wir es aber richtig verstehen, liegen neben körperlichen Erkrankungen auch psychische Ursachen für diesen Zustand vor. In diesem Zusammenhang ist es natürlich sehr angebracht, dass Ihre Mutter ihre Medikamente einnimmt. Ziel dieser Medikation ist es, dass Ihre Mutter immerhin etwas mehr Lust, Laune und Antrieb zu Aktivitäten hat. Dann kann sich auch besser zeigen, wie weit das Herz wirklich ursächlich für die Symptome ist.
Die Muskelbrücke könnte natürlich mit den Symptomen zusammenhängen. Oftmals sind solchen Muskelbrücken aber auch symptomlos und verursachen keine Beschwerden. Wie es bei Ihrer Mutter ist, können wir natürlich aus der Ferne nicht beurteilen.
Eine Muskelbrücke bedeutet, dass der Herzmuskel anders als üblich über die Herzkranzgefäße wächst. Gerade bei Belastung für das Herzen kann es dann passieren, dass dieser Muskel das Gefäß beengt. Das ist aber keineswegs immer der Fall. Offensichtlich haben die Ärzte aber in diesem Fall den Verdacht darauf.
Wie die Ärzte gesagt haben, ist eine Operation theoretisch möglich. Allerdings ist diese tatsächlich mit einem großen Risiko verbunden, da es sich um eine Operation am offenen Herzen handelt. Alleine die Narkose stellt schon eine große Herausforderung für den Kreislauf dar. Insofern müsste eine solche Operation in einem spezialisierten Zentrum stattfinden.
Realistischerweise ist die Muskelbrücke nicht die einzige Ursache für den schlechten Zustand ihrer Mutter. Deshalb ist es entscheidend, dass ein ganzheitliches Behandlungskonzept verfolgt wird. Dabei geht es wie gesagt zum einen darum, sie psychisch zu stabilisieren, auf der anderen Seite aber auch die körperliche Belastungsfähigkeit zu verbessern.
Für die psychische Stabilisierung sollte die Medikation wieder aufgenommen werden. Außerdem ist es wichtig, dass Ihre Mutter einen gesunden Lebensstil führt. Neben einer angemessenen Ernährung zählt dazu auch ausreichend Bewegung, welche einerseits zum einen das psychische Wohlbefinden verbessert, zum anderen aber auch hilft, das Herz zu trainieren. Hierbei können Sie als Familie vielleicht unterstützen. Die regelmäßige Aktivität ist hier entscheidend.
Zum anderen sollten Sie auch mit den behandelnden Ärzten über Notfallmedikamente, wie beispielsweise Nitroglyzerin, sprechen. Wichtig ist, dass Ihre Mutter weiß, wie sie damit umgehen muss.
Richtige Ansprechpartner wäre hier neben den Kardiologen aund Psychiatern auch der Hausarzt, um die Behandlung auf mehreren Ebenen zu koordinieren. Sprechen Sie deshalb auch mit dem Hausarzt ihre Mutter darüber.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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03.08.2024, 09:32 Uhr
Kommentar

Großen Dank für die Antwort. Wenn Herzkrankheiten die häufigsten Diagnosen auf der Welt sind, dann müßte jeder ja nur liegen? 

Wenn nun die Muskelbrücke seit Geburt da ist und bis vor ca. 3 Jahren keine Symptome verursacht hat, warum jetzt? Wird der Muskel mit der Zeit größer und übt mehr Druck aus? 

 

Ich las von einem Fall wo ein Extremsportler senem Arzt berichtete daß er beim Training schnell aus der Puste kommt und nicht mehr so die Kraft hat. Muskelbrücke wurde festgestellt und er wurde operiert. Er konnte dann wieder dem EXTREMSPORT nachgehen. Demnach hat diese Brücke doch großen Impact?

 

Nitro hat sie zuhause. Also das sind die Diagnosen. Cardio wird in ihrem Fall wohl nicht gehen. Nach ein zwei Schritten schwitz sie so stark und wird so müde daß sie sich hinsetzen muß. Gestern wieder Notaufnahme. Vorgestern Kontrolltermin Diagnose vorhofflimmern und Flattern. 

Sie hat so gute Medikamente bekommen aber nichts scheint zu helfen. Sie spricht von starkem Brennen in der Brust dann gehts wieder zur Notaufnahme. Das Brennen ist der Sauerstoffmangel des Herzens nicht wahr? 

