Hallo,
ich würde gerne einmal nachfragen, welche langfristigen Folgen oder Risiken bei einer dauerhaften Langzeiteinnahme von Chlormadinon zu bedenken sind? Insbesondere würde ich gerne wissen, ob es ein erhöhtes Krebsrisiko gibt, wenn Chlormadinon 2 mg oder 4mg über mehrere Jahre angewandt wird. Oder welche sonstigen Nebenwirkungen/ Langzeitfolgen kann es geben und wie wahrscheinlich ist es, dass sie auftreten? Könnten Sie mir da weiterhelfen?
Vielen Dank!
Hallo Wuppeldu,
warum nehmen Sie es denn? Wie alt sind Sie? Ist das eine alleinge Therapie oder eine Kombination mit einem Östrogen?
viele Grüße
Dr. Grüne
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Ich bin 32 Jahre alt und soll es aufgrund von Haarausfall (und einem damit einhergehenden großen Leidensdruck) nehmen, da leider keine andere Behandlung funktioniert und die Haare auf antiandrogene Hormone positiv reagieren. Das Chlormadinon wäre als alleiniges Hormon zu nehmen.
Freundliche Grüße
Hallo Wuppeldu,
üblicherweise ist die Kombination mit einem Östrogen geeigneter, damit kein Mangel entsteht. Das ist zudem meist besser verträglich. Oder gibt es dagegen Kontraindikationen?
Waren Sie schon in hautärztlicher Behandlung?
viele Grüße
Dr. Grüne
Genau, von Seiten der Hautärzte wurde mir immer nur Minoxidil verordnet, das ich leider aber aufgrund starker Nebenwirkungen nicht vertrage. Somit bin ich nun ziemlich verzweifelt auf der Suche nach Alternativen und versuche die Risiken und Langzeitfolgen von Chlormadinon herauszufinden und gegen den so dringend erhofften Nutzen abzuwägen. Sorgen macht mir dabei insbesondere ein möglicherweise erhöhtes Krebsrisiko. Könnten Sie mir eine ungefähre Risikoeinschätzung diesbezüglich geben?
Ich habe eine heterozygote Faktor V Leiden Mutation, darum darf ich Östrogene leider nicht nehmen.
Was würde es denn bedeuten, wenn ein Östrogenmangel entstünde?
Herzlichen Dank!
Hallo Wuppeldu,
auf längere Sicht wäre ein Östrogenmangel nicht gut für den Knochenstoffwechsel.
Gibt es denn einen nachweislichen Androgenüberschuss?
Sofern ein mögliches Übergewicht besteht, sollten Sie auch den Zucker- und Insulinstoffwechsel untersuchen lassen.
Das Krebsrisiko ist bei Anwendung eines reinen Gestagens nicht bedeutsam verändert. Da gibt es viele andere Faktoren, die eine weit größere Bedeutung haben.
viele Grüße
Dr. Grüne
Das hilft mir schonmal sehr, vielen Dank!
Könnte das Vorliegen eines möglichen Östrogenmangels denn anhand eines Bluttestes regelmäßig kontrolliert werden?
Ein Androgenüberschuss wurde bei Blutuntersuchungen regelmäßig nicht festgestellt, die Einnahme von antiandrogenen Hormonen stoppen in meinem Fall aber dennoch den Haarausfall.
Achso und können Sie mir abschließend noch sagen, ob Chlormadinon 2 oder 4 mg auch eine verhütende Wirkung hätte?
Hallo Wuppeldu,
im Kombinationspräparaten sind 2 mg enthalten und sichern die verhütende Wirkung.
Als Einzelsubstanz ist das Gestagen nicht zur Verhütung zugelassen.
viele Grüße
Dr. Grüne
Hallo Wuppeldu,
der Östrogenmangel entsteht durch die Hemmung der Eierstockaktivität - ein Laboruntersuchung ist nicht erforderlich, um das festzustellen.
viele Grüße
Dr. Grüne
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