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Eisprung und Scheidenpilz

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

22.03.2024 | 21:51 Uhr

Guten Abend,

ich hatte heute Nacht/morgens meinen Eisprung. Ebenfalls seit heute habe ich wahrscheinlich einen Scheidenpilz. Da Kinderwunsch besteht, frage ich mich nun, ob ich diesen Zyklus vorzeitig abschreiben kann/muss. Verhindert der Pilz eine Befruchtung und anschließende Einnistung oder besteht noch Hoffnung? Bei einer schon bestehenden Schwangerschaft ist ein Scheidenpilz ja nicht immer unbedingt ein Problem und kann gut behandelt werden. Wie ist es aber bei Kinderwunsch?

Sollte eine Schwangerschaft grundsätzlich trotz Pilz möglich sein, wann sollte/kann ich dann mit der Behandlung beginnen? Wäre es besser, eine möglich Einnistung abzuwarten oder ist das eher kontraproduktiv?

Ich kämpfe seit einem halben Jahr fast jeden Monat mit Scheidenpilzen. Meistens nehme ich zur Behandlung Kadefungin (Vaginaltabletten und Creme), was auch immer hilft. Im Anschluss mache fast jedes Mal eine Milchsäurekur und/oder nehme Omnibiotic Flora Plus. Vor 8 Wochen hat mir meine Frauenärztin Fluconazol verschrieben, um den neuerlichen Pilz loszuwerden. Die 1x-Tablette hat super gewirkt, aber jetzt geht es leider schon wieder von vorne los. Mein Mann wird jedes Mal mit Creme mitbehandelt, wobei ich zugeben muss, dass er doch eher halbherzig bei der Sache ist und oft nur 1-2x cremt, da er nie Probleme hat. Stecke ich mich deswegen immer wieder auf's Neue bei ihm an oder kann es sein, dass ich einfach eine Schwachstelle habe und extrem empfindlich bin?

Entschuldigen Sie bitte den langen Text und die vielen Fragen. Aber vielleicht können Sie mir doch weiterhelfen. 

Schöne Grüße :)

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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23.03.2024, 09:45 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo,

eine Pilzinfektion können und sollten Sie behandeln, sobald Sie diese feststellen. Sie beeinflusst Ihre Chancen nicht, dass es in diesem Zyklus zu einer Befruchtung kommt, wenn Sie in den letzten Tagen Verkehr hatten. Nach dem Eisprung bleibt die Eizelle nur für etwa 12- max. 24 Std. befruchtungsfähig.

Pilzinfektionen treten bei einem Teil der Frauen immer wiederkehrend auf. Die Ursache liegt meist in einem Ungleichgewicht der Scheidenflora, nicht in erneuten Übertragungen durch den beschwerdefreien Partner. iDaher ist das auch der Behandlungsansatz. Manchmal gibt es auch Resistenzen gegen den Wirkstoff des Medikamentes, das eingesetzt wird. Deshalb sollte in solchen Fällen mal eine Pilzkultur angelegt und im Labor untersucht werden.

Eine Langzeittherapie über 6 Monate kann sinnvoll sein, z.B. mit Fluconazol, allerdings nicht in der Schwangerschaft. Darüber hinaus ist es sinnvoll, das Immunsystem zu stärken (z.B. mit de genannten Omnibiotic Plus, aber vor allem einer gemüsebetonten Ernährung und regelmäßiger Bewegung).  Unterwäsche sollte bei 60 °C gewaschen werden, die Intimhygiene dagegen überwiegend mit Wasser und weniger mit Seifen und Duschgels erfolgen.

viele Grüße
Dr. Grüne

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23.03.2024, 09:59 Uhr
Kommentar

Vielen, vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort, Frau Dr. Grüne!

Das hilft mir sehr weiter :)

Expertin-Grüne
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23.03.2024, 10:27 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Sehr gern. Alles Gute!

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