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Haarausfall durch zu viel DHEAS?

Kategorie: Haut-Haar-Nägel » Expertenrat Haarausfall | Expertenfrage

24.11.2024 | 19:09 Uhr

Liebes Expertenforum,

ich bin 54 Jahre alt und nehme seit Januar 2023 die Pille (Yasmin) nicht mehr. Bekomme seitdem auch keine Regel mehr, befinde mich also in der Menopause.

Bereits Ende 2020 hatte ich das erste Mal mit starkem Haarausfall zu tun. Vom Hautarzt wurde erblich bedingter Haarausfall diagnostiziert und ich bekam Minoxidil. Damit wurde der Haarausfall weitestgehend gestoppt.

Nun ist es so, dass ich im Juni 2024 mit bioidentischen Hormonen (Utrogest 200 mg + 2 Hübe Estreva 0,1%) angefangen habe, da sowohl mein Östrogen (lag bei 14 pg/ml) als auch mein Progesteronspiegel (0,43 ng/ml) bei mir ziemlich niedrig waren. Ich hatte extreme Schlafstörungen etc..

Nun, seit ca. September 2024, habe ich wieder so starken Haarausfall, dass ich schon Angst habe, mir die Haare zu waschen oder zu kämen. Akne kam übrigens auch hinzu. Bei der Hormonuntersuchung letzte Woche lagen die Werte für 17-ß-Östradiol bei 24 pg/ml, Progesteron 4,81 ng/ml, Testosteron gesamt 0,23 ng/ml, freies Testosteron 1,03 pg/ml, Dihydrotesosteron 29 pg/ml, SHGB 57,2 nmol/L freier Abdrogenindex 1,40 und DHEAS bei 1768 ng/ml.

Sofern ich das richtig interpretiere, ist der DHEAS-Wert zu hoch und könnte für den Haarausfall verantwortlich sein. Ich konnte anhand der vorigen Blutwerte sehen, dass der DHEA in 2022 noch unter der Pille bei 621 ng/ml und im Mai 2023 schon bei 1412 ng/ml lag. Verstehe ich das richtig, dass der hohe DHEA-Wert für den Haarausfall verantwortlich ist? Und vor allem, was kann ich dagegen tun?

Ich nehme das Minoxidil weiter. Zusätzlich nehme ich Folgendes ein: Xpecia mit Sägepalmextract, Eisen, Zink und Kürbiskernextract. Ich bin echt verzweifelt und hoffe sehr, dass Sie eine Lösung für mich haben.

Der Ferritinwert lag bei 62 und was vielleicht noch wichtig ist: Ich habe etwas mit der Schilddrüse (Unterfunktion und Knoten). Brauchen Sie hier die Werte? Und kann es sein, dass vielleicht unter den bioisdentischen Hormonen sich die Schilddrüse verändert hat und das mit zur Verstärkung des Haarausfalls führt? 

Ich hoffe sehr auf eine Lösung und vielen lieben Dank im Voraus.

Sabine   

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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04.12.2024, 11:43 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sabine,

Verzeihen Sie bitte unsere verspätete Antwort.
Wir können Ihre Situation aus der Ferne nur begrenzt einschätzen und dürfen leider keine direkten Therapieempfehlungen geben. Dennoch möchten wir Ihnen einige Hinweise geben, die Ihnen hoffentlich weiterhelfen.
Es wäre ratsam, Ihre aktuellen Schilddrüsenwerte, einschließlich der Antikörper, zu prüfen, um Ihre Schilddrüseneinstellung gegebenenfalls anzupassen. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann Haarausfall verstärken, und hormonelle Umstellungen, wie die Einnahme von bioidentischen Hormonen, können die Schilddrüsenfunktion beeinflussen. Regelmäßige Kontrollen und eine optimal abgestimmte Behandlung sind in diesem Zusammenhang besonders wichtig.
Ihr DHEAS-Wert ist relativ hoch. DHEAS ist eine Vorstufe männlicher Hormone wie Testosteron und Dihydrotestosteron (DHT), die bei genetisch bedingtem Haarausfall eine Rolle spielen können. Diese Hormone machen die Haarfollikel empfindlicher und verkürzen die Wachstumsphase der Haare. Auch wenn Ihr freier Androgenindex aktuell noch im Normbereich liegt, könnte es sinnvoll sein, Ihre Hormonwerte regelmäßig zu überwachen, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu können.
Ihre aktuellen Werte zeigen, dass Estradiol und Progesteron durch die Therapie gestiegen sind, was ein positives Zeichen ist. Allerdings bleibt Ihr Östrogenspiegel offenbar weiterhin niedrig, was ebenfalls eine mögliche Ursache für den Haarausfall sein könnte. Besprechen Sie mit Ihrer behandelnden Ärztin, ob eine Anpassung der Hormondosierung sinnvoll wäre, um den Östrogenspiegel weiter zu stabilisieren.
Wir können sehr gut nachvollziehen, wie belastend die Situation für Sie ist. Es ist ermutigend, dass Sie sich so aktiv mit Ihrer Gesundheit auseinandersetzen. Ergänzend könnte es hilfreich sein, einen Endokrinologen oder Dermatologen hinzuzuziehen. Diese Fachärzte können zusätzliche Diagnosen stellen und die Therapie individuell weiter optimieren.
Bei weiteren Fragen stehen wir Ihnen natürlich gerne wieder zur Verfügung.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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08.12.2024, 20:49 Uhr
Kommentar

