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Hormonstatus- Mangel oder nicht?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

27.09.2020 | 16:00 Uhr

Halli Hallo,

Ich leide seit dem Absetzen der Pille vor etwa vier Jahren unter vielerlei Symptomen. U.a. Gereiztheit, Aggressivität, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, degressiven Verstimmungen, Schwindel, einem Gefühl von innerer Leere , zyklusschwankungen, allerdings nur von etwa sechs Tagen, teils unerträglicher pms uvm. 

Ich habe auch vor dem absetzen der Pille bereits eine SD Unterfunktiom gehabt, allerdings waren die Symptome beschränkt auf  v.a. die Müdigkeit

Ich nehme einige Vitamine aufgrund von Mängeln ein, aber an diesen Symptomen hat sich nur mäßig etwas geändert. Auch Antidepressiva haben dieses merkwürdige Gefühl nicht ändern können.

Ich bin 31 Jahre alt und habe am 19. Tag meines Zyklus einen Hormonstatus durchführen lassen.

Leider etwas zu früh, da ich einen relativen progesteronmangel vermute. Mein Zyklus dauert im schnitt 29 Tage.

Am 19. Tag waren die Werte wie folgt...übrigens Follikelphase...was ich etwas merkwürdig finde?

Östradiol: 65pg/ml

Progesteron: 200pg/ ml (0,2ng/ml)

17-Hydroxyprogesteron:0,5ng/ml

LH:8,4 mIE/ml

FSH:5,6 mIE/ ml

Dhea Sulfat: 1170 ng/ml

Prolaktin:11,9ng/ml

Testosteron:0,27ng/ml

Cortisol: 18 Uhr abends: 5µg/dl

 

Der Grund dafür war, dass ich die Pille danach einnehmen musste und plötzlich einr derart positive Wirkung verspürt habe, dass ich wieder Lust auf alles hatte..für einen Tag!

 

Ich möchte keine künstlichen hormone nehmen, aber könnte es sein, dass hier ein progesteronmangel bzw. Eine Östrogendominanz besteht?

Möchspfeffer und eine progesteroncreme nach Dr. Lee habe ich bereits probiert...mit mäßigem Erfolg.

Das Verhältnis liegt gerade mal bei 3:1, statt bei 100:1 im optimalfall natürlich.

Irgendeine Erklärung muss es dafür doch geben.

Bin echt verzweifelt.

Und würde mich sehr über eine Antwort freuen.

Herzliche Grüße!

 

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27.09.2020, 16:40 Uhr
Antwort

Ps. Die Pille danach war die PiDaNa mit dem Wirkstoff Levonorgestrel.

 

Expertin-Grüne
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27.09.2020, 20:28 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

der Hormonstatus lässt noch keinen nahenden bzw. erfolgten Eisprung erkennen, wie das am 16.Zyklustag bei der geschilderten Zyklusdauer zu erwarten wäre. Aber Sie haben ja eine Notfallverhütung durchgeführt, die eben diesen nahenden Eisprung hemmt. Von daher ist das in diesem Zyklus nicht aussagefähig.
Aus der Veränderung des Befindens lässt sich jedenfalls auch kein Hormonmangel ableiten.
Viele Frauen mit PMS fühlen sich indess unter Anwendung der Pille wohler.

viele Grüße
Dr. Grüne

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27.09.2020, 20:51 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Dr. Grüne,

Vielen Dank für die schnelle Antwort.

Leider habe ich Ihre Antwort erst jetzt gelesen

Ich werde nun noch einmal einen Test durchführen lassen; nun hoffentlich zum richtigen Zeitpunkt. Das werde ich nun noch einmal bei meinem Gynäkologen besprechen.

Falls dieser dann aber normal ausfällt, werde ich wohl auch wieder die Pille nehmen ...mit genügend Sport und einem gesunden Lebensstil sollte mir die Pille dann bestimmt mehr nutzen als schaden. Vielleicht bin ich einfach sehr empfindlich, aber wenn sie mir hilft...dann ist es doch was. 

