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Visanne und Östrogene

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

09.08.2019 | 20:16 Uhr

Sehr geehrtes Experten-Team,

ich (32) nehme augrund einer Edometriose und dem Verdacht auf Adenomyose aufgrund der dazugehörigen Beschwerden die Visanne ein.

Leider machen sich unter dieser Therapie Symptome eines Östrogenmangels bemerkbar.

Da Dienogest das Gestagen der Wahl zu sein scheint, käme wohl nur die Valette und ihre Generika in Frage. Allerdings scheint mir die Dosierung des EEs mit 0,03mg höher zu sein, was sich sicherlich auch auf das Thromboserisiko auswirkt. Bei mir liegen allerdings keine Risikofaktoren diesbezüglich vor, nur eben die Sorge davor plus eventuell verstärkter Nebenwirkungen.

Gäbe es auch die Möglichkeit zur Visanne minimal ein Östrogengel wie z.B. Gynokodin dazu zu nehmen, ohne das Risiko einzugehen die Endometriose in ihrem Wachstum zu sehr zu stimulieren? Was müsste man diesbezüglich beachten?

Vielen Dank für die Beantwortung meiner Frage.

 

Freundliche Grüße

Hedda Marie

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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09.08.2019, 20:40 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo HeddaMarie,

das wäre grundsätzlich möglich, zusätzlich zur Visanne ein Östradiolgel oder -pflaster zu verwenden. Die Frage ist aber, ob Ihr Arzt das verordet.
Eine Kombipille mit Dienogest wäre pragmatischer. Mit 30 µg Ethinylestradiol ist das immer noch eine Micropille. Wenn keine Zusatzrisken bestehen, brauchen Sie sich darunter wegen einer Thrombose nicht übermäßig zu sorgen. Im Vergleich zur reinen Gestagentherapie mit Visanne ist jedoch ein möglicher stimulierender Einfluss auf die Endometriose nicht auszuschließen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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09.08.2019, 21:04 Uhr
Kommentar

Hallo Frau Dr. Grüne,

herzlichen Dank für Ihre schnelle und hilfreiche Antwort.

Ich werde meinen Frauenarzt diesbezüglich mal fragen.

Wie sieht es bezüglich Kopfschmerzen und Östrogenen aus? Darauf reagierte ich zumindest bei anderen Pillenpräparaten, die, bis auf Cerazette, alle auch Östrogen enthielten. Oder kann man im Einzelfall nicht sagen, dass dies vom Gestagen oder vom Östrogen kommt?

Ich hatte auch schon versucht die Endometriosebeschwerden, die sich bei mir hauptsächlich durch allgemein Unterleibsschmerzen (Druckgefühl, ziehen), Rückenschmerzen und starke bzw. verlängerte Blutung (aber nicht unbedingt sehr schmerzhaft!) äußern, mit Utrogest in den Griff zu kriegen aber dies gelang mir bisher nicht. 

Ich kam auf die Idee mit dem Gynokadin, da ich unter Visanne mit Schlafstörungen zu tun habe. Und daher dachte, dies wäre evtl. mit natürlichem Östrogen besser in den Griff zu kriegen. Gibt es hierzu Erfahrungen, ob dies unter Valette evtl. weniger ein Thema sein könnte?

Herzlichen Dank

Hedda Marie

 

Expertin-Grüne
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10.08.2019, 09:55 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Hedda Marie,

letztlich bleibt es ein Ausprobieren, da die Reaktionen sehr unterschiedlich sind. Kopfschmerzen unter Pilleneinnahme sind oft nur vorübergehender Natur. Eine echte Migräne wäre jedoch eine Kontraindikation.

viele Grüße
Dr. Grüne

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10.08.2019, 10:17 Uhr
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Vielen Dank für Ihren Rat Frau Dr. Grüne.

Es bleibt wohl nur der Versuch einen eigenen Weg für sich zu finden den man auch möglichst gut gehen kann. 

Viele Grüße 

Hedda Marie 

 

Experte-Warm
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10.08.2019, 17:21 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, die Endometrioseherde wachsen unter dem Einfluss der Östrogene. Wenn Sie die zusätzlich zuführen, mindern Sie die wichtige Wirkung von Visanne, nicht ratsam.

Liebe Grüße PD Dr. Warm

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10.08.2019, 20:55 Uhr
Kommentar

Vielen Dank Herr Warm für Ihre Antwort. Das hieße auch die Valette ist nur zweite Wahl oder bezieht sich Ihre Antwort nur auf das natürliche Östrogen.

 

Grüße 

Hedda Marie 

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10.08.2019, 20:56 Uhr
Antwort

Ich meine Herr Dr. Warm. 

Experte-Warm
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11.08.2019, 11:27 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, die  Kombipillen  wie Visanne, Maxim oder Bella Hexal  sollen  nur eingesetzt werden, wenn topische Therapien oder Antibiotika durch den Hautarzt nicht wirkdam sind. Sie gehören in der 2. Reihe. Besser ist eine östrogenfreie Pille mit niedrigen Thromboserisiko( wie Levonorgestrel). Liebe Grüße PD Dr.Warm

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