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Bleibende Beschwerden nach Blasenentzündung?

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

02.03.2023 | 14:16 Uhr
 
Hallo ich würde hier gerne einmal meine Beschwerden schildern und erhoffe mir vielleicht ein paar Erfahrungen diesbezüglich. Kurz zu mir, ich bin 26, weiblich, keine  Kinder und eigentlich kerngesund.
  • Im Dezember hatte ich zwei  Blasenentzündungen (davor 10 Jahre keine einzige mehr), welche mit  Antibiotikum behandelt wurden. Nach der ersten  Blasenentzündung war ich symptomfrei, nach der zweiten leider nicht..

    Durch das Antibiotikum hatte ich mir auch einen Vaginalpilz eingefangen der behandelt wurde, er hatte auch die Harnröhre angegriffen. Auch mein  Darm wurde ganz schön in Mitleidenschaft gezogen.

    Da die Beschwerden nicht besser wurden war ich beim Urologen in  Behandlung es wurde durch eine  Urinkultur ein  Bakterium festgestellt welches nicht auf die bisher gegebenen Antibiotika ansprach und habe daher dann ein drittes Antibiotikum bekommen. Die Urinkulturen danach waren dann ohne Befund.
    Da der Reizzustand meiner Blase sich nicht besserte bekam ich 6 Blasenspülungen. Im Zuge der letzten Spülung wurde dann Ende Januar auch eine Blasenspiegelung durchgeführt. Meine Blase und Harnröhre sehen sehr gut aus. Nicht mehr entzündet. Lediglich am Übergang von Harnröhre zu Blase konnte man laut Urologe noch Rückstände der beendeten Entzündung entdecken (weißlich? Er beschrieb es als Schnee.) und meinte, dass dies noch abheilen wird.
    Meine Frauenärztin führte noch diverse Abstriche durch und konnte Ureaplasmen (Parvum) feststellen, welche nun ebenfalls behandelt sind. Gynäkologisch ist nun alles einwandfrei.

    Nun zu meinen Fragen:
    Ich habe weiterhin andauernd einen Druck im Unterleib/Enge, teilweise dann auch untere Rückenschmerzen und Unwohlsein im ganzen Becken, an der Leiste etc. Da meine Frauenärztin meinen  Beckenboden absolut unauffällig findet, geht sie von Verspannung aus, die ich erstmal mit mehr Sport und  Entspannung behandeln. Ich frage mich halt oft, ob der Druck tatsächlich noch von der Blase kommt oder wirklich eher eine muskuläre Ursache hat..

    Mein Harndrang ist mittlerweile wieder eher normal. Ich gehe nur 6-8 Mal pro Tag zur Toilette und scheide auch im Schnitt 300-400ml aus. Wenn ich morgens um 7 aufstehe, gehe ich ganz normal (meist ohne Beschwerden) zur Toilette. Dann muss ich auf der Arbeit oft 5 Stunden nicht (was mir manchmal sogar Sorgen macht, weil ich ja viel trinke um durchzuspülen). Vielleicht muss mein Körper da erstmal in Gang kommen? Vor den Entzündungen bin ich da glaube ich sogar häufiger gegangen... Naja. Eventuell habe ich meiner Blase auch ein größeres Fassungsvermögen antrainiert?

    Auf jeden Fall wenn ich dann gegen 12 Uhr aufs Klo gehe (manchmal mit Harndrang, manchmal weil ich denke ich sollte einfach mal gehen) dann bleibt danach oft für Stunden ein unterschwelliger Harndrang bestehen. Ich weiß ja dann, dass ich eigentlich gar nicht muss.. Manchmal geht er wieder weg und kommt erst nach dem nächsten Toilettengang wieder. Selten ist es auch ganz ohne den Harndrang. Das macht mir Sorgen, da es wirklich unangenehm und nervig ist..

    Ich denke dann oft Richtung Reizblase, IC und ähnliches obwohl ich dafür ja eigentlich wirklich mehr Schmerzen, mehr Toilettengänge etc haben müsste..

    Auch das Gefühl wie sich der Harndrang anfühlt ist anders wie vorher. Ich weiß gar nicht mehr, wie er sich vorher angefühlt hat, nur anders eben.. Meistens krampft sich meine Harnröhre zusammen wenn ich dringend muss und der Druck im Unterleib wird deutlich spürbar. Das ist dann sozusagen das Signal.. Auch nach dem Wasserlassen tut sie das manchmal noch oder brennt auch kurz danach.

    Kann das alles noch ein Rückstand der Entzündungen sein? Ich habe große Sorge, dass das alles nicht mehr normal wird.

