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Verhütung Visanne

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

03.07.2019 | 00:41 Uhr

Sehr geehrte Experten,

wegen der Empfehlung in einer Endometrioseklinik nehme ich Visanne vaginal ein. Stets zur gleichen Zeit.

Es ist mir bekannt, dass Visanne nicht als Verhütungsmittel zugelassen ist, jedoch als solches wirkt. Wie verhält es sich jedoch mit der vaginalen Einnahme?

Im Grunde nimmt der Körper Dienogest ja ebenso auf und es sollte ebenso verhütend wirken?

Zuletzt die Frage nach dem Pragmatischen:

In welchen Zeitraum löst sich das Medikament denn vollständig auf,  so dass beim Sex nichts mehr "verloren" geht bzw wie lange sollte nach vaginaler Einnahme gewartet werden?

Wären Reste des Gestagens am Penis des Partners in irgendeiner Weise bedenklich?

 

P.S. Es versteht sich, dass der Hersteller hierzu keine Angaben macht, da nicht als Verhütungsmittel ausgewiesen.

Für Ihre Antwort bedanke ich mich herzlich!

 

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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03.07.2019, 07:21 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

die vaginale Anwendung von Visanne ist mit nicht bekannt.
Ebenso wie bei vaginal angewendetem Progesteron müsste ein guter Wirkspiegel erreicht werden, wenn es sich problemlos auflöst. Ob es dazu Untersuchungen gibt, sollten Sie in der behandelnden Klinik erfragen oder sich tatsächlich an die medizinische Abteilung des Herstellers wenden (Kontaktdaten im Beipackzettel). Dort sind entsprechende Daten bekannt, auch wenn davon nichts in der Packungsbeilage steht. Nur mit diesen Informationen lässt sich beantworten, ob ein eisprunghemmender Effekt gesichert ist.
Dem Partner schadet der mögliche Kontakt mit dem Medikament nicht, es wäre aber zu empfehlen, es abends erst nach dem Verkehr einzuführen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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03.07.2019, 21:11 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne, 

der Hersteller sagt auch, dass Visanne oral kein Verhütungsmittel sei. Dies wurde mir so erklärt, dass das Medikament eben nur zur Endometriose Therapie zugelassen ist und daher nur diese Angaben gemacht werden, auch bei mehrfacher Nachfrage.

 

Der verhütende Schutz bei oraler Einnahme ist jedoch gewährt. Nun verstehe ich nicht, warum es sein könnte, dass dies bei vaginaler Einnahme nicht der Fall ist, da das Ziel der Einnahme ja die Zyklus Unterdrückung sein soll, um den Endometrioseherden entgegenzuwirken. Denn dann wäre dies ja auch ein Problem bezüglich der Endometriose Bekämpfung.

Wenn kein Zyklus stattfindet, wie könnte denn dann eine Schwangerschaft passieren? Auch dachte ich, dass die vaginale Einnahme ähnlich wirken müsste wie z.b. eine Hormonspirale?

Kann man nicht auch die Pille vaginal nehmen, wenn Durchfalle auftreten? 

Anders gefragt: Wenn der erwünschte Wirkstoffpegel von Dienogest erreicht ist, warum kann es denn sein, dass keine verhütende Wirkung gegeben sein könnte?

 

Ich danke Ihnen!

 

 

 

Expertin-Grüne
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04.07.2019, 07:02 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

die Einnahme der Visanne insgesamt ist in Bezug auf die Verhütung einer Minipille (auch reines Gestagenpräparat) vermutlich vergleichbar, da die enthaltene Gestagendosis derjenigen in Dienogest-haltigen Pillen entspricht. Dafür hat dieses Medikament aber keine Zulassung.

Wie die Erkenntnisse zur Aufnahme vaginal sind, ist mir nicht bekannt. Es müssten ausreichende Bluthormonspiegel erreicht werden, um den Eisprung zu unterdrücken. Wenn kein Zyklus stattfindet, ist das wahrscheinlich. Es wird Ihnen aber niemand garantieren, dass es nicht zumindest gelegentlich zum Eisprung kommt, wenn es dazu keine Studien gibt.

viele Grüße
Dr. Grüne

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