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Wieso kann meine vermeintliche Pharyngitis nicht geheilt werden?

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Hals, Nase, Ohren | Expertenfrage

10.08.2023 | 20:23 Uhr

Ich habe seit über 1.5 Jahren massive Halsbeschwerden im Rachenbereich (insbesondere des Zäpchens), sowie Schluckschmerzen. Diese sind besonders stark morgens, bei weniger Flüssigkeitszufuhr, nach Alkoholkonsum oder Rauchen. Viele Besuche bei unterschiedlichen HNO-Ärzten haben nichts ergeben, alle Tests auf jegliche pathologische Muster waren negativ. Nach einem Besuch in dem Uniklinikum Heidelberg (welches bekanntlich zu einer der besten medizinischen Einrichtungen unseres Landes gehört), konnte zwar eine Rötung im hinteren Rachenraum (ich meine Aryknorpel) erkannt, jedoch keine konkrete Diagnose erstellt werden. Therapiert wurde ich zuerst mit Antibiotika gegen Streptokokken, danach mit Säurehemmern (Pantoprazol), sowie besonderem Nasenliquid, aber das hat alles nichts gebracht. Bei meinem letzten Besuch meinte der Oberarzt, dass ihm nun auch nichts mehr einfiele und ich zur Gastroeneterologie müsse, um Magenursachen auszuschließen. Die gestellte Diagnostik besagt Verdacht auf Pharyngitis, v.A. Laryngitis Gastrica mit Reflux Effekt - konnte aber nicht bestätigt werden.

Leider fühle ich mich von behandelnden Ärzten nicht ernstgenommen, weil die chronische Krankheitslage keine Akutsituation mehr darstellt - die tagtäglichen Schmerzen sind jedoch sehr wohl akut und schmälern meine Lebensqualität exorbitant. Für jeden weiteren Termin darf ich 3-4 Monate warten. Welche Handlungsmöglichkeiten würdet ihr mir ins Herz legen um das Problem schnellstmöglich zu beheben? Ich hatte an chinesische oder alternative Heilmedizin gedacht, aber wenn nicht klar ist was behandelt werden muss, bin ich mir auch nicht sicher, ob das Geld dort richtig investiert ist. Könnte es vielleicht sein, dass ich mit den Beschwerden bis zum Lebensende klarkommen muss? Dieser Gedanke macht mir etwas Angst, vor allem weil ich unseren medizinischen Fortschritt für größer hielt.

Weil man zwar gesehen hat, dass etwas nicht stimmt, aber nicht weiß was es ist, weigert man sich gegen eine starke Antibiotikumtherapie - ich könnte mir jedoch vorstellen, dass es extremes Medikament, dass alles im Umkreis abtötet durchaus hilfreich sein kann (zwar schädlich für den Körper, doch darüber bin ich schon lange hinweg). Gibt es vielleicht Experten des HNO Bereiches, die über die Kenntnis und Handlungsmöglichkeiten des Heidelberger Uniklinikums hinausragen?

Vielleicht wäre es noch wichtig zu erwähnen, dass ich die Beschwerden allmählich nach einem Auslandsaufenthalt in Mittelamerika und Südostasien erhielt. Zudem könnte es auf meine Covid-Erkrankung oder -impfung zurückzuführen sein, was ich allerdings für unwahrscheinlich halte.

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Lifeline Gesundheitsteam
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15.08.2023, 17:45 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Vince D.,

das ist tatsächlich ein sehr komplexer Fall. Auf einen einzelnen kompetenten Arzt zu hoffen, der anhand der bisherigen Geschichte noch eine gute Idee hat, ist natürlich schwierig.
Welche Untersuchungen wurden denn schon durchgeführt? Wurden denn schon eine Bildgebung des Halsbereichs, beispielsweise ein MRT durchgeführt und wurde der Reflux mithilfe einer Gastroskopie ausgeschlossen? Das sollte ansonsten noch passieren, da schon vorstellbar ist, dass Sie sich im Ausland mit einem Magenbakterium infiziert haben, das einen Reflux verursacht. Sollte das im Rahmen einer Spiegelung gefunden werden können, sollte das behandelt werden. Wie wurde denn der Reflux ausgeschlossen?
Nur falls auch das unauffällig ist, könnte vielleicht sozusagen "mit dem Holzhammer" auf Druck der Hals mittels einer Bildgebung untersucht werden. Es ist zwar sehr unwahrscheinlich, dass sich hier etwas finden lässt, es würde aber vielleicht noch etwas Klarheit schaffen.
Gibt es ansonsten irgendwelche auffälligen Blutwerte, vor allem IgE oder Eosinophile?
Eine alternative Behandlung ist natürlich immer eine Möglichkeit. Es gibt hier zwar keine wissenschaftlich belegte Wirksamkeit, aber wenn es hilft, hat natürlich der Recht, der heilt.
Die Covid-impfung oder -Erkrankung halten wir ebenfalss als Auslöser eher für unwahrscheinlich.
Aus unserer Sicht sollte als erstes, falls noch nicht geschehen, eine Magenabklärung stattfinden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen damit weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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