    Vielleicht muss ich dem ganzen auch einfach noch etwas Geduld entgegenbringen mit vielem Trinken und Wärme? Ich habe jetzt noch eine Östrogensalbe bekommen, die ich zwei mal wöchentlich anwenden soll, da sie sich wohl positiv auf die Harnröhre auswirkt. Ich nehme auch weiterhin D-Mannose. Meine Frauenärztin meint wenn sich alles in (nochmal!) zwei Monaten nicht normalisiert hat will sie mich nochmal auf den Kopf stellen bzw einen Osteopathen hinzuziehen...

    Danke euch..

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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02.03.2023, 20:15 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Calliansra21,

wahrscheinlich braucht es nur Geduld. Die stabilisierenden Maßnahmen mit dem Östrogen und der Mannose sind gut.
Zur Sicherheit sollte ausgeschlossen werden, dass es sich um eine Chlamydieninfektion handelt (Urin- oder Abstrichkontrolle), die möglicherweise zwischen Ihnen und Ihrem Partner hin und hergetragen wird.

viele Grüße
Dr. Grüne

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03.03.2023, 10:06 Uhr
Antwort

Eine Chlamydieninfektion konnte zum Glück bereits ausgeschlossen werden. 

Ich hätte noch eine Frage. Ich habe das Gefühl dass viele Irritationen (zum Beispiel der Harndrang) mehr von der Harnröhre als von der Blase ausgehen, kann das sein?

 

Manchmal fühlt es sich an als wäre meine Harnröhre "voll"?

Generell habe ich meine Harnröhre vor der Entzündung noch nie aktiv gefühlt. Jetzt gibt es Tage da fühle ich sie ständig, vor allem beim Sitzen (besonders mit überschlagenen Beinen) aber auch teilweise beim Liegen etc. Woher kann das kommen?

 

Ich bin sehr verunsichert. 

Expertin-Grüne
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03.03.2023, 10:19 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Calliansra21,

das klingt nach einer chronischen Reizung oder Entzündung.

Auch eine Gonorrhoe käme in Betracht. Um das auszuschließen, wäre ein spezieller Abstrich erforderlich. Fragen Sie danach, wenn die Beschreibung passen könnte:
https://www.gesundheitsinformation.de/gonorrhoe-tripper.html

viele Grüße
Dr. Grüne

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03.03.2023, 11:19 Uhr
Antwort

Hallo, jegliche solcher Infektionen konnten bereits durch einen Multiplex-PCR ausgeschlossen werden.

Wie kann eine chronische Reizung/Entzündung behandelt werden? Bzw wie entwickelt es sich weiter? Kann es wieder heilen?

Laut meiner Frauenärztin sieht die Harnröhre allerdings reizfrei aus (von außen natürlich). Auch bei der Blasenspiegelung war sie wohl unauffällig. Sollte ich nochmal beim Urologen vorstellig werden bzgl der Harnröhre oder erstmal abwarten? 

Expertin-Grüne
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04.03.2023, 12:40 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Calliansra21,

das ist ja schon mal beruhigend.
Vielleicht warten Sie nun erst einmal ab und unterstützen mit den genannten Mitteln.

viele Grüße
Dr. Grüne

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08.03.2023, 15:53 Uhr
Antwort

Ich hätte doch noch eine Frage.. 

Es ist nicht so, dass ich die Harnröhre dauerhaft spüre. Aber häufig vor oder nach dem Wasserlassen. Dabei auch nicht schmerzhaft sondern eher als Fremdkörpergefühl, wie ein Tropfen, Luftblase etc. Das verschwindet dann auch irgendwann wieder. Kann es sich hierbei um eine Missempfindung handeln, die sich noch regulieren muss nach den ganzen Entzündungen/Untersuchungen? Am 31.1. war sie anatomisch auch komplett unauffällig bei der Blasenspiegelung. Anatomisch wird sich seitdem sicher nicht etwas verändert haben, oder?

 

Lediglich der Übergang von Blase zu Harnröhre war damals noch weißlich beschichtet, ein Rückstand der Entzündung, der noch weggehen sollte kaut Urologe? Kann so etwas noch Beschwerden auch den Druck/Harndrang, Missempfinden der Harnröhre auslösen? 

Expertin-Grüne
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09.03.2023, 21:02 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Calliansra21,

bei den insgesamt unauffälligen Untersuchungsergebnissen ist zu vermuten, dass es sich um eine Restsymptomatik handelt, die hoffentlich absehbar von allein verschwindet.
Bis dahin sind Sie mit der Mannose und dem Östrogen gut beraten.

viele Grüße
Dr. Grüne

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