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Probleme nach Absetzen der Pille

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

02.01.2019 | 09:51 Uhr

Sehr geehrte Experten,

seit meinem 24. Lebensjahr bis vor 2 Jahren nahm ich die Pille Lamuna 30. Danach wechselte ich auf die Lamuna 20. Ende 2017 fingen dann meine Probleme an. Ich bekam morgens immer Schweißausbrüche, Fahrigkeit/Unruhe sowie einen erhöhten Ruhepuls mit bis zu 160.

Aufgrund dieser Tatsache und anderer Probleme wie Muskelschwäche, Migräneartige Symptome...habe ich dann die Pille im Februar 2018 komplett abgesetzt.

Trotzdem verschwand diese dumme Herzrasen nicht. Es ist jeden morgen mein Begleiter und es ist einfach nicht mehr aushaltbar. Versuche mit Betablocker scheitern ständig, weil ich das Gefühl habe, dass ich immer müder, träger, schlapper, kraftloser damit werde. Ein Langzeit-EKG ergab eine Sinustachykardie mit Spitzenwert in Ruhe von 140. Niemand kann mir erklären, warum das so ist. Meine Hausärztin hatte jetzt die Idee, dass es vielleicht hormonell sein könnte.

Ich bin 37 Jahre alt, wiege bei 1,63 cm 80 kg. Nach nun fast 12 Monaten ohne Pille, hat sich mein Zyklus so gestaltet, dass ich schon nach 18-21 Tagen meine Regel bekomme. Diese ist nur an 1 Tag wirklich vorhanden. Die restlichen 4 Tage ist es nur ein "brauner Fleck" an der Slipeinlage in der Größe zwischen 2x 2 Eurostücke oder noch weniger.Aus früheren Zeiten ohne Pille kenne ich das aber ganz anders von mir. Da hatte ich massive Blutungen, nicht aushaltbar und nun so gering?

Ansonsten muss mit meinen sonstigen Hormonen auch was im argen liegen, denn ich bekomme ständig Stoppeln am Kinn.

Ab und an habe ich wie Regelschmerzen, wo die Regel aber nicht kommt. Als wenn es raus möchte, aber nicht kann.

Kann das nach fast 1 Jahr Pille absetzen noch normal sein? Und können diese Sinustachykardien wirklich hormonell bedingt sein, vielleicht sind es schon vorzeitige Wechseljahre? Meine Nebenniere ist in Ordnung.

Habe im Ultraschall der Schilddrüse auch optisch Hinweise für Hashimoto, allerdings fehlen die TPO oder TG Antikörper. Vielleicht hat das auch einen Einfluss, warum das mit meiner Menstruation nicht funktioniert? Letzter Tsh war 2,22...manche Lehrbücher sagen ja, dass man bei Hashimoto einen Tsh um 1 haben soll, manche wiederum nicht...Sind diese SD-Werte schon zu schlecht, um den ganzen Regelkreis der Hormone, auch die der weiblichen zu stören?

Können sie mir einen Rat geben, langsam ist es zum verzweifeln....

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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02.01.2019, 10:02 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Meerschweinchen,

mit Ihrem Zyklus stimmt etwas nicht, von daher ist eine Hormonanalyse zu Zyklusbeginn sinnvoll, wenn Sie nicht einfach wieder die Pille nehmen möchten.
Wenn kardiologisch keine Auffälligkeiten bestehen, sollten Sie zudem vielleicht beginnen, an Ihrer Kondition zu arbeiten. Die Phase des erhöhten Ruhepulses und das Gewicht werden sich durch regelmäßigen Ausdauersport (Joggen, Radfahren, Fitness, Schwimmen o.ä.) positiv beeinflussen lassen.
Auch hilfreich ist es, sich einen Schrittzähler zuzulegen und versuchen Sie im Alltag 10.000 Schritte pro Tag zu gehen. Vermeiden Sie Aufzüge und Rolltreppen und gehen Sie jede Treppe zu Fuß.

viele Grüße,
Dr. Grüne

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02.01.2019, 11:21 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

Ich war schon bei der Gynäkologin. Sie sagt immer wieder, dass ich abwarten soll. 

Die Pille sollte ich absetzen wegen Proteinurie und membranöser Glomerulonephritis und nicht richtig eingestellten bluthochdruck (hat die Uniklinik gesagt ). Würde deshalb auch nicht mehr unbedingt Hormone nehmen wollen, auch weil ich ja dann schon 2 autoimmune Geschehen habe...und östrogene schübe triggern sollen...

Sollte ich mal einen anderen Gynäkologen aufsuchen?

Experte-Warm
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02.01.2019, 12:20 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, eine wesentliche Ursache Ihrer hormonellen Störungen ist Ihr Übergewicht. Das (vermehrte) Körperfett wirkt als innersekretorische Drüse. Es werden über Östrogene vermehrt Androgene = männliche Hormonanteile produziert (s.Stoppeln!). Dadurch bleiben auch öfter die Eisprünge aus, das  hormonelle Gleichgewicht ist gestört.Oft bilden sich Zysten an den Eierstöcken Deshalb ist Gewichtsreduzierung  therapeutisch die halbe Miete. Der BMI sollte 25 nicht überschreiten.

Liebe Grüße PD Dr.Warm

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