Guten Tag,
seit April diesen Jahres leide ich (32, keine Kinder) an Symptomen, die sonst eher mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht werden.
Angefangen hat es mit starkem Harndrang und dem ständigen Gefühl auf die Toilette zu müssen, mittlerweile habe ich einen nahezu dauerhaften Schmerz im Scham- und Leistenbereich sowie ein seltsames Fremdkörpergefühl in der Scheide. Auch meine Migräne ist in den letzten Monaten deutlich schlimmer geworden (sonst hatte ich sie immer nur um den Eisprung und kurz nach der Periode) und in der zweiten Zyklushälfte leide ich zunehmend unter Gelenkschmerzen (primär in den Fingern) sowie Mundtrockenheit. Ich habe mittlerweile kaum noch Tage an denen ich nicht in irgendeiner Form Schmerzen verspüre, stoße damit bei meinen Ärzten aber regelmäßig auf Unverständnis.
2018 wurde bei mir schon einmal ein Östrogenmangel vermutet (damals unter der Pille Maxim), den ich aber dank Oelkop Creme relativ schnell ausgleichen konnte. Als der Spuk mit dem ständigen Harndrang dieses Jahr also wieder von vorne losging, bin ich ersteinmal zum Frauenarzt gegangen. Die Ärztin verschrieb mir Mönchspfeffer und meinte, dass meine Beschwerden "sicherlich nur PMS bedingt" seien. Als sich die Symptome nach zwei Monaten weiterhin verschlechtert statt verbessert hatten, wechselte ich den Frauenarzt. Die neue Ärztin bestätigte meinen Verdacht, lehnte es jedoch ab den Hormonstatus zu testen und verschrieb mir stattdessen erst Östrogenzäpfchen (für 2 Wochen) und anschließend Östrogensalbe (0,5 mg), die ich 2x wöchentlich auftragen soll. Die Salbe half zumindest ein bisschen gegen die Scheidentrockenheit und den Harndrang, nicht aber gegen die Schmerzen in der Leistengegend oder das Fremdkörpergefühl.
Mittlerweile habe ich mehrfache PAP-Abstriche, Ultraschall (sowohl klassisch als auch vaginal) und eine Urinkultur hinter mir (weil mein Hausarzt als Auslöser eventuell doch eine bakterielle Infektion vermutete). Die Symptome sprechen für einen (starken) Östrogenmangel, aber sobald ich erwähne, dass mein Zyklus regelmäßig ist (29~31 Tage), wird dieser Verdacht sofort verworfen.
Ich weiß wirklich nicht mehr, woher die Schmerzen sonst kommen sollen. (Endometriose stand zwischenzeitlich auch im Raum und ist definitiv etwas, worauf ich meine Ärztin ansprechen werde. Aber eigentlich habe ich keine übermäßiegn Schmerzen während der Periode selbst). Auch auf Sport habe ich die letzten 3 Monate strikt verzichtet, weil meine Hausärztin statt Östrogenmangel zwischenzeitlich eher eine Schambeinentzündung vermutet hatte. Aber seitdem ich keinen Sport mehr mache, sind die Schmerzen in der Leiste und am Schambein nur noch stärker geworden. :(
Kann man trotz regelmäßigen Zyklus einen Östrogenmangel haben? Oder ist ein regelmäßiger Zyklus wirklich ein Garant dafür, dass ein Östrogenmangel auszuschließen ist?
Vielen Dank im Voraus