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Endometriose, Bakterielle Vaginose

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

11.10.2024 | 15:41 Uhr

Guten Tag,

ich hoffe, Sie können mir bei meinen Fragen weiterhelfen.

1. Der Frauenarzt hat mir Fluomizin Tabletten verordnet. Leider muss ich zugeben, dass ich noch keinen Geschlechtsverkehr hatte und es mir ziemlich schwer fällt, mir etwas in die Scheide einzuführen, nicht unbedingt, weil es mir Schmerzen bereitet, sondern mehr weil ich so verkrampfe und Angst habe, ich könnte was falsch machen. Was ist, wenn ich die Fluomizin nicht richtig platzieren kann, sodass sie dann feststecken und ich sie nicht mehr rausbekomme, kann das passieren? Oder eben nicht weit genug hinein..Wissen Sie noch eine Alternative zu solchen Tabletten, Cremes mit Applikator, z.B. Kadeflora oder Sobelin?Ich weiß gar nicht, wo ich die Bakterien her haben soll, etwa durch die Zafrilla??

 2. Ich wurde schon operiert wegen Endometriose und nahm dann die Maxim 2 Jahre hatte dann aber Zwischenblutungen und bin dann vor einem Jahr zur Zafrilla gewechselt. Seit einem Jahr hatte ich keine Zwischenblutungen, nichts mehr.

3. Der Arzt meinte, ich sollte sie mal absetzen und schauen was passiert, aber ist es nicht so, dass die Endometriose dann meistens zurückkehrt? Könnte ich die Zafrilla bedenkenlos jahrelang einnehmen oder soll ich jetzt nach fast 3 Jahren wirklich aufhören?

4. Östrogenmangel werde ich dann bestimmt haben oder? Erfahrungsgemäß, würde sich die Endometriose sofort wieder bilden?

Ich würde mich sehr über Ihre Ratschläge freuen und wünsche ein schönes Wochenende!

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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12.10.2024, 09:37 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

vermutlich ist der durch Zafrille hervorgerufene Östrogenmangel die Ursache Ihrer vaginalen Beschwerden / Infektion.
Die Frage der passenden Behandlung richtet sich danach, was Ihr Arzt festgestellt hat. Das können zum Beispiel (eigene) Darmbakterien sein, die aber nicht in die Scheide gehören.
Mit dem Fluomizin kann nichts Schlimmes passieren, auch wenn Sie es nicht hoch genug einführen. Aber wenn Ihnen das zu unangenehm ist, können Sie es erst einmal mit einer MilchsäureKur versuchen (Apotheke). Sobelin ist ein Antibiotikum - das ist vielleicht gar nicht erforderlich.

Eine Endometriose neigt dazu, erneut aufzutreten. Je nachdem wie ausgedehnt der Befund war, ist es vielleicht keine gute Idee, die Behandlung abzubrechen. Vielleicht können Sie aber wieder auf eine Pille umsteigen, die auch ein Östrogen enthält wie die Maxim. Gut möglich, dass nun keine Zwischenblutungen mehr auftreten. DAs müssen Sie aber bitte mit Ihrem Arzt besprechen, der den Verlauf und OP Bericht kennt.

viele Grüße
Dr. Grüne
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12.10.2024, 14:02 Uhr
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Hallo Frau Dr Grüne, herzlichen Dank für Ihre schnelle Hilfe!

Der Arzt meinte evtl e coli. obwohl ich mich nach dem Stuhlgang immer richtig von "vorne nach hinten" abwische. War vor ein paar Wochen im Meer baden, könnte das auch ein Grund sein? Wäre natürlich schlecht, wenn die Zafrilla nun das verursacht, ich vertrage sie nämlich besser als die Maxim, unter der ich starke Brustschmerzen hatte. 

Ist es denn aber normal, dass ich seit ich die Zafrilla seit einem Jahr nehme keine einzige Zwischenblutung mehe hatte oder deutet das auch auf einen Östrogenmangel hin?

und noch kurz wegen der Fluomizin, da ich damit keinerlei Erfahrung habe und es mir unangenehm ist, wie viel "cm" darf oder muss ich die denn einführen dass sie Wirkung entfachen würde? Ich verkrampfe leider so stark und habe Angst, was falsch zu machen.

Milchsäure ist z.b dieses Kade Flora oder,  denken Sie das reicht auch?