Danke 

Lifeline Gesundheitsteam
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15.08.2024, 15:35 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Su7,

Herzerkrankungen sind tatsächlich relativ häufig. Der Grund dafür ist jedoch nicht, dass das Herz durch zu viel Aktivität überlastet ist, sondern im Gegenteil, dass Menschen zu inaktiv sind und sich zu wenig ausgewogen ernähren. Dadurch kommt es beispielsweise zu Bluthochdruck, was das Herz dazu veranlasst, fester zu schlagen. Dies führt langfristig dazu, dass der Muskel wächst und das Herz gleichzeitig mehr Energie benötigt. Im Laufe der Zeit kann es zu einem Missverhältnis zwischen dem Angebot an Sauerstoff und der Nachfrage im Herzmuskel kommen.
Bei vielen Herzerkrankungen ist es deshalb wichtig, dass ganzheitlich behandelt wird, das heißt, auch der Lebensstil, insbesondere die Ernährung und Bewegung, angepasst wird.
Zur Muskelbrücke: Genau, das kann schon sein. Diese Muskelbrücke kann schon lange vorhanden sein. Wenn der Herzmuskel gewachsen ist, kann es dazu kommen, dass die auf ihm verlaufende Arterie weiter nach außen gedrückt wird und dadurch stärker eingeengt wird. Das ist eine mögliche Erklärung.
Ganz richtig ist auch, dass so eine Muskelbrücke erhebliche Auswirkungen haben kann; in den meisten Fällen hat sie jedoch glücklicherweise nicht. Das Einzelbeispiel, das Sie beschreiben, ist eindrücklich und zeigt, wie groß der Einfluss sein kann. In vielen Fällen ist dies jedoch glücklicherweise nicht so.
Insgesamt können wir den Zustand Ihrer Mutter aus der Ferne nur eingeschränkt beurteilen. Es ist jedoch davon auszugehen, dass das starke Brennen in der Brust bei Belastung durch den Sauerstoffmangel im Herzmuskel zustande kommt. Leider ist eine erfolgreiche Behandlung in solchen Fällen sehr langwierig und erfordert viel Geduld und Disziplin. Wie bereits beschrieben, können Sie als Familie hier viel Unterstützung leisten, allerdings ist auch Geduld von ärztlicher Seite notwendig.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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21.08.2024, 15:57 Uhr
Antwort

Danke, danke! Bitte erbarmen Sie sich mir noch einmal. 

Nun habe ich nach 2 Tagen übersetzen, ICD Code suchen, alle Befunde zusammen. 

Würden Sie demnach eine OP für nötig halten? Sie bekommt Medikamente und wird nach Hause geschickt. Sollte sie sich wie Sie vorschlagen eher bewegen? Nach eim paar Schritten fängt sie an zu schwitzen und ist k. O.

Zudem sagt sie ihr Brustkorb, Kopf und ihr Bauch brennen wie Feuer und ihr ist schlecht. Auch bei normalen Blutdruck Werten. Ich hab Angst daß die Ärzte irgendwas übersehen. Sie ist dauernd in der Notaufnahme! Ist es NORMAL mit diesen Befunden? Nach Ärzteseiten durchforsten müßte sie schon längst tot sein. 

 

2020: MINOCA

 

2021: muscle bridge LAD mid sistol 80% Enge

 

2022: I44.7 de novo

I15.0

R23

I25.9      

I51.7 (IVSed14mm)EF 68%

 

Diastolik ventrikül Schwäche 1 Grad

 

Leichte Rechts ventrikül Schwäche tricuspid annular plane systolic excursion 17 mm

I37.1

I07.1

 

2023: I67.9

I25.9

N64.9

I20.0

I50.9

N95.8

I30

 

2024: I20 - Angina pectoris

I20.0 unstable angina pectoris

I48

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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29.08.2024, 13:34 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Su7,

Wer ist denn der behandelnde Arzt Ihrer Mutter? Es scheint ja offensichtlich, dass einige Herzprobleme vorliegen. Aus den Kodierungen allein lässt sich allerdings nicht eindeutig ablesen, wie schwerwiegend die Situation tatsächlich ist. Dazu müssten alle Befunde genau gesichtet und sorgfältig interpretiert werden.
Die Indikation für eine Operation wird in der Regel durch ein interdisziplinäres Team gestellt. Es ist daher nicht so einfach, aus der Ferne zu beurteilen, ob eine Operation angemessen oder überhaupt möglich wäre.
Am besten wäre es, wenn ein erfahrener Arzt die weiteren notwendigen Untersuchungen veranlasst und auf dieser Basis ein umfassendes Behandlungskonzept erstellt.
Grundsätzlich ist eine Anpassung des Lebensstils, also Ernährung und Bewegung, sicher hilfreich. Allerdings scheint das aufgrund der aktuellen Situation herausfordernd zu sein. Deshalb ist es umso wichtiger, dass ein kompetenter Behandler sich intensiv darum kümmert.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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