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Ständiges Räuspern und Husten

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Hals, Nase, Ohren | Expertenfrage

14.07.2020 | 20:01 Uhr

Hallo liebes Expertenteam,

schon seit Ende März habe ich ein ständiges Gefühl von Schleim im Hals. Aus diesem Grund musste ich mich über viele Wochen hinweg auch ständig Räuspern, das war Mal mehr (alle ein bis zwei Stunden) und Mal weniger (2-3x am Tag) der Fall.

Seit mittlerweile drei Wochen lässt sich der Schleim jedoch eher mit Husten lösen und Räuspern bringt nichts mehr. Das war zuvor genau anders rum. 

In beiden Fällen war es jedoch so, dass ich den Schleim richtig hochwürgen müsste, damit ich diesen ausspucken konnte. Der Schleim war in der Regel leicht zähflüssig und in der Regel klar mit einzelnen weißen/gräulichen Kreisen im Schleim.

Ende März habe ich auch einen Allergietest gemacht, dabei kam raus, dass ich auf sämtliche Frühblüher und auf Gräser allergisch reagiere. Auch auf Hausstaubmilben war eine leicht Reaktion festzustellen.

Unter Ceterizin haben sich meine sonstigen allergischen Beschwerden wie Niesanfälle verbessert. Lediglich der Schleim im Hals und eine täglich einseitig verstopfte Nase im Bett vorm schlafen waren die Symptome, die auch durch Ceterizin nicht verschwunden sind.

Kann es sein, dass das Ganze allergiebedingt ist und einfach allergische Symptome vorliegen, die sich durch Medikation nicht beseitigen lassen? Oder was können hier sonstige Gründe sein? Sonstige Beschwerden habe ich soweit nicht, fühle mich weitestgehend fit. Auch Sport ist soweit problemlos möglich, hier habe ich teilweise (aber nicht dauerhaft) das Gefühl, nicht ganz tief einatmen zu können, Atemnot oder Überdurchschnittlich erhöhte Atemfrequenz liegen nicht vor.

In diesem Jahr habe ich auch erstmals diese Symptome.

Selbstverständlich werde ich demnächst auch zum HNO-Arzg gehen, würde mich aber über eine erste Einschätzung freuen.

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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18.07.2020, 11:56 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

wir können natürlich ohne eine Untersuchung keine Diagnose stellen, das ist ja aber auch nicht das, was Sie von uns erwarten.
Selbstverständlich können die Symptome auf eine allergische Reaktion hinweisen. Eine chronische Reizung der Schleimhäute, beispielsweise durch Staub oder auch durch ein Allergen führt dann dazu, dass ständig Schleim produziert wird. Im Übrigen kann das auch durch kalte Luft (auch bei nur kalten Füßen) geschehen, das ist aber eher unwahrscheinlich, dass dann die Symptomatik ununterbrochen vorliegt.
Die Verbesserung unter Cetirizin deutet natürlich zumindest auf eine allergische Komponente hin, Das Fehlen weiterer Symptome macht einen Infekt zumindest unwahrscheinlicher.
Was insgesamt vorliegen könnte, ist sozusagen eine Chronifizierung der Ursache, es könnte z.B. sein, dass durch eine Allergie Schleim produziert wurde und wird, der durch die Schleimhaut der Lunge langsam nach oben transportiert wird. Da die Produktion schneller ist als der Transport, sammelt sich der Schleim in den Lungen an und kommt auch noch lange Zeit auch nach Beseitigung der Ursache nach oben, das passiert häufig bei einem "banalen" Infekt der Atemwege. Es dauert also einfach, bis die Symptome schließlich vergehen. Das könnte das Gefühl beim tiefen Einatmen erklären. In einem solche Fall wäre die Symptomatik dann harmlos.
Eien ärztliche Einschätzung ist sicherlich höchst sinnvoll und sollte unbedingt passieren, der HNO-Azrt kann relativ schnell eine Richtung weisen.
Gleichzeitig sollte aber auch daran gedacht werden, dass es sich auch um eine Abfolge von Symptome handeln könnte, also beispielsweise die Allergie vorbei ist, jetzt aber eine Infektion vorliegt. Deswegen sollte vorsichtshalber auch an einen Coronaabstrich gedacht werden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen mit der Erklärung weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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24.07.2020, 12:15 Uhr
Kommentar

Liebes Expertenteam,

Danke für die Rückmeldung. Inzwischen war ich beim HNO. Er sagte, dass der Rachen frei ist und verschrieb mir ein kortisonhaltiges Nasenspray. Dieses soll ich jetzt jeden Abend verwenden und schauen, ob in zwei Wochen eine Besserung eintritt.

Da die Wartezeit auf meinen Termin beim Pneumologen sehr lang ist, wu der ich mir hier gerne eine Auskunft einholen. Mittlerweile besteht die Schleimbildung mit Husten seit vier Wochen, der Schleim ist weiter sehr zäh. Im Wachenbecken reicht die Stärke des Wasserstrahls z.B. oft nicht aus, um den Schleim aus dem Waschbecken zu spülen.

Generell habe ich zwei Sorgen, zu denen ich eine  grobe Einschätzung aus der Ferne anfragen würde, alles unter dem wissen, dass Sie keine Diagnose stellen können und dürfen.

