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Probleme Langzyklus

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

04.10.2023 | 14:55 Uhr

Guten Tag Frau Dr. Grüne,

ich habe Sie schon mal um Rat gebeten, und hoffe, Sie können mir nochmal helfen. Mein Gyn ist leider ausgerechnet jetzt im Urlaub. Ich nehme seit 18 Monaten, seit meiner Endometriose OP die Pille Maxim im Langzyklus. Hatte nie Probleme oder Blutungen, bis im Juni wo ich leichte Blutungen hatte und der Arzt meinte, es hätte sich Gebärmutterschleimhaut aufgebaut, ich solle 1 Woche Pause machen zum abbluten. Naja dann war im Juli und August wieder alles ok und nun seit ein paar Tagen habe ich wieder leichte Blutungen. Auch eine Art Ziehen in der Gebärmutter und Nähe Eierstöcke. Die Mfa meinte, es ist egal was ich nun tue bis zu meinem Termin in 2 Wochen. Entweder ich nehme die Pille trotzdem weiter durch oder mache 1 Woche Pause. Ich selber kann das aber schwer beurteilen und entscheiden. Dafür müsste doch ein Ultraschall gemacht werden um zu sehen was los ist oder?

Meine Hauptfrage: 18 Monate war alles gut, keine Blutung im Langzyklus, jetzt dieses Jahr im Juni und nun wieder. Das deutet schon sehr auf Endometriose hin oder? Dass die Pille einfach nicht mehr wirkt?

Was mache ich jetzt am besten bis zu meinem Termin in 2 Wochen?

Über eine kurze Rückmeldung von Ihnen würde ich mich sehr freuen, vielen Dank! Viele Grüße Hanna P.

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Expertin-Grüne
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04.10.2023, 22:12 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Jojohanna,

Zwischenblutungen kommen im Langzyklus immer mal vor und bedeuten weder, dass die Pille nicht korrekt wirkt, noch dass die Endometriose wieder aufgetreten ist.
Bei einer stärkeren oder längeren Blutung ist es sinnvoll, eine Pause zum vollständigen Abbluten zu machen, sofern die letzte mindestens 21 Tage zurückliegt.
Bei einer nur leichte Blutung kann die Pille auch einfach weiter genommen werden.

viele Grüße
Dr. Grüne

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05.10.2023, 19:51 Uhr
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Vielen Dank Frau Dr Grüne, Sie haben mir damit sehr geholfen und auch beruhigt! Viele Grüße!

Expertin-Grüne
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05.10.2023, 21:01 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Jojohanna,

gern. Hoffen wir, dass diese Blutungen nun nicht regelmäßig auftreten.

viele Grüße
Dr. Grüne

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05.10.2023, 21:20 Uhr
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Das würde ich mir auch wünschen. Aber generell würden Sie bei Endometriose und leider auch Verdacht auf Adenomyose schon den Langzyklus empfehlen? So blöd es sich vielleicht auch anhören mag, aber ich habe irgendwie Bedenken, die Endometriose könnte dadurch "versteckt" wieder wachsen. Wahrscheinlich muss sowieso ab und an eine Bauchspiegelung erfolgen, um da nachzusehen, da muss ich mich nochal erkundingen.

Viele Grüße & nochmals besten Dank!

Expertin-Grüne
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06.10.2023, 16:51 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Jojohanna,

nein. Der Langzyklus ist genau richtig. Die Pille enthält ein wirkstarkes Gestagen, das das Schleimhautwachstum hemmt.
Wenn die Endometriose sich trotzdem weiter entwickelt, täte sie das ohne Pille erst recht.

viele Grüße
Dr. Grüne

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07.10.2023, 20:56 Uhr
Antwort

Hallo guten Abend,

Ja, das klingt logisch. Das heißt aber auch, ich muss die Pille für immer nehmen? Da ich keinen Kinderwunsch habe.. Oder könnte ich mal eine Zeit aussetzen, und schauen, ob die Endometriose tatsächlich wieder kommt? Die Pille soll ja das Brustkrebsrisiko erhöhen?

Nochmals herzlichen Dank und ein schönes Wochenende Ihnen! Viele Grüße

Expertin-Grüne
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08.10.2023, 11:31 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Jojohanna,

sofern es sich um eine ausgeprägte Endometriose handelte, ist die Langzeitanwendung der Pille wahrscheinlich wirklich die besonders geeignete Lösung.

Das Brustkrebsrisiko wird durch viele Faktoren beeinflusst. Die Hormonersatztherapie nach den Wechseljahren hat substanzabhängig dabei einen größeren Einfluss als die Einnahme der Pille in Jahren, die ohnehin unter Hormoneinfluss stehen.

Immer bleibt es eine Nutzen-Risiko-Abwägung, die getroffen werden muss, auch im Hinblick auf das Thrombose-Embolierisiko.

siehe auch:

https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/brustkrebs/risiko-vorbeugen.php

viele Grüße
Dr. Grüne

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13.10.2023, 15:56 Uhr
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Herzlichen Dank für Ihre ausführliche Erklärung Frau Dr. Grüne! Nächste Woche ist der Frauenarzt aus dem Urlaub zurück, dann kann ich die Bluzungen abklären lassen und hoffe, dass die Endo nicht zurück gekommen ist. Welche Frage sich mir nun stellt, ist, ob man bei meiner Bauchspiegelung OP alle von Endometriose betroffenen Organe hat sehen können? Habe gehört, dass man diese auch am Darm und der Blase haben kann, das ist wirklich heftig. Ich weiß nur, dass bei mir einer Ureterolyse rechts gemacht wurde, das bedeutet die Endometriose war bereits am Harnleiter oder? Ich habe Angst, dass ich es auch an der Blase, Niere oder Darm haben könnte.

