Avatar

Hypermonorrhoe - Myom - Eisenmangel

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

11.03.2019 | 08:43 Uhr
Ich bin fast 45, 2-fache Mutter und habe seit 10 Jahren ein Myom, welches mit der Gebärmutter verwachsen ist. Vor der Geburt meines 2. Kindes (13) hatte ich eine Konisation wegen bösartiger Zellwucherungen am Gebärmutterhals, die dabei nicht vollständig entfernt wurden, nach der 2. Geburt aber verschwunden waren. Ich entschied mich ca. 1 Jahr nach Feststellung des Myoms auf dringendes Anraten meines Arztes, für die 3-Monatsspritze, obwohl ich kein Freund von Hormonpräperaten bin und war. Ich habe durch die 3-m-Spr 10 Kilo zugenommen und meine Libido sank beträchtlich, trotzdem blieb ich für etwa 5 Jahre dabei und beendete diese schließlich trotz großem Unverständnis meines Gynäkologen. Meine Bedenken, dass sich die Hormonbehandlung auf die Knochendichte und den Gemütszustand auswirken kann blieben ungehört. Eine OP sei ausgeschlossen,es gäbe einfach keine Alternative, so seine Sichtweise. Nach dem Absetzen erreichte ich ohne bewusstes zu tun wieder mein altes Gewicht. Die nächsten 2 Jahre hatte ich zwar immer wieder Probleme mit starken Blutungen, bekam die Sache aber mit dem ayurvedischen Mittel "Ashoka" ganz akzeptabel in den Griff, ich hatte immer wieder leichten Eisenmangel, jedoch mit gutem Depot. Vor einem Jahr wurden erneute Zellveränderungen am Gebärmutterhals festgestellt und die Blutungen wurden trotz Ashoka (mir fehlte hierzu auch kompetente Beratung!) wieder stärker. Letztlich erreichte ich ein Eisenmangel-tief (Eisen 7,0/dl, Serrum Ferritin 5,1/dl, Hämatologisch:anämisch, mikrozytär und hypochrom) und nehme seither hochdosiertes Eisen in Tablettenform. Mein Arzt besteht auf eine Behandlung mit Hormonen und sagt, dass eine OP ausgeschlossen sei bzw. nur die letzte Option wäre. Außerdem sei eine OP nur mit Bauchschnitt möglich? Kinderwunsch ist kein Thema mehr für mich und die weiter fortschreitenden Zellveränderungen wäre ebenfalls beseitigt. Ich möchte keine Hormonbehandlung mehr! Gibt es wirklich keine Alternative und habe ich als Patientin kein Mitspracherecht??? Ich bitte um ihre Meinung dazu! DANKE!!!

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

1
Bisherige Antworten
Experte-Warm
Beitrag melden
11.03.2019, 10:42 Uhr
Antwort von Experte-Warm

Hallo, Sie entscheiden über ihren Körper allein. Der Arzt macht Ihnen Vorschläge mit Alternativen. BMI wäre noch wichtig zu wissen.. Die Myome wachsen unter dem Einfluss  der Östrogene, die in Ihrem Alter zunehmen weniger ausgeschüttet werden. Dadurch wird ein  Wachstum des Myoms unwahrscheinlich  Deswegen könnten Sie auf Hormone verzichten. Mit Ihren Arzt allerdings müssten Sie das absprechen. Die Schleimhaut könnte man auch veröden. Im Vordergrund steht aber offenbar Ihre Anämie. Normalwerte: Hb 12-16 g/di(=7,5 - 9,9 nmol/l, Eisen: 40 - 150 µg/l). Die Anämie bedarf internistischer Behandlung. LIebe Grüße PD Dr.Warm 

Beitrag melden
11.03.2019, 11:36 Uhr
Kommentar

Vielen Dank für die rasche Reaktion! Ich wiege aktuell ca. 65kg bei einer Größe von 168cm. In meinem Alltag als Alleinerzieherin, im Sozialbereich tätig, bin ich ziemlich gefordert. Ausserdem mache ich seit 1,5 Jahren berufsbegleitend Ausbildung, habe daher kaum Freizeit zur Verfügung und spüre die Anämie durch Müdigkeit, erhöhtem Ruhepuls und hatte letztes Jahr auch massives Mund/Zungenbrennen,welches offensichtlich auch damit im Zusammenhang stand.  Wegen der Hypermomorrhoe war ich letzte Woche bei meinem Gynäkologen und bekam Orgametril Tabletten verschrieben. Da meine Regel am Tag darauf endete, und er auf meinen Wunsch eine andere Lösung zu finden nicht einging,habe ich diese jetzt nicht eingenommen. Leider würde ich bei einem anderen Gynäkologen erst in einigen Wochen einen Termin bekommen. Sie meinen also, dass ich wegen der Anämie einen Internisten aufsuchen sollte? Wie würde eine Verödung der Schleimhäute vor sich gehen? Würde dies im Krankenhaus gemacht? Wie stehen sie zu einer Gebärmutterentfernung? Ist diese wirklich nur mit einem Bauchschnitt möglich? Mein Arzt sagte, dass dies Unumgänglich sei und die Op nur durchgeführt würde, wenn die Hormonbehandlung fehlschlage. Ist dies richtig?

Danke im vorhinein! lg

Expertin-Grüne
Beitrag melden
11.03.2019, 15:00 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo

bitten Sie doch um eine ambulante Klinikvorstellung zum Einholen einer Zweitmeinung. Unter den geschilderten Voraussetzungen ist eine Gebärmutterentfernung sicherlich eine Option, die in Betracht gezogen werden sollte. Eine Hormonbehandlung ist dafür keine Vorbedingung.
Es gibt dabei selbstverständlich verschiedene Wege, eine Gebärmutter zu entfernen. Welcher Weg möglich und in Ihrem Fall sinnvoll ist, hängt natürlich auch von der Größe des Myoms ab.

Lesen Sie hier: https://www.lifeline.de/therapien/hysterektomie-gebaermutterentfernung-id35255.html

Wegen der Anämie sollten Sie sich behandeln lassen, wenn sie nur durch den monatlichen Blutverlust begründet ist, wäre dies zunächst eine Eisensubstitution.
WEnn man die Gebärmutter als solche erhalten möchte, kann mit einer Endometriumablation die Gebärmutterschleimhaut verödet werden, mit dem Ziel dass die mögliclhen Blutungen vollkommen zum Erliegen kommen oder deutlich schwächer werden.

viele Grüße,
Dr. Grüne

Beitrag melden
11.03.2019, 18:05 Uhr
Kommentar

Ich danke für die umfassende und kompetente Information!

liebe Grüße!

Expertin-Grüne
Beitrag melden
11.03.2019, 18:10 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

Gern - ich wünsche alles Gute,
Melden Sie sich gern wieder, wenn es weitere Fragen gibt.

viele Grüße,
Dr. Grüne

 

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Expertenrat
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.