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Knistern hinter der Nase

Kategorie: Allgemeinmedizin » Expertenrat Hals, Nase, Ohren | Expertenfrage

29.12.2022 | 21:57 Uhr

Liebes Experteam,

ich habe seit über einem Jahr ein Knistern beim Einatmen, vorrangig im Liegen. Es scheint direkt hinter oder ganz leicht neben der Nase zu sitzen. Manchmal knackt es einzelnd, meistens knistert es wie feine Bläschen, die zerplatzen. Man hört es deutlich, auch meine Frau kann es nachts hören. 

Auf der linken Seite liegend ist es schlimmer als auf der rechten Seite. Wenn ich mich im Liegen umdrehe, dann ist es kurzfristig (1-2 Minuten) weg. Es tritt vor allem abends auf - vielleicht ist es aber auch nur ruhiger und ich achte mehr drauf, abends merke ich es auch wenn ich zurückgelehnt sitze, wenn ich mich leicht nach vorne beuge, hört es auf. Grundsätzlich ist es mal mehr und mal weniger ausgeprägt, ich kann jedoch kein klares Muster erkennen, woran es liegt. Es knistert interessanterweise auch, wenn ich durch den Mund atme. 

Ich habe Sarkoidose und bin deswegen regelmäßig beim Pneumologen. Fibrose ist es definitiv nicht. Ich war bei zwe HNO-Ärzten, Standardtest auf Allergene (Hausstaub etc.) war negativ, CT Kopf zeigt alles normal, keine verengten Atemwege, Belüftung der Nebenhöhlen OK. Auf Empfehlung des HNO mal 4 Wochen ein Kortison Nasenspray ausprobiert (Mometason), half auch nicht. Es stimmt mich irgendwas zwischen traurig und verärgert, dass beide HNO schulterzuckend in etwa "dann weiß ich auch nicht" gesagt haben. 

Ich würde es wenigstens gerne mal verstehen, was da physikalisch passiert, wie das Knacken und Knistern entsteht. Bin für jede weitere Anregung dankbar, die Geräusche sind extrem nervig .... manchmal wache ich davon auf und kann nicht wieder einschlafen.

 

1000 Dank vorab und viele Grüße!


30.12.2022 09:12 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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30.12.2022, 12:35 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Serpentine,

wir können das aus der Ferne natürlich auch nicht abschließend beurteilen. Das Problem, das auch die HNO-Ärzte in ihrer Beurteilung haben, ist, dass es ja leider nichts Sichtbares zu beurteilen gibt. Das heißt, man kann nur spekulieren.
Am ehesten hätten wir, wie wohl auch der eine der beiden Ärzte, auf Schleim getippt, der vielleicht durch irgendeine Allergie entsteht (diese Idee hatten Sie offensichtlich ja auch in einem anderen Thread). Dann hätte aber ziemlich wahrscheinlich das Cortison helfen sollen.
Da es ja, wenn wir Sie richtig verstehen, vor allem Abends auftritt, könnte das vielleicht mit irgendetwas im Schlafzimmer zusammenhängen. Vielleicht können Sie versuchen, einmal außerhalb zu schlafen und darauf achten, ob es auch hier auftritt. Alternativ könnte man noch ein Nasenspray versuchen, das die Atemwege erweitert. Ein solches darf aber immer nur für kurze Zeit angewendet werden, würde also weniger als Behanldung zum Einsatz kommen als vielmehr zur Diagnostik.
Aber eine wirklich gute weitere Idee haben wir leider auch nicht. Es gibt eigentlich keine anatomische Struktur irgendwo in diesem Bereich, die knistern können sollte. Auch dass es nur temporör auftritt, passt nicht richtig dazu. Zu einer besseren Einschätzung müsste man das Geräusch auch selbst hören.
Vielleicht kann alternativ auch noch ein Antiallergikum als Tablette vor dem Schlafengehen ausprobiert werden. Wie gesagt, so richtig besser Ideen haben wir leider auch nicht.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen trotzdem etwas weiterhelfen. Wenn Sie irgendwie in Ihrer Einschätzung vorankommen, würde uns das ebenfalls sehr interessieren.

Einen guten Rutsch ins neue Jahr - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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02.01.2023, 07:40 Uhr
Kommentar

Liebes Team,

ich wünsche Ihnen ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr.

Das Knistern ist ortsunabhängig, selbst bei mehrmonatigen Aufenthalten an anderen Orten, tritt es ebenfalls auf. Während einer Erkältung hatte ich eine Woche lang Nasivin (Oxymetazolinhydrochlorid) genommen, ohne dass einen Einfluss auf das Knistern genommen hätte.

Gestern hatte ich es nachmittags wie von Ihnen vorgeschlagen mit einer Reactine Duo (Cetirizin + Pseudoephedrin) versucht, leider ohne Erfolg. Bedeutet das, dass ich eine Lebensmittelunverträglichkeit/Allergie relativ sicher ausschließen kann? Zumal auch das Kortison-Spray nicht half?

Ich habe das Geräusch aufgenommen: https://on.soundcloud.com/DaSwF

Da kann man es relativ deutlich vernehmen. Bin einigermaßen ratlos, was ich noch versuchen / an wen ich mich noch wenden kann und für jede Idee dankbar/offen.

Besten Dank und viel Grüße.

