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Östrogenmangel? / Wechseljahre?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

12.04.2019 | 12:09 Uhr

Hallo liebes Expertenteam,

ich bin 42 Jahre, verheiratet und habe einen 9jährigen Sohn. Ich hatte eine Fehlgeburt. In meiner Schwangerschaft (und auch schon davor) habe ich mich nie richtig fit und wohl gefühlt.

Ca. 1 Jahr nach der Geburt meines Kindes wurde bei mir Hashimoto festgestellt. Anfangs habe ich die Hormone sehr schlecht vertragen(massive Überfunktion), aber jetzt bin ich mit 75µg L-Thyrox und einem TSH von 1,5 gut eingstellt. 

Im laufe der letzte Jahre habe ich immer wieder festgetsellt, das ich mich irgendwie nicht mehr leistungsfähig fühle, ständig müde bin, meine Haut trocken wird und meine Haare stumpf und struppig sind, der Blutdruck stieg.

Meine Periode kam immer so nach 33-34 Tagen, die Blutungen waren mal weniger mal echt heftig. Als ich vor 2Jahren fast ausgelaufen bin ich zu meiner FÄ. Die hat einen Bluttest (3. ZT)gemacht: Östradiol: 33pg/ml; Progesteron 0,16 ng/ml und LH 6,0 mIU/ml.

Daraufhin hat Sie Cygloprogynova (2mg/1mg) verschrieben. Mit dem 1. Blister habe ich wieder richtig gut gefühlt. Leider traten in der Pause gewaltige Kopfschmerzen auf und meine Periode traf auch nicht ein. Dazu kam noch, dass mit Einnahme des Gestagens in der 2. ZH extreme Verstopfung bekam. Das hatte ich ohne HEP auch schon immer ca 5Tage vor Einsetzen der Periode, aber nie so schlimm.

Dazu muss ich noch sagen, dass ich nie eine Pille oder Nuvaring vertragen habe. Es traten immer irgendwelche Komplikationen auf: Kopfschmerzen/Migräne, Durchfall, Blutungen, vernebeltes Denken. etc

Cykloprogynova hatte ich also nach 4 Monaten wieder abgesetzt.

Hatte auch schon mal Gynokadin in Kombi mit Utrogest probiert: gleiches wie bei Cykloprogynova.

Habe mit meiner FÄ besprochen, dass ich mal versuchen soll mit 1/2 Hub Gynokadingel klar komme. Ja es half mir, anfangs mehr als jetzt.

Jetzt 2 Jahre später geht es mir so elend, dass ich mich krankschreiben ließ. Ich bin extrem schlapp, dauermüde, gereizt, schlechtes Kurzzeitgedächtnis, Herzrhythmusstörungen...

Habe mir nochmal Blut abnehmen lassen. Unter Suppremierung von 1/2 HUb Gynokadin habe ich einen Östradiolwert von 32, Progesteron 0,3 , LH: 6,6

Den Eisprung merke ich und auch anhand des glasiges Ausflusses scheint mir, als ob da was passieren würde. Rund um den Eisprung gibt es 1-2 Tage an denen ich mich einigermaßen wohl fühle. Ich nehme an, das liegt am Östrogenanstieg zu mitte des Zyklusses. Das sind aber auch die EINZIGSTEN Tage wo ich mich so etwas wie ein Mensch fühle

Meine FÄ hat mit jetzt Visanne verschrieben "um den Zyklus auszuschlaten, damit die Schwankungen nicht mehr auftreten.

Ich hatte schon mal eine GestagenPille probiert, damit ging es mir noch schlecht als ohne.

Ich bin schon echt verzweifelt, weil nicht vorwärts geht und ich kein Präparat so weirklich vertrage. Bin ich den Wechseljahren? Funktionieren meine Eierstöcke einwandfrei? Was raten Sie mir.

Ganz lieben Dank! für ihre Mühe!

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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12.04.2019, 15:57 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Zipfelmütze,

Sie sind 42 Jahre, haben (regelmäßige?) Zyklen mit Eisprung. Die zu Zyklusbeginn bestimmten Hormonwerte zeigen keine Aufälligkeiten.

Sie fühlen sich im natürlichen Zyklus schlecht, aber auch eine Hormontherapie/Pille vertragen Sie vom Wohlbefinden her nicht.
Insgesamt fühlen Sie sich seit mehr als 9 Jahren (schon vor der Geburt Ihres Sohnes) schlecht.
Sie fühlen sich müde, haben Probleme mit der Leistungsfähigkeit, klagen über Gereiztheit und Blutdruckveränderungen, Haut- und Haare sind trocken.

Ein Zusammenhang zwischen Ihrem Wohlbefinden und dem weiblichen Hormonzyklus kann ich hier nicht erkennen. Während einer Schwangerschaft liegen die Hormonspiegel besonders, auch in dieser Zeit haben Sie sich aber offenbar nicht wohlgefühlt.

In erster Linie sehe ich einen Abklärungsbedarf beim Hausarzt (neben der Schilddrüsenfunktion sollte ein Blutbild und der Speichereisenwert überprüft werden). Man sollte auch in Richtung eines Erschöpfungssyndroms und einer depressiven Entwicklung denkenund  wenn erforderlich diesbezüglich behandeln.

viele Grüße,
Dr.Grüne

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17.04.2019, 13:20 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne,

recht vielen Dank für ihre Antwort. Anhand meines Blutbildes konnte ein leicht erniedrigter Eisenwert, sowie Vit D -Mangel festgestellt werden. Beides nehme ich seit ein paar Wochen, ohne nennenswerte Besserung. Meine SD-werte waren laut Endokrinologe ok. Ich habe mit meiner HÄ auch offen über Depression gesprochen. Sie ist der Meinung, wenn ich eine Depression o.ä. hätte, würde ich anders auftreten/mich dementsprechend verhalten. Trotzdem schickt Sie mich zum Facharzt um es abklären zu lassen, was ich auch gut so finde, weil man ja nie weiß was in einem so schlummert.

Was mich stutzig macht ist ihre Aussage bezüglich der Blutwerte Östrogen/Progesteron. Laut Laborzettel und Aussage meiner FÄ habe ich "zu wenig" Östrogen in mir. Woraufhin sie mir die Cykloprogynova verschrieben hatte und mit der es mir DEUTLICH besser ging. Hätten mich die Kopfschmerzen in der Einnahmepause nicht schach matt gesetzt würde ich die wahrscheinlich die heute noch nehmen.

Voallem nach der Geburt von meinem Kind habe ich gemerkt, dass ich im Zyklus sehr schwanke. Das fing mit einem ausgeprägten PMS, häufigen Zysten, starkes Ziehen in der Eierstockgegend an und ist heute soweit fortgeschritten, das ich mich wie gesagt nur rund um den Eisprung gut fühle und gut drauf bin.

Vielen Dank im voraus und auch DANKE das es diese Seite gibt!

 

Expertin-Grüne
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17.04.2019, 17:59 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Zipfelmütze,

die weitere Abklärung wird hoffentlich zu einer besseren Eingrenzung der Beschwerden führen.
Auch ohne echten Hormonmangel kann man zyklusabhängige Beschwerden (PMS, Zystenneigung, ziehende Unterbauchbeschwerden) durch Einnahme einer Pille gut regulieren, treten diese dann vermehrt während der Einnahmepause auf, ist auch die unterbrechungsfreie Anwenung im Langzyklus möglich.

viele Grüße,
Dr.Grüne

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