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Trommelfell stark perforiert, ein Jahr später Hörsturz

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Hals, Nase, Ohren | Expertenfrage

22.02.2024 | 17:39 Uhr

Guten Abend, aus Verzweiflung muss ich mich an Euch wenden und hoffe, dass mir jemand weiterhelfen kann.
Vor einem Jahr bin ich, m23, dummerweise mit einem QTipp im Ohr gestürzt und habe mir damit mein Trommelfell perforiert. Das war auch ziemlich stark perforiert und wurde quasi mit einer Spange überklebt, damit es zuwachsen kann.
Mein HNO hatte immer gesagt warten und nichts machen. Da das eine Praxis mit mehreren Ärzten war, die einen ziemlich guten Ruf hat, hatte ich mir keine Zweitmeinung eingeholt. Danach hatte ich hin und wieder mal Probleme mit dem Schwindel, aber es war ertragbar. Nach gut einem Dreivierteljahr hatte ich dann wieder ein Hörvermögen von geschätzt 70% und konnte damit ganz gut leben. Mein HNO meinte, dass ich häufiger einen Druckausgleich machen soll, damit es nach und nach noch besser wird.
Als ich vor 2 Monaten beim Sport war, hatte ich einen starken Hörsturz auf dem selben Ohr und bin seitdem darauf taub und leide ständig unter Schwindelproblemen.
Ich habe dann beim HNO Kortisoninfusionen bekommen, die leider nicht geholfen haben. Dann habe ich den HNO gewechselt und habe dort schon 2 Kortisonspritzen ins Ohr bekommen, die bis jetzt keine Wirkung zeigen. Das Trommelfell selber sieht in Ordnung aus.
Hin und wieder habe ich auch ein „ploppen“ auf dem Ohr, kein klopfen oder sonstiges sondern wie ein ploppen. Ein ganz unangenehmes Gefühl und kein Arzt kann mir da weiter helfen oder weiß, was ich meine und was es sein könnte. Dazu kommt noch mein häufiger Drehschwindel. Ich habe Betahistin verschrieben bekommen, was mir leider nicht hilft. 
Ich habe nun nächsten Monat ein MRT (meiner Meinung nach viel zu spät) und bin gespannt was dabei rauskommt.
Könnte sowas vielleicht von der Halswirbelsäule kommen? Oder hat irgendjemand Tipps für mich, was ich machen könnte? Ich leide enorm darunter, auch meine Psyche ist sehr angeschlagen.

 

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Lifeline Gesundheitsteam
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24.02.2024, 13:26 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Menkowitz, 

Prinzipiell ist die Idee, die sie haben, nämlich dass "Läuse und Flöhe "gleichzeitig vorliegen können, durchaus schlüssig. Die Behandlung mit Kortisonspritzen bzw. Infusion ist im Rahmen der vorliegenden Symptomatik durchaus angebracht. Die ausbleibende Wirkung zeigt aber natürlich, dass diese Behandlung offensichtlich nicht ausreicht.bzw. greift. Grund hierfür könnte tatsächlich sein, dass mehr oder etwas anderes, als vorerst vermutet, vorliegt.
Plausibel wäre natürlich eine Entzündung irgendwo im Bereich des Hörnerven. Die zurückliegende Trommelfellperforation könnte diese erleichtert haben, sodass es damals zum Schwindel kam (Hörsinn und Gleichgewichtssinn liegen zusammen eingebettet im Ohr und verwenden den selben Nerven). Plausibel wäre dann natürlich, dass diese Entzündung wieder aufgetreten ist, weshalb eine Cortisonbehandlung hier aussichtsreich erschien. Leider war das offensichtlich nicht der Fall. 
Zur weiteren Diagnostik ist das MRT durchaus angebracht. Leider ist es normal, dass man auf einen Termin hierzu etwas warten muss. Im MRT könnten sich dann durchaus Entzündungen zeigen oder eben ausschließen lassen. Auch strukturelle Veränderung wären hier sichtbar.
Vorstellbar ist daneben auch, dass eine Belüftungsstörung des Mittelohres vorliegt. Diese würde aber wahrscheinlich nicht alles Symptome erklären können. Im MRT wäre das aber ebenfalls sichtbar.
Die Schwindelproblematik ließe sich prinzipiell durch die Halswirbelsäule erklären. Es gibt den Verdacht, dass Verspannungen oder Verengungen im Halsbereich dazu führen können, dass die Signale aus dem Körper über die Stellung nicht richtig an das Gehirn zurückgemeldet werden, wodurch Schwindel entsteht, sogenannter cervikaler Schwindel. Richtig bewiesen ist diese Diagnose allerdings nicht. Als Verdacht wäre dies aber möglich.
Weiters ist natürlich auch zu berücksichtigen, dass die Psyche mit den Symptomen in Zusammenhang stehen könnte. Ein solcher Zusammenhang sollte aber nicht leichtfertig hergestellt werden, sondern erst nach einer ausreichenden somatischen Abklärung.
Warten Sie das MRT ab und bleiben Sie außerdem mit Ihren Ärzten in Kontakt. Sinnvoll könnte es außerdem sein, sich mit einem Neurologen in Verbindung zu setzen. Dies können Sie in der Zwischenzeit bereits angehen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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