Expertin-Grüne
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14.10.2023, 08:25 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Jojohanna,

bei einer ausgeprägten Endometriose können weitergehende Untersuchungen oder auch eine Laparoskopiekontrolle sinnvoll sein. werden. Das ist aber nur, wenn es in diesen Bereichen Beschwerden gibt, nicht "vorsorglich".
Werden Sie an einem Endometriosezentru behandelt?
Vielleicht hilft Ihnen das hier weiter:
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18.10.2023, 11:54 Uhr
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Hallo Frau Dr . Grüne, ich wurde in einem Zentrum operiert ja. Dort hieß es eben, die Pille im Langzyklus. Heute war ich beim Frauenarzt der aus dem Urlaub wieder da ist. Ultraschall war unauffällig, ein bisschen hat sich Gebärmutterschleimhaut aufgebaut, ich soll die Pille zu Ende nehmen, dann eine Woche Pause und dann die "Zafrilla" probieren weil ich eben starke Brustschmerzen mit der Maxim habe. Befinden Sie die Zafrilla für eine gute Wahl? Mit nur einem Gestagen werde ich halt irgendwann einen Östrogenmangel  bekommen oder? Aber laut dem Arzt hier nimmt das Brustkrebsrisiko ab, hat wohl alles seine Vor und Nachteile oder? Nochmals danke für Ihre Hilfe während mein Arzt so lange im Urlaub war! Viele Grüße :)

Expertin-Grüne
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18.10.2023, 18:33 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Jojohanna,

 das Hormon ist als Behandlung von Endometriose vorgesehen - es enthält dasselbe Gestagen wie Maxim nur ohne Östrogenkomponente.
Ob das zu Mangelerscheinungen führt, wird man sehen. Ggf. könnte man auch ein sehr niedrig dosiertes Östrogen als Gel oder Pflaster zuführen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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21.10.2023, 11:38 Uhr
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Hallo Frau Dr Grüne, danke für Ihre erneute Rückmeldung! Wenn ich unter der Maxim jetzt ständig Zwischenblutungen habe, ist es vielleicht wirklich sinnvoll, die Zafrilla auszuprobieren. Aber muss ich wirklich 1 Woche Pause machen, wenn ich von Maxim auf Zafrilla umsteige? Denn trotz leichtem Aufbau der Gebärmutterschleimhaut sollte ich jetzt keine Pause machen, außer ich wechsle die Pille aber wenn man keine Pause macht, muss ich dann nicht befürchten, dass sich die aufgebaute Schleimhaut "sammelt oder ähnliches" wenn ich nicht abbluten lasse? Ich verstehe überhaupt nicht, warum sich trotz Pille im Langzyklus plötzzlich immer wieder was aufbaut. Die Ärztin meinte halt auch als Sie die Eierstöcke mit dem Ultraschall untersuchte dass da Follikel oder Bläschen wären was bis jetzt nie "gesehen" wurde. Fühle mich etwas hin und hergerissen und auch nicht sicher, ob ich auf Zafrilla wechseln soll, das wurde mehr oder weniger mir selber überlassen. Bevor ich mich wieder verrückt google, was wären denn typische Östrogenmangelsymptome unter der Zafrilla? Die könnte ich ja dann normal jederzeit wieder absetzen und zur Maxim zurück oder?

Nochmals danke für Ihre ausführliche Hilfe die mir in meiner Stadt leider etwas fehlt.  Nun war es das aber wirklich mit meinen Fragen. Viele Grüße und ein schönes Wochenende! 

Expertin-Grüne
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21.10.2023, 12:47 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Jojohanna,

es ist nicht zwingend erforderlich, zwischen Maxim und Zafrilla zu pausieren. Die Pause würde aber vielleicht eine vollständige Abblutung herbeiführen und spätere Zwischenblutungen vermeiden.
Warum sich im Langzyklus etwas Schleimhaut gebildet hat, lässt sich nicht begründen. Das kann aber vorkommen, ohne dass ein grundlegendes Problem besteht.
Wenn Sie gelegentliche Zwischenblutungen in Kauf nehmen, können Sie in Absprache mit Ihrer Ärztin auch bei der bisherigen Pille bleiben.
Basisspiegel an körpereigenen Östrogenen sind auch unter Anwendung eines reinen Gestagens vorhanden. Von daher sind keine stärkeren Hormonmangelbeschwerden zu erwarten. Es könnte jedoch zum Beispiel eine Scheidentrockenheit auftreten.

viele Grüße
Dr. Grüne

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21.10.2023, 13:11 Uhr
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Super danke, jetzt fühle ich mich ziemlich aufgeklärt! Ich weiß Endometriose kann man im Ultraschall nur an Eierstockzysten erkennen oder? Jedoch bin ich froh, dass ich laut Ärztin momentan keine Laproskopie brauche. Wenn ich in 1 Jahr zur Kontrolle gehe reicht es, oder empfehlen Sie Ihren Endometriosepatienten eine halbjährliche?

Muss nun seit heute Schilddrüsentabletten wegen Unterfunktion nehmen, könen Schilddrüsenprobleme von der Pille kommen? Hoffe die beiden Tablettem beeinflussen sich nicht.

Herzlichen Dank Frau Dr Grüne, ich wünschte ich hätte eine Ärztin wie Sie hier.

Expertin-Grüne
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21.10.2023, 18:16 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Jojohanna,

sehr gern.

Wenn Sie keine Beschwerden haben, reicht die Kontrolle in 1 Jahr.

Vielen Dank für die netten Worte.

viele Grüße
Dr. Grüne

 
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22.10.2023, 12:28 Uhr
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Danke Ihnen Frau Dr. Grüne! Beste Grüße

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