Zum einen mache ich viel Sport, kann ich dies unbedenklich weiter tun, gerade auch da ich außer der Schleimbildung und dem Husten keine Symptome verspüre? Ich habe nämlich Angst, dass bei einem Infekt langfristig das Herz o.ä. mitbeteiligt wird.

Zum zweiten, muss ich bei den geschilderten Beobachtungen Sorge haben, dass meine Lunge geschädigt sein könnte und der Schleim daher rührt? Raucher bin ich nicht. Beim Husten ist es auch nicht der klassische Husten, wie bei einer Erkältung, wo man das Husten kaum vermeiden kann. Vielmehr ist es ein unangenehmes Schleimgefühl im Hals bei dem ich mit einem einzelnen kräftigen Huster den Schleim lösen, hochziehen und ausspucken kann. Rein theoretisch kann ich das unangenehme Gefühl aber auch einfach ertragen und mehrere Stunden ohne Husten auskommen.

Danke und LG

 

Lifeline Gesundheitsteam
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25.07.2020, 12:00 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

der Beschreibung nach ist es wahrscheinlich, dass es sich um alten Schleim handelt, das heißt, es könnte einfach noch ein Überbleibsel eines früheren (auch stillen) Infektes sein. Gerade zäher Schleim kann Monate brauchen, bis er durch die Schleimhaut nach oben transportiert wird. Das wäre eine mögliche Erklärung.
Wir dürfen auch keine klare Empfehlung geben, als Richtlinie gilt aber meistens: was Ihnen gut tut und was Sie gut vertragen, dürfen Sie aucht tun. Wäre Ihr Herz betroffen von einer Entzündung, würden Sie das spüren und wären deutlich weniger ausdauernd, bekämen schnell sehr hohe Pulswerte und so weiter. Außerdem würde Ihr Körper sich eher dagegen sträuben. Prinzipiell sollte also nichts gegen Sport sprechen, wir können das aber nicht genau empfehlen.
Dass Ihre Lunge geschädigt ist, ist auch eher unwahrscheinlich. Es ist wahrscheinlicher, dass die Lunge auf Reizstoffe oder Allergene reagiert. Eine Schädigung würde sich auch in einer schwereren Atmung äußern.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen nochmals weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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20.08.2020, 12:33 Uhr
Kommentar

Hallo liebes Expertenteam,

ich würde dieses Thema gerne noch einmal aufgreifen. Und zwar hat sich die Schleimbildung bis heute nicht reduziert, mittlerweile ist das Abhusten des Schleims seit acht Wochen vorhanden.

Wenn ich das zuvor vorhandene Räuspern mit einbeziehe, sind es jetzt knapp 4,5 Monate, in denen kein Tag ohne Schleimgefühl und Räuspern /Husten vergangen ist.

Das Kortison-Nasenspray hat nach drei Wochen täglicher Einnahme nicht geholfen. Mittlerweile war ich nochmal beim HNO, es wurde noch einmal ein Allergietest gemacht und festgestellt, dass ich auf sämtliche Frühblüher und Gräser allergisch reagiere. Außerdem wurde festgestellt, dass eine Nasenseite nicht gut durchlüftet ist.

Ansonsten war ich noch beim Hausarzt, dort wurde eine Basis-Lungenfunktionsprüfung gemacht, diese war unauffällig. Zur Sicherheit wurde außerdem eine Röntgenaufnahme der Lunge gemacht, da steht das Ergebnis noch aus.

Am meisten stört mich, dass einfach nicht klar ist, warum es so ist. Der Schleim ist weiterhin in der Regel zähflüssig und klar/weißlich und lässt sich aufgrund der zähen Struktur nur schwer aus dem Waschbecken waschen. Der allererste Schleim morgens ist teilweise auch leicht gelblich.

Kann es tatsächlich einfach auch sein, dass das ganze allergiebedingt ist und sich der Schleim durch die dauerhafte Belastung durch Allergene immer weiter bildet? Schließlich bin ich seit den Frühblühern bis heute quasi durchgehend belastet. Das einzige was mich wundert ist letztlich die Tatsache, dass sich die sonstigen Allergiesymptome in Grenzen halten.

Sie schrieben ja auch bereits, dass es teilweise auch Monate dauern kann bis zäher Schleim komplett nach oben abgetragen wurde, kann man in dem Fall ggf. davon ausgehen, dass es irgendwann einfach vorbei ist?

Im Oktober habe ich auch noch einen Termin beim Pneumologen, mache mir aber langsam Sorgen, ob bei diesem langen Zeitraum evtl doch etwas ernsteres dahintersteckt.

Danke und Gruß

 

Lifeline Gesundheitsteam
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24.08.2020, 13:46 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

da sich bei Ihnen eine so deutliche Allergie auch im Test zeigte, kann aufgrund der fehlenden weiteren Symptome wahrscheinlich davon ausgegangen werden, dass Ihre Allergien zumindest mitursächlich für die Schleimbildung sind.

Wir raten Ihnen unbedingt dazu, den Termin beim Pulmologen wahrzunehmen. Dieser kann die bereits begonnene Diagnostik erweitern und mit Ihnen dann die geeignete Therapie herausarbeiten.

Wurden Sie denn zB auch auf Hausstaubmilben getestet? Ggf. wäre es sinnvoll, sich ein Kissen für Allergiker zuzulegen, da Sie sich ja sonst die ganze Zeit während des Schlafes den Allergenen aussetzen würden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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