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Kann nichts Flüssiges mehr zu mir nehmen - ist diese Lösung ok

Kategorie: Ernährung-Fitness » Expertenrat Ernährung, Diät und Abnehmen | Expertenfrage

24.06.2022 | 17:28 Uhr

Sehr geehrter Experte,

Ich habe seit 4 Jahren eine (irreversible) Magenlähmung und mein Magen verträgt seitdem dummerweise (kurioserweise) nichts Flüssiges mehr. Essen (fest) ist okay. Die Grenze liegt irgendwo zwischen Smoothie und Pudding. Smoothie geht nicht klar - Pudding (oder auch Joghurt) schon.

D. h. die Viskosität ist entscheidend.

 

Nun habe ich schon mehrere Ernährungsphasen über transnasale Sonden hinter mir. Ist halt auch nicht so schön. Und wenns irgendwie anders gehen würde, wäre das echt gut!

Was die medizinische Behandlung angeht bin ich therapierefraktär, d. h. alles durch und nichts hilft (eine Sonde, die den Magen umgeht mal außen vor; klar, dass das "funktioniert").

 

Wenn ich also mal wieder ansatzweise beschwerdearm leben möchte, muss ich meine Getränke andicken.


Nach vielem Probieren bin ich aktuell bei folgendem Mix für 1,5l hängen geblieben. Die folgenden Mengenangaben sind erst einmal ne Schätzung (eine Waage ist im Anmarsch); mich würde jedoch trotzdem interessieren, was Sie von einem täglichen Konsum dieser Substanzen (in der Quantität) halten:

Agar Agar: 4-7mg

Gelatine: 10-15mg

Tarakernmehl: 2-4mg

Maisstärke: 8-10mg


Hatte ich am Anfang während der Eindosierung (und sicher auch dem Rumprobieren mit teilweise völlig überhöhten Dosen geschuldet) am Abend die ein oder Darmsymptomatik, ist es aktuell mit dem genannten Mix weitestgehend ruhig und unauffällig.

 

Wie steht man einer Einnahme dieser Substanzen im Dauerkonsum gegenüber? Das würde mich sehr interessieren.

 

Vielen Dank schonmal im Voraus!

 


Falls es noch Infos zur Bioverfügbarkeit von Wasser im mit (u.a.) (löslichen) Ballaststoffen angedickten Zustand sagen kann, wäre das besonders toll!

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Bisherige Antworten
Experte-Eisen
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27.06.2022, 08:38 Uhr
Antwort von Experte-Eisen

Hallo,

die dauerhafte Einnahme der genannten Stoffe ist nach heutigem Kenntnisstand unbedenklich. Studien über die Bioverfügbarkeit angedickten Wassers sind mir nicht bekannt, aber normalerweise wird das Wasser sehr gut reorbiert, sonst müssten starke Durchfälle auftreten, denn irgendwo muss das Wasser ja hin.

Beste Grüße

Dr. Eisen

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27.06.2022, 23:22 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Eisen,

vielen Dank für Ihre Antwort!

 

Es hat sich bei den Mengenangaben ein Fehler eingeschlichen. Es sind Gramm (g) und nicht Milligramm (mg). Ändert das etwas an Ihrer Einschätzung? Und auf welcher Basis haben Sie diese getroffen, wenn ich fragen darf :)

 

Ich habe am Abend ziemlich viel Luft im Darm und Meteorismus - das liegt wohl an den fermentierenden Ballaststoffen, oder?

 

Bzgl. Bioverfügbarkeit: die Stuhlkonsistenz ist top - jedoch ist die Menge wesentlich mehr, was schon dafür spricht, dass das Wasser in gebundener Form wieder rauskommt - oder was sollte das dann sonst sein? :-)

Experte-Eisen
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28.06.2022, 11:05 Uhr
Antwort von Experte-Eisen

Hallo,

mir war schon klar, dass die Angaben in Gramm sein müssen. Die Erkenntnis ergibt sich aus der Lebensmittelverordnung. Es handelt sich um zugelassene Ergänzungsstoffe. Ja, die Ballaststoffe führen zu einer gewissen Gärung, was eine CO2-Produktion zur Folge hat.

Beste Grüße

Dr. Eisen

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30.06.2022, 22:07 Uhr
Antwort

Vielen Dank!

Gibt es einen Workaround für die Blähungssymptomatik? Ist das zwangsläufig ein Zeichen, dass zuviel Ballaststoffe zugeführt werden?

 

Zum Stuhlvolumen hatten Sie keine Einschätzung hinsichtlich der Bioverfügbarkeit?

Muss ich, was die Aufnahme von Nährstoffen angeht bei der Schleimbildung der Ballaststoffe im Darm aufpassen?

 

Vielen lieben Dank!

Experte-Eisen
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01.07.2022, 08:41 Uhr
Antwort von Experte-Eisen

Hallo,

die Verträglichkeit von Ballaststoffen ist abhängig von der Art und Menge individuell sehr verschieden. Man muss die Dosis langsam steigern, um Nebenwirkungen zu minimieren. Vielleicht sollten Sie einen Auslassversuch mit einem der Zusatzstoffe machen, um zu merken, welcher Stoff Probleme bereitet. Ein erhöhtes Stuhlvolumen ist durch die gebundene Wassermenge zu erklären. Dieses Wasser wird natürlich nicht resorbiert sondern ausgeschieden.

Normalerweise beeinflussen Ballaststoffe den Glukose- und Fettstoffwechsel, die Aufnahme von Mikronährstoffen wird weniger beeinflusst.

Beste Grüße

Dr. Eisen

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06.07.2022, 10:55 Uhr
Antwort

Vielen Dank für die erneute Beantwortung meiner Fragen!

Was die Bioverfügbarkeit der verdickten Getränke angeht bin ich jetzt doch etwas zwiegespalten, da Sie für Pro und Contra nun Argumente gebracht haben. Bleibt mir wohl nichts Anderes übrig als meinen Urin zu beobachten.

Würden Sie 20-30 Blähungen am Abend sowie die beschriebene Drucksymptomatik kiritisch sehen, sodass es als Zeichen genommen werden sollte, dies nicht mehr zuzuführen.

Und als letztes und die mir wichtigste Frage (vll könnten Sie mir diese auf jeden Fall beantworten): Könnte ich Gelatine auch auf 20 oder sogar 30g pro Tag steigern und das langfristig so handhaben? Und ist bei Gelatine davon auszugehen, dass das verdickte Wasser auch so aufgenommen wird?

Experte-Eisen
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08.07.2022, 08:34 Uhr
Antwort von Experte-Eisen

Hallo,

eine Beobachtung des Urins ist sicher sinnvoll. Die absolute Menge an verdickten Getränken lässt sich nicht vorhersagen. Ich würde langsam steigern und beim Auftreten von starken Blähungen wieder einen Schritt zurückgehen.

Gelatine ist ein reines, natürliches Eiweiß. Sie besteht zu 84 bis 90 Prozent aus Eiweiß, zu 2 Prozent aus Mineralsalzen, der Rest ist Wasser. Eine längerfristige Einnahme von 20 - 30 gr ist unbedenklich.

Viele Grüße

Dr. Eisen

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