Avatar

Unklare Unterleibsschmerzen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

01.07.2022 | 17:49 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam,

rezidivierende Blasenentzündungen, sowie Zyklus abhängige Bauchschmerzen (meist ab kurz nach dem Eisprung) machen mir zu schaffen. Zudem habe ich meist ab der 2. Zyklushälfte ein Fremdkörpefühl in der Scheide sowie ein Druckgefühl und eben Krämpfe in Blasen / Gebährmutter Gegend. Es fühlt sich oft an, als ob mir die Blase oder Gebährmutter heraus fallen würden.

Der Urltraschall beim Gyn war bis auf ein paar Myome, die wohl sehr klein sind (das größte ca. 3-4cm im Durchmesser), unauffällig und alles in bester Ordnung.

Ultraschall von Bauch sind ohne Befund.

Darmspiegelung letztes Jahr war ohne Befund (wurde ihm Rahmen einer Abklärung von Fisteln / Abszessen gemacht)

Der letzter Urin mit Anlegen einer Kultur war ohne Befund.

Die Blasenspiegelung jedoch war leicht auffällig d.h. laut Urologe leicht entzündet.

Bekomme nun für 4 Wochen Nitrofurantoin, 100 mg am Abend.

Eine Bauchspiegelung zum Ausschluss einer Endometriose ist terminiert.

Hierfür sprächen auch die massiven Schmerzen, die kurz vor der Mens einsetzen (Kann zum Teil kaum noch laufen. Habe Krämpfe zum Teil bis in den Enddarm). Mit Schmerzmitteln ist erträglich, aber geht es nicht im Ansatz gut)

Nun zu meinen Fragen:

Kann man bei der Bauchspiegelung auch eine Biopsie der Blase vornehmen um Veränderungen zu sehen, die evtl. für eine interstitielle zystitis sprächen?

Ist es prinzipiell denkbar, dass es nur die Blase ist, auch wenn diese lediglich leichte Entzündungszeichen hat, die mich regelmäßig plagt?

Sind die Myome tatsächlich außer Acht zu lassen?

Nach der Enddarmthematik letzten Jahres funktioniert mein Schließmuskel nicht mehr richtig und Kot kommt nach dem Toilettengang manchmal noch nach und gelangt dann manchmal auch bis in die Scheide. Kann das ein Problem sein? Andererseits hatte ich schon vor der Enddarmthematik mit diesem Druckgefühl zu tun.

Jetzt nach der Blasenspiegelung wo die Blase ha zusätzlich gereizt ist, ähneln die Schmerzen schon sehr denen, die mir bekannt sind und neige fast dazu, die Blase als Verursacher zu sehen.

Macht es Sinn trotzdem eine Bauchspiegelung zu machen um zwecks Endo sicher zu sein?

Haben sie einen Rat für mich?

Falls wichtig - ich bin 35 und kinderlos.

Herzliche Grüße

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Beitrag melden
01.07.2022, 17:58 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Mango,

durch eine Bauchspiegelung lässt sich eine Endometriose am zuverlässigesten feststellen.

Ene aufgelagerte Endometriose auf der Harnblase würde ebnefalls erkannt werden, nicht aber Veränderungen im Inneren der Blase oder in der Blasenwand.

Vielleicht ist aber auch die Vorstellung an einem Beckenbodenzentrum hilfreich, um die Probleme mit Darm und das Druckgefühl abzuklären.

Informationen zur Endometriose finden Sie hier:

https://www.gesundheitsinformation.de/untersuchungen-bei-endometriose.html

viele Grüße
Dr. Grüne

Avatar
Beitrag melden
31.07.2022, 06:54 Uhr
Antwort

Liebe Dr. Grüne,

vielen Dank für Ihre Rückmeldung. 

Ich hatte zwischenzeitlich eine Bauchspiegelung. Gefunden wurden einige Darmädhasionen, vor allem links und Adenomyose, aber keine Endometriose außerhalb der Gebährmutter.