Eine letzte Frage bitte; Ich hatte eben Schokoladenzysten an den Eierstöcken und Herde im Bauchraum. Dürfte ich die Zafrilla also problemlos weitere Jahre einnehmen trotz Estrogenmangel? Maxim geht wie gesagt gar nicht. Oder was halten Sie von dem neuen Ryeqo?

 

Entschuldigen Sie meine vielen Fragen, ich bin momentan sehr verunsichert.

 

Herzlichen Dank nochmal!

 

Expertin-Grüne
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13.10.2024, 11:02 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

über diese Alternative oder auch die Zugabe eines niedrig dosieren Östrogens können Sie mit Ihrem Arzt diskutieren, wenn Ihnen eine langfristige Therapie empfohlen wird. Bei Patientinnen, bei denen Dienogest eine entsprechende Wirkung zeigt und gut vertragen wird, erfolgt üblicherweise eine Umstellung. Eine einmalig aufgetretene Infektion ist kein Grund "alles umzuschmeißen" was bis dahin gut funktioniert.

https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/endometriose/therapie/

Wenn Sie es doch mit den Fluomizin-Zäpfchen versuchen möchten, sollten Sie die Wirkung schon innerhalb von 3 Tagen spüren. Die empfohlene Dosis beträgt 1 Vaginaltablette täglich über 6 Tage (am besten abends vor dem Schlafengehen).  Wenn Sie ein einführen, wird der Wirkstoff seinen Weg finden, auch bei einer Tablette, die nicht maximal tief liegt.

viele Grüße
Dr. Grüne

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13.10.2024, 13:46 Uhr
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Hallo Frau Dr Grüne,

vielen vielen Dank für Ihre detaillierte Antwort und den Link bzgl der Endometriose. Dass ich seit einem Jahr unter Dienogest keine Zwischenblutungen mehr hatte, ist ja ein gutes Zeichen oder, wobei ich glaube Zwischenblutungen würden nicht automatisch auf eine erneute Endometriose hindeuten? 

Bezüglich wegen der Fluomizin, ich hatte es gestern Abend nach mehrmaligem Versuchen geschafft, es einzuführen, circa so weit wie diw Hälfte meines Zeigefingers, dann tat es weh. Hoffe ich habe es richtig gemacht, denn als ich heute aufwachte, war ziemlich viel weißes, vermutlich von der Tablette um die Scheide und im Slip, können Sie mir sagen ob das normal ist?

Weil Sie sagten wegen Linderung der Symptome muss ich sagen, dass ich eigentlich nie Symptome hatte, außer gelblichen Ausfluss aber der Arzrzt meinte, das ist normal. Mal sehen, was der bakterielle Abstrich ergibt aber Fluomizin würde ja gegen das meiste helfen oder? Soll ich danach eine Milchsäurekur machen, das Fluomizon zerstört ja vielleicht auch die gesunden Laktobazillen oder?

 

Ich bedanke mich nochmal herzlich für Ihre Hilfe, das war sehr beruhigend für mich! Einen schönen Sonntag wünsch ich!

Expertin-Grüne
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13.10.2024, 14:08 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

richtig. Fluomizin hilft gegen das meiste. Dass es am Folgetag zu Ausfluss kommt, ist ganz normal.
Sie können das Zäpfchen auch mit etwas Gleitgel/Vaseline/Milchsäurecreme benetzen, um es leichter einführen zu können.

viele Grüße
Dr. Grüne
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13.10.2024, 17:57 Uhr
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Okay, das werde ich probieren. Mir stellt sich noch die Frage, ob die bakterielle Vaginose meinen Pap Abstrich beeinflussen wird/kann? Bisher war es immer Pap 1.

 

Beste Grüße

Expertin-Grüne
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13.10.2024, 19:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

nein, normalerweise spielt das keine wesentliche Rolle.
Der Pap Abstrich kann sich vor allem im Rahmen einer HPV Infektion verändern.

viele Grüße
Dr. Grüne
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13.10.2024, 20:41 Uhr
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Gut zu wissen.

Ich danke Ihnen vielmals für Ihre Zeit, Sie haben mir damit geholfen!

Beste Grüße

Expertin-Grüne
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14.10.2024, 07:12 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Das freut mich! Alles Gute!

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14.10.2024, 18:27 Uhr
Kommentar

Vielen Dank, das wünsche ich Ihnen natürlich auch!

Schönen Abend noch

Expertin-Grüne
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14.10.2024, 21:02 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Vielen Dank!

:ROSE:

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