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Vulvakrebs?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

19.08.2024 | 13:29 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

ich habe seit Oktober 2023 immer wieder Juckreiz an einer Stelle  an der Innenseite der rechten äußeren Schamlippe.

Der Juckreiz besteht jedoch nicht dauerhaft, sondern ich habe auch juckreizfreie Wochen. Der Juckreiz ist besonders nachts stark, tagsüber geht es, ist aber vorhanden. 
Hautveränderungen habe ich bis heute (3/4 Jahr später) nicht.

Ich bin 48 Jahre alt, bekomme meinen Zyklus noch regelmäßig mit starken Blutungen und Schmierblutungen vor und nach der Regel. Wechsljahrssymptome habe ich mMn noch nicht, außer trockene Augen.

Meine gynäkoligischen Befunde waren, bis auf Scheidenpilz, immer ohne Befund.

Mit o.g. Symptomen war ich im November 2023 beim Frauenarzt. Er hat die Stelle untersucht (ich glaube, auch mit Essiglösung) und keine Veränderung  festgestellt. Zudem hatte ich weder Chlamydien noch sonst etwas. Pap war auch 1 (wie immer).

 Bekam eine Creme (Linoladiol HN), die ich nur sporadisch anwendete. Sie half etwas, aber komplett weg ist der Juckreiz nicht. Vielleicht liegt das auch an der inkonsequenten Anwendung.

Irgendwie bin ich jetzt leider auf das Thema Vulvakrebs gekommen. Ich habe gelesen, dass Juckreiz oft das einzige und erste Symptom ist. Das macht mir Angst, da ich den Juckreiz ja auch immer an der selben Stelle habe.

Nun meine Fragen:

Hätte der FA letzten Oktober durch die Untersuchung mit Essig Vulvakrebs oder verändert Stellen erkennen müssen?

Die Stelle hat sich jetzt seit fast einem Jahr nicht verändert. Hätte sie das, wenn es Krebs wäre, nicht tun müssen?

Was könnte es statt Krebs sein? 

Am 3.9. habe ich einen Termin beim Frauenarzt. Sollte ich ihn um eine Gewebeentnahme bitten bzw. um eine Überweisung zur Dysplasiesprechstunde?

 

Vielen Dank!

Ete

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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19.08.2024, 23:01 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Ete,

es ist schon richtig, man muss bei solchen Beschwerden auch an Vulvakrebs denken, besonders wenn Sie sich an eine bestimmte Stelle lokalisieren lassen. Eine Vulvoskopie, also Untersuchung mit Lupenvergrößerung und ggf. Essiglösung, so wie es Ihr Arzt gemacht hat, ist zur Abklärung geeignet. Das würde auch in einer Dysplasiesprechstunde gemacht.
Häufig handelt es sich aber um einen lokalen Hormonmangel. Oder eine primäre Hauterkrankung. Da kann die genannte Creme bei konsequenter Anwendung helfen. Wenn eine Rötung vorhanden ist, könnte eine Gewebsprobe sinnvoll sein.

viele Grüße
Dr. Grüne

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20.08.2024, 09:16 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Ich werde das Linoladiol HN in den 2 Wochen bis zum Termin beim Frauenarzt konsequent anwenden. 

Und ein lokaler Hormonmangel kann sich auch auf eine so kleine Stelle beschränken, ohne dass die gesamte Vulva oder zumindest die Schamlippe betroffen ist?
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass es ein lokaler Hormonmangel ist und nichts bösartiges. Dafür spräche ja auch, dass es sich nach so langer Zeit nicht verändert hat, oder?

vielen Dank und viele Grüße, Ete

 

 

Expertin-Grüne
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20.08.2024, 19:18 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Ete,

ein lokaler Hormonmangel betrifft die gesamte Vulva. Das bedeutet aber nicht, dass an allen Stellen dieselben Beschwerden auftreten.
Vielleicht wird die betroffene Stelle durch Reibung oder Kleidung etwas stärker strapaziert?
Können Sie denn an der beschriebenen Stelle eine Auffälligkeit (im Spiegel) sehen. z.B. eine Rötung?

viele Grüße
Dr. Grüne

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21.08.2024, 23:22 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

nein, eine Auffälligkeit kann ich an der Stelle nicht erkennen.Es sieht auch genauso aus wie auf der anderen Seite.Das Gespräch jetzt, nach fast einem Jahr Beschwerden gegen Krebs, oder?

Kann ich mir auch nicht erklären, wieso es gerade an dieser einen Stelle juckt, denn sie wird auch nicht stärker strapaziert als die andere.Seite. 

Kann es sein, dass der Juckreiz, je nachdem, an welchem Zyklus ich mich befinde, stärker, schwächer oder gar nicht vorhanden ist?

Dann ist jetzt, nachdem auch die Schmierblutung verschwunden ist, besser geworden. Mag aber auch wiederum an der Creme liegen.

Da ich den Juckreiz ja auch nicht immer verspüre, vermute ich mal, dass er in der Ersten Zyklushälfte vorhanden ist und später nicht mehr. Ist so etwas möglich?

 

Vielen Dank und viele Grüße, Ete

 

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21.08.2024, 23:25 Uhr
Kommentar

Oh, es hat sich mindestens ein Fehler eingeschlichen. Im ersten Absatz Abschnitt soll es nicht "das Gespräch", sondern "das spräche", heißen.

 ein Smartphone zeigt mir leider nicht immer den ganzen Text an und dazu kommt noch die Autokorrektur...

Expertin-Grüne
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22.08.2024, 07:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Ete,

bei Krebs oder einer Vorstufe würde man nicht erwarten, dass die Beschwerden wieder verschwinden. Außerdem wäre zumindest eine Rötung erkennbar.
Sie können es auch - zusätzlich zu der verordneten Creme - mal mit einer täglichen Fettpflege für den Intimbereich versuchen. Soetwas gibt es in der Apotheke (z.B. Deumavan).
Eine Zyklusabhängigkeit lässt einen Zusammenhang zu den Hormonspiegelen. Sie können ja mal Tagebuch führen, wann genau die Beschwerden auftreten, um das herauszufinden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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22.08.2024, 09:04 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die Tipps und die ausführlichen Antworten! Sie haben mir sehr geholfen!

Expertin-Grüne
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22.08.2024, 22:17 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

sehr gern. Alles Gute!

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