Bzgl. Adenomyose bin ich skeptisch. Laut Dr. Google bringt ja nur eine Gewebeuntersuchung abschließende Klarheit. Man hat mir Fotos der Gebährmutter gezeigt und sie habe ein typisches Aussehen (schwammig!?) für Adenomyose. Was mich irritiert - es wurde nichts im Ultraschall gesehen (hätte man das nicht müssen?) Und auch als ich letztes Jahr mehrere MRTs wegen Fisteln / Abszesse hatte, hat keiner etwas über Adenomyose gesagt, was zumindest laut Dr. Google eigentlich klassische Diagnosemittel sind. 

Können Sie mir hier etwas Klarheit geben?

Von der Symptomatik passt ja einiges, Skepsis bleibt aber. 

Inwiefern können die Verwachsungen ursächlich sein, wenn sie nicht an der Blase und Gebährmutter waren, aber eben doch zahlreich?

Mir wurde die Minipille empfohlen, würde mir aber lieber die Mirena einsetzen lassen, da ich mit Pillen keine gute Erfahrungen gemacht habe (Akne und ordentlich Gewicht zugelegt, welches danach wieder verschwand). Wie sind Ihre Erfahrungen zur Mirena und Behandlung von Adenomyose?

 

Herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Fragen :-)

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
31.07.2022, 10:49 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Mango,

eine Adenomyose kann durchaus durch eine Blickdiagnose festgestellt werden. Im Ultraschall zeigt sich dabei  eine unregelmäßige verdickte Gebärmutterwand, häufig ist eine Wand stärker betroffen als die andere und die Gebärmutter dadurch asymmetrisch. Manchmel finden sich Zysten in der Muskelschicht der Gebärmutter.
Durch eine Pille kann man die stimulierenden körpereigenen Hormone hemmen. Eine Minipille enthält nur Gestagene, das führt üblicherweise nicht zu einer Gewichtszunahmen. Die Mirena würde auf längere Sicht die Blutungsstärke vermindern, an der hormonellen Situation insgesamt aber nichts ändern, vielliecht auch nichts an der Schmerzhaftigkeit. Aber man kann es versuchen.

viele Grüße
Dr. Grüne

Avatar
Beitrag melden
31.07.2022, 13:05 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Noch ein paar letzte Frage - wie verhält es sich mit einer Gestagenpille und Lamotrigin? 

Ich nehme es aufgrund von Epilepsie. Ich kann mich erinnern, dass eine Kombipille den Spiegel vom Lamotrigin beeinflusst hatte. 

Beeinflusst eine Gestagenpille den Lamo- Spiegel ebenfalls?

Wie sieht es bei einer Gestagenpille und Rauchen aus? Ich habe zwar bald ein Nichtraucherseminar und werde aufhören, aber die Gerinnungswerte sind meist, auch wenn nur minimal, erhöht. Habe Angst bzgl. einem erhöhten Tromboserisiko. 

Da Ultraschall und MRT ja unauffällig bzgl. Andenomyose waren - wie aussagekräftig ist die Diagnosestellung bzgl. Sichtbeurteilung der Gebährmutter bei der BS überhaupt? 

Ich möchte ungern etwas behandeln, was womöglich nicht existiert und nicht ursächlich für die Beschwerden ist. 

Viele Grüße 

 

Expertin-Grüne
Beitrag melden
31.07.2022, 13:42 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Mango,

diese Kombination führt zu Wechselwirkungen, da beide Mittel in der Leber den gleichen Verstoffwechslung unterliegen, die beschleunigt werden kann.

Die Arzneimittel können sich daher in ihrer Wirkung gegenseitig beeinträchtigen. In diesem Zusammenhang könnte die Wirkung des hormonellen Verhütungsmittels beeinträchtigt werden. Bei Epileptikern könnten vermehrt Krampfanfälle auftreten.

viele Grüße
Dr. Grüne

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.