 

Lifeline Gesundheitsteam
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02.01.2023, 16:55 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Serpentine, 

das hört sich tatsächlich sehr seltsam an. Zuordnen können wir es leider auch nicht. Was vielleicht noch vorstellbar wäre, wäre dass irgendwie das Gaumensegel auf uns zu geht. Aber so richtig zuordnen lässt es sich wie gesagt nicht. Da auch im CT nicht Auffälliges gefunden werden konnte, ist einfach nicht von einer anatomischen Besonderheit auszugehen. Damit ist das Hauptproblem einfach, dass man nichts finden kann. 
Tritt es denn auch auf, wenn Sie auf dem Bauch liegen? Oder z.B. auf einer Massageliege, auf der Sie mit dem Kopf auch auf dem Bauch liegend nach unten sehen können?
Ansonsten ist eine Unverträglichkeit damit keineswegs ausgeschlossen, eine Allergie vom Soforttyp wird damit aber ziemlich unwahrscheinlich. Allerdings gibt es auch noch ander "Allergieformen", wie schon beschrieben. 
Das Problem ist, das uns keine Untersuchung bekannt ist oder wir uns irgendetwas herleiten können, wie diese Symptomatik entsprechend abgeklärt werden könnte. Es müsste eine Bildgebung sein, die in Echtzeit überprüft, ob sich irgendwo etwas verlegt oder der Luftstrom verändert wird. So etwas ist leider (noch) nicht möglich. Insofern können wir leider auch kaum mehr etwas Sinnvolles anbieten. Es hilft wohl nur, wie von Ihnen schon als Idee geäußert, auszuprobieren, ob Sie irgendetwas nicht vertragen. Vielleicht könnte sonst ein Mund-Kiefer-Gesichtschirurg noch irgendetwas sehen. 
Wir hoffen, wir konnten Ihnen trotzdem etwas weiterhelfen. 

Ihnen auch ein frohes und erfolgreiches neues Jahr - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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17.02.2023, 10:42 Uhr
Kommentar

Die Bauchlage muss ich noch ausprobieren.

Das Knistern reduziert sich, wenn ich auf bestimme Lebensmittel verzichte (u.a. Weizen). Befriedigend ist das aber auch nicht, es geht nicht vollständig weg und was da genau knistert kann mir auch keiner sagen. Es knistert übrigens auch, wenn ich mir die Nase zuhalte und durch den Mund atme.

Es finden sich im Internet mehrere Menschen mit denselben Symptomen, aber keiner scheint bisher eine "echte" Diagnose erhalten zu haben.

Lifeline Gesundheitsteam
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19.02.2023, 02:34 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Serpentine,

das ist tatsächlich sehr interessant und gleichzeitig seltsam. Wie das mit bestimmten Lebensmitteln zusammenhängen kann, ist uns tatsächlich ein Rätsel. Was man da noch tun kann, wissen wir leider auch nicht.
Interessant, dass es mehrere Personen mit den Beschwerden gibt. Sinnvoll wäre natürlich, alle gemeinsam zu untersuchen, aber das ist wohl logistisch nicht möglich. Leider können wir hier wohl auch nichts Sinnvolles mehr beitragen.
Sollten Sie mehr erfahren, lassen Sie es uns auf jeden Fall gerne wissen. Uns scheint das ebenfalls sehr interessant. Und versuchen Sie einmal die Bauchlage.
Bei weiteren Fragen sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.

Alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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25.02.2023, 10:12 Uhr
Kommentar

In der Bauchlage knistert es (bisher) nicht - allerdings auch nicht (oder nur sehr selten), wenn ich auf der rechten Seite liege. Was war Ihre Vermutung hinter der Frage?

Ich hatte anfänglich die Vermutung, dass Schleim an/vor den Ostien liegt, aber die Diagnose ergibt meiner Ansicht nach keinen Sinn, da auch abschwellende Medikamente keine Wirkung zeigen. Zudem passt das Geräusch auch nicht wirklich.

In der schwachen Ausprägung knackt es mehrmals, wenn es schlimmer wird, dann ist es Knistergeräusch. Ich habe mir ein Stethoskop bestellt, mal schauen, ob ich es damit besser lokalisieren kann.  

Lifeline Gesundheitsteam
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28.02.2023, 12:00 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Serpentine, 

ja, genau so etwas hätten wir mit der Frage nach der Lage verfolgt, ob irgendwo irgendetwas (Schleim, Schleimhaut, Speichel, ...) sich so verlegt, dass eine Öffnung wie ein Ventil verschlossen wird und das Geräusch verursacht. 
Wenn es in einer bestimmten Richtung nicht auftritt, könnte das ja bedeuten, dass dieses "irgendwas", das der Schwerkraft folgend nach unten verlegt wird, in diese Richtung die Öffnung oder was auch immer nicht verschließt. 
Das ist schon wirklich spannend, was Sie da beschreiben. Die Idee mit dem Stethoskop ist ziemlich gut. Wenn Sie mehr herausfinden, sind wir wirklich sehr interessiert daran. 
Wenn Sie die Geräuschquelle besser lokalisieren können, vielleicht kann ein Arzt dann einen Ultraschall an der Stelle machen? Vielleicht ließe sich dort etwas finden. 

Halten Sie uns gerne auf dem Laufenden - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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