Meine Frage: liegt die Gefahr des hohen LDL ausschließlich darin, dass GefäßAblagerungen entstehen? Man kann die Halsschlagader ja sehr gut Ultraschallen. Wenn man da sieht, dass alles frei ist: kann man dann auf Statine verzichten?
Und sind die Herzgefaesse dann wohl auch frei?
Danke für Ihre Antwort
Hallo,
Verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort.
Ja, an sich geht es tatsächlich darum, dass die Gefäße "verstopfen".
Das mit der Behandlungindikation lässt sich nicht so ganz einfach beantworten, Studien untersuchen ja, unter welchen Umständen welcher Wert gefährlich ist. Da spielt der Ultraschallbefund eine große Rolle, allerdings sind auch andere Risikofaktoren entscheidend. Problematisch sind ja vor allem auch die Verschlüsse sehr kleiner Gefäße, die zwar kein akutes Geschehen auslösen, dafür allerdings langfristig zu irreversiblen Schäden führen. Ein hoher Wert geht mit einem höheren Risiko einher.
Wenn die Halsgefäße aber frei sind, sind es die großen Herzkranzgefäße wohl auch erstmal. Wie gesagt, das Problem können aber dann trotzdem die kleinen Gefäße sein.
Insofern orientiert man sich in der Behandlung meistens am LDL-Wert.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
Vielen Dank für Ihre Antwort. Eine Nachfrage: die kleinen Gefaesse könnten als im Schall nicht gesehen werden? Und: welche irreversiblen Schäden könnten da auftreten? Mit welcher Symptomatik muss man da rechnen?
nochmals vielen Dank!
Hallo,
ja, genau, die kleinen Gefäße sind "mikroskopisch" klein, die Auflösung des Ultraschalls ist nicht so hoch.
Das Problem ist, dass gerade am Herzen Zellen, die einmal untergegangen sind, nicht mehr ersetzt werden können. Wenn kleine Gefäße verstopfen und es zu einer Unterversorgung einzelner Herzmuskelzellen kommt, sind diese dauerhaft verloren. Im Kleinen wird das wahrscheinlich nicht richtig wahrgenommen, mittelfristig kann es theoretisch zu einer Einschränkung in der Belastbarkeit kommen.
Erst bei einem größeren Bereich, also wenn wirklich mittelgroße Gefäße betroffen sind, kommt es zu den typischen Symptomen eines Herzinfarktes, Schmerzen, Atemnot, Kaltschweiß und so weiter.
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Vielen Dank für diese genaue Erklärung.
eine letzte Frage dazu noch: wie häufig treten diese Symptome auf?
ich (62, w, 176/74kg, täglich 2 h Bewegung wegen Hund), NR hatte bisher immer den Eindtuck, dass ich mit Statinen mehr unerwünschte Nebenwirkungen haben könnte...und andererseits mein Risiko gering sein dürfte.?
Hallo,
Ihr Lebensstil ist sicher schon eher präventiv und sollte helfen, Werte eher zu bessern.
Wenn die Cholesterinwerte ungünstig sind, sollten Sie, wenn man einfach nur der Statistik folgt, verbessert werden. Wie beschrieben, das sind eben statistische Werte. Ihr individuelles Risiko lässt sich nicht so genau bestimmen. Wie gut Sie Statine vertragen, lässt sich auch nicht genau vorhersagen, das ist ja auch sehr individuell.
Die genannten Symptome eines Herzinfarktes treten bei einem Herzinfarkt immer auf, wenn es sich nicht um einen "Mikroinfarkt" handelt. Da bemerkt man sehr deutlich, dass etwas nicht stimmt (Eine Ausnahme könnten Diabetiker mit starken Nervenschäden sein).
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