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Was bedeutet die Diagnose für mich

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

14.06.2024 | 22:02 Uhr

Guten Tag,

 

Ich habe von meiner Frauenärztin die Diagnose PAP II-p HPV 16 positiv bekommen und muss jetzt weitere Untersuchungen machen.

Was bedeutet das jetzt genau für mich? Ich bin momentan ziemlich beunruhigt. Darf ich noch Sex haben? Was muss ich beachten? Wie schlimm ist das wirklich?

 

Vielen Dank für eine Rückmeldung! 

 

Susi

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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15.06.2024, 00:12 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Susi,

der Befund beschreibt Zellen mit geringergradigen Kernveränderungen, also keine Vorstufen oder Krebszellen.
Konsequenz wäre eine vorgezogene zytologische Kontrolle, evtl. nach Entzündungsbehandlung.
Die Verwendung von Kondomen verhindert nur zu etwa 50 % eine HPV Infektion. In einer bestehenden Beziehung hat die Übertragung wahrscheinlich längst stattgefunden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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15.06.2024, 04:51 Uhr
Kommentar

Hallo Dr. Grüne,

 

Vielen Dank.

Ich bin gerade in keiner Beziehung. Das heisst ich sollte auf Sex verzichten um ihn nicht abzustecken? 

Wie schlimm ist der Virus? 

Kann das heilen? 

 

Danke.

Susi

Expertin-Grüne
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15.06.2024, 09:00 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Susi,

ja, in 80 % der Fälle heilt eine HPV Infektion folgenlos aus. Bei lang bestehender Infektion kann es zu HPV-assoziierten Krebserkrankungen kommmen.
Es handelt sich um eine sexuell übertragbaren Erreger.
Seit 2006 werden Jugendliche dagegen geimpft. Wer nicht geimpft ist, durchläuft die Infektion mit einer hohen Wahrscheinlichkeit während der sexuell aktiven Lebensphase.

https://www.impfen-info.de/impfempfehlungen/fuer-jugendliche-12-17-jahre/hpv-humane-papillomviren/

Ein neuer Partner kann sich daran anstecken, hat aber die Infektion möglicherweise selbst schon durchlaufen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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15.06.2024, 09:20 Uhr
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Hallo Frau Dr. Grüne,

 

Super vielen Dank. Das entspannt mich doch etwas. 

 

Viele Grüsse

 

 

Expertin-Grüne
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15.06.2024, 09:23 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Susi,

gern. Die Chancen sind gut, dass sich das "von allein erledigt". Aber Kontrollen sind jetzt wichtig.

viele Grüße
Dr. Grüne

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15.06.2024, 09:29 Uhr
Antwort

Hallo Frau Dr. Grüne,

 

Ich habe einen Termin aber erst in 4 Wochen. Wobei ich annehme dass ich es schon eine Weile habe...

Ich war nur sehr verunsichert wie ich mich jetzt verhalten muss mit der Diagnose. Im Internet hatte ich viele Dimge gelesen und die haben mich schon sehr verunsichert. 

Gerade wie ich mich einem mgl. neuen Partner gegenüber verhalten muss.

 

Viele Grüsse

 

Expertin-Grüne
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15.06.2024, 17:31 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Susi,

vermutlich ist eine Kontrolle in 1/2 oder 1 Jahr vorgesehen. Früher kann man ohnehin keine Veränderung erwarten.
Wenn Sie einen neuen Partner haben, könnten Sie Kondome verwenden. Es wird vermutlich nicht sein erster HPV-Kontakt sein, wenn er zuvor sexuell aktiv gelebt hat.

viele Grüße
Dr. Grüne

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15.06.2024, 18:36 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

 

Ok dann dauert das wohl doch länger als gedacht.

Das heisst HPV ist nicht unnormal bzw. auch häufiger? 

Ich habe noch nie gross davon gehört bzw. war mir nicht so ganz bewusst dass man sich so schnell ansteckt.

Ist es dann ähnlich wie Clamydien? 

Ich war eigenrlich immer vorsichtig, daher bin ich so verwundert dass ich mich wohl angesteckt habe.

 

Viele Grüsse

 

Expertin-Grüne
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16.06.2024, 09:32 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Susi,

ja, die HPV Infektion kommt sehr häufig vor, verläuft meist unbemerkt und heilt dann folgenlos ab.

Chlamydien sind im Gegensatz zu den HP-Viren kleine Bakterien, die antibiotisch behandelt werden können.
Im Gegensatz dazu existiert keine Therapie für Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen.
Nur eine anhaltende Infektion ist mit einem Risiko der Entwicklung von HPV-assoziierten Zellveränderungen und verschiedenen Krebserkrankungen, bei Frauen vor allem das Zervixkarzinom und seine Vorstufen, verbunden.  Daher sollte bei einem positiven HPV-Screeningtest und einem Befund ab II-p nach Leitlinienempfehlung im Rahmen der nächsten Untersuchung eine kolposkopische Abklärung (also eine Untersuchung mit Lupenvergrößerung und Anfärbung des Muttermundes) erfolgen.

Wenn HPV-Infektion zur Bildung von Krebsvorstufen führt, können diese z.B. an der Zervix durch eine Konisation therapiert werden.

HPV ist wahrscheinlich während der akuten bzw. persistierenden Infektion übertragbar.

in diesem Artikel finden Sie nochmal sehr viele Informationen:

https://www.lifeline.de/krankheiten/hpv-id172807.html

viele Grüße
Dr. Grüne

 

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16.06.2024, 17:12 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

 

Vielen Dank für die ausführliche Ausführung.

Das erklärt schonmal ein paar Dinge.

 

Viele Grüsse

Expertin-Grüne
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17.06.2024, 00:01 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Sehr gern. Alles Gute.

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