Vielen Dank :)

Herzliche Grüße

 

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27.09.2020, 20:43 Uhr
Antwort

Ich war wohl sehr schlecht vorbereitet, um meine Frage zu stellen.

Referenzbereiche vom Labor sind folgende in der Follikelphase:

LH: 1,9-12,5

FSH:2,5 -10,2

Östradiol : >10

Progesteron: < 0,81 ng/ ml

17-OH-P: <0,1 ng/ml

Prolaktin: 2-18 ng/ ml

Testosteron: <0,6ng/ml

DHEA: 1600-2800 ng/ml

Cortisol: abends 2,9-17,3ug/dl

 

Mein zyklus war zu dem Zeitpunkt 30 Tage lang.

Nun war er 27 Tage lang. Wann müsste ich das östradiol sowie das progesteron testen, um ein brauchbares Ergebnis zu erhalten? Ich wundere mich allerdings über die lange follikelphase. Leider wurde mir nicht gesagt, dass der Test unbrauchbar ist zu diesem Zeitpunkt. Die Werte sehen ja auch super aus..bis auf die etwas zu lange Follikelphase. 

Allerdings sieht das östradiol für mich etwas hoch aus..im Gegenzug liegt das progesteron für die späte follikelphase sehr niedrig aus. 

Ich fühle mich leider nicht so gesund, wie die Werte es hergeben...

Falls irgendjemand sich Zeit nimmt, um diesen Roman zu lesen..wäre ich euch sehr dankbar. Ansonsten stelle ich die Frage vielleicht nochmal etwas verkürzter. 

Muss ich den Test also nochmal machen? Verstehe ja, dass ein Arzt nicht einfach Progesteron oder östrogen verschieben kann, wenn kein Grund zu einer Indikation besteht...

 

 

Lg

 

 

 

Expertin-Grüne
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27.09.2020, 20:49 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

das ist immer nur eine Momentaufnahme. Die Werte verändern sich kontinuierlich im Zyklusverlauf. In diesem Fall hat zum Abnahmezeitpunkt eben noch kein Eisprung stattgefunden. Daher ist der Progesteronwert niedrig. Das Östrogen ist keinesfalls zu hoch - eher auch niedrig, wenn man einen kommenden Eisprung erwartet.
Aber das heißt eigentlich nichts nach Einnahme der Pille danach.
Bei einigermaßen regelmäßigen Zyklen ist kein Hormonmangel anzunehmen.
Wenn überhaupt ist ein Hormonstatus zu Zyklusbeginn aussagefähig (3.-5. Zyklustag). Letztlich ist ein Therapieversuch sinnvoll, wenn es Ihnen nicht gut geht. Dazu braucht man keinen Hormonstatus.

viele Grüße
Dr. Grüne

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27.09.2020, 21:00 Uhr
Kommentar

Vielen Dank, dass Sie sich so viel Zeit nehmen.

Meinen Sie eine Psychotherapie oder eine hormonelle Therapie? Die Eine Gesprächstherapie strebe ich nun auch an, sicherlich hängt die Ausprägung der Symptomatik auch damit zusammen, aber nur zum Teil wie ich denke. Beides strebe ich nun an.

 

 

 

 

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27.09.2020, 21:03 Uhr
Kommentar

Da spüre ich wieder, wie sehr mich das alles mitnimmt. Nun habe ich es verstanden. Vielen lieben Dank für Ihre Zeit. Das hat mir etwas Sicherheit gegeben. 

Toll, dass es solch eine Möglichkeit gibt. Großes Lob an Sie!. Vielen Dank!!!

 

Expertin-Grüne
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28.09.2020, 07:09 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

ich dachte tatsächlich zuächst an eine Hormontherapie, vielleicht mit einer geeigneten Pille, um Ruhe in die Hromonsituation hinein zu bringen.
Begleitend ist sicherlich ein ganzheitlicher Ansatz sehr wichtig. Mit Tabletten lässt sich nicht alles lösen.
Vielen Dank für Ihre anerkennenden Worte.

viele Grüße
Dr. Grüne

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