Avatar

Steckt Eliquis dahinter?

Kategorie: Herz-Kreislauf » Expertenrat Gerinnungs-Selbstmanagement | Expertenfrage

27.02.2023 | 20:59 Uhr

Guten Tag,

 

nach proximaler TVT 2018 nehme ich lebenslang Eliquis, 2x2,5mg.

Ich bekam damals Heparin und konnte 2 Tage später schon shoppen gehen.

Nun nehme ich Eliquis also bereits 4 Jahre und 4 Monate.

Allerdings hatte ich nun eine subretinale Einblutung in der Makula, welche mit Eylea behandelt wurde.

Ich glaube, dass diese Einblutung durch Eliquis kam, denn ich bin Nichtraucher, Nichttrinker, habe normalen Blutdruck (120/80), ein LDL Cholesterin von etwa 100, kein Diabtes.

Und: durch die Injektion ins Auge steigt ja wieder die Gefahr einer Blutung.

Außerdem habe ich eine chronische Gastritis C (gallig), weshalb ich wegen Eliquis zu nahezu jährlichen Gastrokopien gehen muss.

Mein D-Dimer ist dauerhaft verdoppelt bis verdreifacht (Gastroskopie, Koloskopie, MRT Abdomen wurden gemacht, Labor ist ok, CEA allerdings etwas erhöht bei 5,8).

Außerdem hatte ich eingeblutete Zysten in der Niere und ein neues Leberhämangiom - vielleicht ebenso Eliquis dran beteiligt????

Aus diesen Gründen würde ich Eliquis gerne absetzen.

Ich denke: besser, VIELLEICHT mal wieder eine Thrombose (wo ja viele Thrombosen der Körper auflösen kann), als weitere Blutungen in der Makula, wo ich ZIEMLICH SICHER irgendwann partiell blind werden kann.

Der Internist hatte vor wenigen Wochen nichts beanstandet (nur altersbedingte Kleinigkeiten), ebenso die Gefäßambulanz. Kein PTS, keine neue Thrombose, lediglich "Fäden" der Thrombose damals

Was sagt der Arzt dazu?

Kann/soll man Eliquis absetzen?

Danke :)

 

 

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Experte-Riess
Beitrag melden
28.02.2023, 14:43 Uhr
Antwort von Experte-Riess

Hallo, guten Tag,

Ihre Frage lässt sich nicht einfach mit ja oder nein beantworten. Warum nehmen Sie übehaupt so lange Eliquis, dafür muss es ja einen Grund geben. Ob die Einblutung ins Auge und in die Nierenzysten mit der Einnahme von Eliquis zu tun hat, lässt sich nicht sicher sagen, aber auch nicht ausschließen. Sie sollten nochmals mit der Gefäßambulanz reden warum die Antikoagulation mit Eliquis weiter notwendig ist und dann mit ihrem Hausarzt zusammen entscheiden, ob ein Auslassversuch nach sorgfältiger Abwägung allen Für und Widers sinnvoll erscheint.

Herzliche Grüße

Gotthard Rieß

Beitrag melden
28.02.2023, 19:18 Uhr
Kommentar

Guten Tag, Danke für Ihre Nachricht.

Diese Frage hatte ich schon im ersten Satz beantwortet: weil ich 2018 eine TVT hatte nehme ich Eliquis.

Die war proximal.

LG

Experte-Riess
Beitrag melden
01.03.2023, 15:51 Uhr
Antwort von Experte-Riess

Hallo, guten Tag,

meine Frage hatte schon einen Hintergrund:

nach einer proximalen Thrombose wird in der Rege 6 Monate antikoaguliert insbesondere wenn die Ursache unklar ist.

Bei rezidivierenden Thrombosen ( was bei Ihnen ja offensichtlich nicht der Fall war) weitere 3-6 Monate.
Bei Faktoren, die für eine verlängerte Erhaltungstherapie sprechen evtl. auch länger, eine „dauerhafte Therapie“ wie bei Ihnen nun ca. 5 Jahre ist sehr ungewöhnlich,
Auf Grund der Blutungsneigung sollte die Therapie nur bei entsprechender Notwendigkeit weitergeführt werden.
Deshalb meine Empfehlung dies auf den Prüfstand zu stellen.
 
Herzliche Grüße
 
Gotthard Rieß
Beitrag melden
01.03.2023, 17:21 Uhr
Kommentar

Guten Tag,

 

genau das meinte ich!

Ich hatte die Thrombose im Ausland, im Krankenhaus dort hat man alles richtig gemacht, ich konnte 2 Tage später sogar schon shoppen gehen, obwohl mein Oberschenkel total "zu" war.

Man fragte mich später in Deutschland, ob es eine provozierte Thrombose war. Ich antwortete mit NEIN, weil ich nicht wusste, was genau gemeint ist.

Aber nun erinnere ich mich:

Ich lernte mit jemandem Deutsch und kniete dabei laaaaange neben ihm auf dem Boden.

Das Knie war also abgeknickt.

Und wenige Tage später hatte ich zusätzlich eine sehr intensive Magen-/Darm Sache.

aIch hatte etwa 10 Tage lang wenig gegessen, wenig getrunken, mir war dauernd kalt, weshalb ich auf der Fußbodenheizung (also auf dem Boden) lag.

Wahrscheinlich ist durch all das die Thrombose entstanden.

Später sagte man: proximal, unprovoziert, verdoppelte bis verdreifachteD Dimere - also ohne viel Aufwand: Eliquis lebenslang.

 

Jetzt nehme ich sie eben bald 5 Jahre und habe (was ich vorher nicht hatte):

* ein Leberhämangiom (harmlos)

* 2 eingeblutete Nierenzysten 

* chronische Gastritis, deshalb jährliche Gastroskopien (mühsam!)

* nun die subretinale Einblutung in der Netzhaut, wo ich Eylea Injektionen bekam.

Immer wieder kriege ich Zahnfleischbluten nachts (roter Fleck am Kissen).

usw.

Also aus meiner Laiensicht ist Eliquis wahrscheinlich Fluch und Segen zugleich.

Deshalb glaube ich: besser irgendwann mal wieder eine Thrombose (man sagte mir, 88-90% Thrombosen kann der Körper selbst abbauen), als vielleicht durch wiederkehrende Einblutungen ins Auge irgendwann partiell blind.

Am 13.3. habe ich nun den Termin in der Gerinnungsambulanz, ich werde die Befunde der Gefäß Ambulanz und des Internisten mitnehmen und hoffe, dass ich Eliquis absetzen kann.

Denn die Beurteilung "Eliquis lebenslang" hat man nur anhand des Wortes "proximal" und den chronisch erhöhten D-Dimeren gemacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Experte-Riess
Beitrag melden
01.03.2023, 19:33 Uhr
Antwort von Experte-Riess

Das ist sicher der richtige Weg, leider muss man in der Medizin nicht so selten den Nutzen gegen das mögliche Risiko von erheblichen Nebenwirkungen abwägen und sollte dabei die Meinung und den Wunsch der  Patienten immer berücksichtigen!

Alles Gute, viele Grüße

Gotthard Rieß

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.