Hallo!
Vor 9 Tagen erwischte mich (38, w.) im Urlaub eine Angina. Ein Lymphknoten am Hals war sichtbar geschwollen und schmerzhaft, ich bekam Fieber und Schüttelfrost und die Mandeln schwollen stark an. Als am zweiten Tag starke weiße Beläge dazukamen, suchte ich den örtlichen Allgemeinarzt auf. Er verschrieb Azythromycin. Da sich die Symptomatik weiter verstärkte, wurde ich wieder vorstellig: er wechselte auf Clarithromycin. Wieder tat sich nichts, und da auch die Schmerz-/Fiebersenkung mit Ibuprofen kaum funktionierte, reisten wir vor 5 Tagen ab. Noch am selben Tag war ich bei meinem HNO. Dieser tippte wegen des Nichtansprechens auf die AB aufs Pfeiffersche Drüsenfieber, auch mein schlechter Allgemeinzustand und der Lymphknoten passten ins Bild. Ich wandte ein, dass ich bereits Trägerin von EBV sei (wie ja fast jeder in meinem Alter), das ist vor vielen Jahren mal wegen eines lange geschwollenen Lymphknotens gecheckt worden. Er meinte, es könne auch eine Reaktivierung sein. Die Frage, ob sowas bei einer gesunden Person wirklich solche Ausmaße annehmen könne, bejahte er, aber ich blieb unsicher.
Er veranlasste ein großes Blutbild und eine EBV-Diagnostik und verschrieb sicherheitshalber noch ein weiteres Antibiotikum (Clindamycin), mit dessen Einnahme ich am selben Abend begann. Schon die darauffolgende Nacht war fieberfrei und ich fühlte mich tags drauf erheblich besser. Seither geht es stetig bergauf (nur Nachtschweiß habe ich noch, kam aber parallel zur Angina) ich hielt also das AB für einen Treffer.
Gestern rief die Praxis an und teilte mir mit, die Werte würden für eine EBV-Reaktivierung sprechen. Jetzt bin ich zum einen irritiert, weil nach meinem Empfinden das AB total gut anschlug. Außerdem habe ich gelesen, dass eine klinisch manifeste, symptomatische Reaktivierung (und ich war ja richtig krank) nur bei stark Immunsupprimierten vorkommt. Jetzt mache ich mir Sorgen.
Im Blutbild finden sich keinerlei Auffälligkeiten, nur die Neutrophile sind geringfühig erhöht.
Außerdem wurde der CRP bestimmt und liegt bei 66.
Zwei der drei bestimmten EBV-Parameter zeigten sich erhöht: EA IgG (137), EBNA IgG
Mein Blutbild war wie gesagt komplett i.O., bis auf die Ausreißer oben, die mit dem Infekt i. Verbindung stehen. Da hätte man doch Hinweise auf z.B. eine hämatologische Erkrankung erkannt, oder?
Ist es auch umgekehrt denkbar: Ich hab mir eine klassische Angina eingefangen und die hat das EBV messbar reaktiviert? Oder ist dafür der Zeitraum bis zur Laboruntersuchung zu kurz?
Ich bin verunsichert, ob da noch irgendwo was im Argen liegt oder ob es nach Auskurieren getan ist.
Danke vorab!