Liebes Expertenforum,

vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Ich schätze Ihre Tipps sehr und sie geben mir Sicherheit weiter, an der Ursache zu forschen und hoffentlich auf dem richtigen Weg zu sein.

Meine Schilddrüsenwerte wurden tatsächlich dieses Jahr im Mai das letzte Mal überprüft und waren, soweit ich es richtig interpretiere, im Grenzbereich. Freies T3 4,8 pmol/l bei einem Normwert von 3,1–7,00, freies T4 12,6 pg/ml bei einem Normwert von 8,0–17,00, TSH basal 0,69 uU/ml bei einem Normwert von 0,30-3,70. Wenn ich diese Werte richtig deute, lagen sie im Grenzbereich einer Schilddrüsenunterfunktion – verstehe ich das richtig? Meine Dosierung liegt momentan bei 25 mg L-Thyroxin und 10 mg Thybon.  Wenn ich Sie richtig verstanden habe, kann sich ja die Schilddrüsenunterfunktion bedingt durch die bioidentischen Hormone weiter verschlechtert haben.

Ich war nun bei einer endokrinologischen Frauenärztin, die ein großes Blutbild gemacht hat, und die Werte, einschließlich der Schilddrüsenwerte, werden nun am 11. Dezember 2024 besprochen. Vielleicht bringt das Klarheit.

Aber nun zu meinen Fragen: Zum einen würde mich interessieren, ob meine Schilddrüsenwerte schon im Mai auf eine Unterfunktion gedeutet haben?

Und die andere Frage ist: Sollten meine Schilddrüsenwerte jetzt bei der Besprechung am Mittwoch in Ordnung sein und nur der DHEAS-Wert weiterhin viel zu hoch sein, gibt es eine Möglichkeit, diesen mit Medikamenten zu senken, damit ich den Haarausfall wieder in Griff bekomme? Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen, damit ich für das Gespräch am kommenden Mittwoch vorbereitet bin.

Mit bestem Dank im Voraus und freundlichen Grüßen

Sabine

Lifeline Gesundheitsteam
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09.12.2024, 12:02 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Sabine,

Es ist sehr gut, dass Sie Ihre Schilddrüsenwerte im Mai dieses Jahres überprüfen lassen haben. Die Werte deuten darauf hin, dass Ihre Schilddrüse im Grenzbereich arbeitet, jedoch noch keine manifeste Unterfunktion vorliegt.
Die Werte für T3 und T4, die eigenen Schilddrüsenhormone, liegen im normalen Bereich, allerdings eher am unteren Ende. Der TSH-Wert liegt innerhalb des Referenzbereichs, was darauf hinweist, dass Ihre Hirnanhangsdrüse weiterhin versucht, die Schilddrüse zur Produktion von mehr Schilddrüsenhormonen anzuregen.
Es ist wichtig, diese Werte regelmäßig zu überwachen. Falls weiterhin Symptome einer Unterfunktion bestehen, könnte es sinnvoll sein, die Therapie zu optimieren oder anzupassen.
Was den DHEAS-Wert betrifft, könnte eine medikamentöse Behandlung in Betracht gezogen werden, um diesen zu senken. Dies sollten Sie jedoch unbedingt mit Ihrer Ärztin besprechen. Es ist entscheidend, den DHEAS-Wert im Kontext der Schilddrüsenwerte zu betrachten, um eine möglichst gezielte und ganzheitliche Therapie zu entwickeln.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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