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Angst meinen Frauenarzt anzurufen

Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Frauenheilkunde | Expertenfrage

29.10.2020 | 21:53 Uhr

Liebe Frau Dr. Grüne 

Ehrlich gesagt treibt mich die Sorge/Ängste hierher. Ich hoffe sehr, Sie können mir mit Ihrer Meinung diese nehmen. 

Ich bin 31, nehme nicht die Pille bzw. noch nie hormonell verhütet. Ich habe keinerlei Beschwerden was Zyklus oder sonstiges angeht. Keine Zyklus Unregelmäßigkeiten, oder Krämpfe/Schmerzen während der Periode, oder zu lange/zu kurze Zyklen. Üblicherweise immer 29-31. (außer in stressigen Prüfungszeiten etwa 1 mal /Jahr ein 35-37 Tage Zyklus.

Letzter Frauenarzt Kontrolltermin inkl. Ultraschall, Abstrich etc. Allem drum und dran, war bei mir Ende Mai. Alles wie immer seit Jahren in bester Ordnung. Noch nie eine Infektion, noch nie Ausfluss oder sonstiges.

Allerdings hatte ich 2016 zum ersten Mal im Leben eine Harnwegsinfektion, (nach 2 Wochen pflanzlichen Alternativen, dann Furantoin 5 Tage, ich hab zwar seitdem nie sie was gehabt aber seitdem bin ich ehrlich gesagt ziemlich gebrandmarkt, in der Angst immer wieder darunter leiden zu müssen.

Leider habe ich bei dem ganzen Prüfungsstress dann vor 6 Wochen wieder eine "leichtere Variante" einer Blasenentzündung gehabt, nach 1 woche pflanzlichem drum und dran, 3 tage leichtes Antibiotikum. Seitdem ist auch wieder alles in Ordnung. Nehme omnibiotic Flora plus. Und vorbeugend Femannose. In letzter Zeit hatte sich dann ein komisches Gefühl in der blase eingeschlichen, es kam mir immer wieder so vor als würde ich kurz meine blase spüren aber immer nur ganz kurz und nur ein oder drei mal am tag, ich tippte auf Reizblase weil ich wegen einer Prüfung sehr viel druck hatte, es waren sonst keinerlei andere Beschwerden vorhanden drum dachte ich mir, vor allem da nach meiner Prüfung das jetzt nicht mehr wieder auftrat. Nun wollte ich mich jedoch am 23.10. ganz absichern, dass keine Nierenentzündung da ist oder etwas an der Harnblase, und habe einen Ultraschall machen lassen, in einem Radiologie Zentrum mit Überweisung von der Hausärztin.

Der Ultraschall war am 23.10. es ist mit Nieren und Harnblase etc. Alles in Ordnung, der Arzt (ich kannte diesen nicht), meinte es gäbe nix an meinem Ultraschall auszusetzen. Er würde lediglich eine kleine Zyste im rechten eierstock sehen aber das wäre in meinem gebärfähigem Alter normal, und treten bei Frauen während dem Zyklus öfter mal auf. Er fragte mich dann an welchem Zyklus Tag ich denn bin. Nun am 23.10. als der Ultraschall war, da war ich genau 5 Tage nach meinem Mittelschmerz, (dieser war am 17.10., weiß ich so genau weil ich den selten stark spüre), also ich tippe drauf, das ich etwa 3-4 Tage zuvor (vor dem Ultraschall) meinen Eisprung hatte, worauf der Facharzt meinte "hm ahso ja die meisten Frauen haben aber immer vor dem Eisprung Zysten."

Ich war dann sehr perplex, meinte dass ich noch nie etwas hatte und meine Kontrolle ende Mai alles gut war. Der Arzt meinte dann nur, also er hat auch nix an dem Ultraschall gefunden jetzt wo er sich darüber aufregen würde, hat dann den Befund ausgedruckt und ist aus dem Zimmer raus. 

Ich muß ganz ehrlich sein, seitdem kann ich nicht mehr schlafen. Mein Kopfkino ist furchtbar und ich mache mir fürchterliche Sorgen, ich habe noch nie irgendwelche Beschwerden gehabt oder mein Frauenarzt irgendwas zu mir je nach einem Ultraschall erwähnt. Seitdem google ich ständig nach Zysten und frage mich ob das keine echte "Zyste" per Definition war sondern auf den ein paar Tage vorher stattfindenen Eisprung zurück zu führen. Ebenfalls steht oft im Internet diese würden sich mit der nächsten periode von selbst zurück bilden. Zusätzlich habe ich noch im Internet recherchiert, auf dem Frauenärzte Portal, dass man erst ab / mindestens 3 cm von einer Ovarialzyste spricht.

Ich drehe förmlich schon durch. Ich kann das ja schwer selbst kontrollieren und müßte bei meinem Frauenarzt anrufen. 

Ich fürchte mich meinen Frauenarzt anzurufen. Ehrlich gesagt fürchte ich mich seitdem vor allem. Ich schiebe arges kopfkino Szenario überhaupt :( :( wäre ich nicht wegen der Harnblase zur Absicherung / Kontrolle dort gewesen hätte ich ja vermutlich gar nichts mitgekriegt oder bemerkt von alle dem. Ich bin wirklich sehr verunsichert und habe Angst. :(

Frau Dr. Bitte entschuldigen Sie meinen so lang gewordenen Text :(

Hier anbei noch der ganz genaue Ultraschall Befund:

Sonographie des kleinen Beckens:
Die Harnblase ist mäßig gefüllt und glatt begrenzt. Der Uterus ist regulär und weist normale Größe und Echogenität auf.
Im rechten Ovar findet sich eine ca. 2,1 x 1,6 cm im größten Durchmesser haltende scharf begrenzte, dünnwandige, echofreie Struktur mit dorsaler Schallverstärkung. Die Ovariallogen sind beidseits unauffällig.

Ergebnis:
2,1 x 1,6 cm große Ovarialzyste rechts
Minimalste periuterin freie Flüssigkeit
Im übrigen unauffällige Sonographie des Unterbauchs

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Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
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29.10.2020, 22:30 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Pivoine,

Ihrem Bericht ist nichts Auffälliges zu entnehmen.
Bei geschlechtsreifen Frauen entwickelt sich in jedem Monat eine sogenannte Follikelzyste - darin reift jeden Eizelle, die zum Eisprung kommt.

Auch gelegentliche Blasenreizungen /-entzündungen sind im Leben einer (sexuell aktiven) Frau nichts Ungewöhnliches.

Also: Kein Grund, sich verrückt zu machen,

viele Grüße
Dr. Grüne

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01.11.2020, 20:16 Uhr
Kommentar

Liebe Frau Dr. Grüne 

Vielen Dank für Ihre schnelle Beruhigung!!! Danke!!

Ich habe nun meine Periode bekommen. Quasi 8 Tage nach dem Ultraschall, wo die 2,1x 1,6 cm Zyste gefunden wurde. Denken Sie, dass es eine bloße Follikelzyste war die nun die Regelblutung ausgelöst hat? Denken Sie es ist zwingend nötig meinen Frauenarzt diesbezüglich noch anzurufen? 

Expertin-Grüne
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02.11.2020, 00:16 Uhr
Antwort von Expertin-Grüne

Hallo Pivoine,

aus Ihren Darlegungen entnehme ich weiterhin keinen Grund zur Sorge.
Dennoch können Sie natürlich Ihren Arzt anrufen, wenn Sie unsicher sind.

viele Grüße
Dr. Grüne

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